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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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ausgestattete Werkstatt mit summenden Maschinen und merkwürdig geformten Displays, auf denen eigentümlich verschwommene Datenströme Muster, Schleifen und Gitternetze bildeten. Mit einer Geste löschte Yolog die Bildschirmanzeigen, dann trat er vor ein Terminal mit großem, konvex-ovalem Bildschirm.

    »Bitte sehr, Kaachi, Ihre Kursdaten.«
    Kao Chih reichte ihm einen kleinen Speicherkristall, den der Voth in eine geschwungene Konsole mit silberfarbenen, perlenförmigen Tasten schob. Datenströme flossen über das Display, darin eingebettet Analyseergebnisse, die von links nach rechts wanderten. Drazuma-Ha* schwebte ein paar Schritte entfernt, und Kao Chih ließ den Blick durch die Werkstatt schweifen, über die Arbeitstische, die Montagevorrichtungen und die an der Decke montierten Scanner, als der Mecha unvermittelt das Wort ergriff.
    »Yolog, dieses Gerät scheint nicht zu funktionieren.«
    Die Maschine schwebte vor einem großen Gehäuse mit schräger Front, an der verschiedene Lämpchen und Symbole flackerten.
    »Das ist lediglich eine Ladestation«, erwiderte der Voth, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden. »Achten Sie nicht darauf - das Ding wird sich jeden Moment abschalten …«
    Ein lauter Knall kam aus dem Gehäuse, Drazuma-Ha* wurde von sprühenden Funken und Teilen der Verkleidung überschüttet. Fluchend wandte der Voth sich von der silberfarbenen Tastatur ab, stürmte zu dem Gerät und schaltete mit einem seiner exogestützten Arme den Strom ab.
    »Meine lieben Kunden, ich bedaure den unglückseligen Vorfall außerordentlich«, sagte Yolog und näherte sich Drazuma-Ha*. »Sind Sie beschädigt, hochverehrte Maschine? Sind Reparaturmaßnahmen erforderlich oder vielleicht ein Systemcheck?«
    Kao Chih eilte hinüber, doch der Mecha wich bereits vom Voth zurück und glitt zum Ausgang.
    »Ich bin unbeschädigt«, sagte er. »Aber ich warte lieber im Shuttle. Bitte fahren Sie fort.«

    Kao Chih blickte dem Mecha nach, dann wandte er sich heftig zu Yolog um, der zu seiner Konsole zurückschlurfte.
    »Was ist passiert?«, fragte er.
    »Ich bitte um Verzeihung. Bedauerlicherweise kam es bei der fehlerhaften Ladestation zu einer Entladung«, sagte der Voth und ließ seine langen Finger geschickt über die Perlentasten spielen. »Ein großer Teil meiner Ausrüstung ist veraltet und bedarf dringend der Erneuerung, doch mein Auftragsbuch ist so voll, dass ich es mir nicht leisten kann, irgendwelche Geräte stillstehen zu lassen. Manche älteren Geräte sind immer noch nützlich, wie zum Beispiel dieses manuelle Interface, das trotz seiner veralteten Bauweise einen entspannteren Zugang zu neuraler Datenverarbeitung bietet.« Yolog hörte plötzlich auf zu tippen und nahm die Hände von den silberfarbenen Tasten. Es ertönte eine kurze Melodie mit weichen, abfallenden Tönen, dann zog er den Speicherkristall aus dem Schlitz und reichte ihn Chao Kih.
    »Ihre wiederhergestellten und aktualisierten Kursdaten.«
    »Ich danke Ihnen, verehrter Yolog. Sie waren uns eine große Hilfe.«
    Der Voth grinste und zeigte dabei seine eindrucksvollen ockerfarbenen Zähne.
    »Hm, nun ja, unsere Transaktion hat meine Stimmung jedenfalls aufgehellt, und ich verfüge nun über eine Sammlung musikalischer Mysterien, die meiner Erkundung harren. Jetzt aber sollten wir zu meinem Shuttle zurückkehren, das Sie zu dem Ersatzteillager bringen wird, von wo aus Sie Ihre Reise fortsetzen können.«
    »Fliegen Sie denn nicht mit?«
    »Das lässt mein Terminkalender leider nicht zu, Mensch Kaachi - jetzt muss ich mich auch noch um die Reparatur der Ladestation kümmern.«

    »Dann leben Sie wohl, Yolog, und alles Gute für die Zukunft.«
    Der Voth nickte lächelnd und ging zu dem defekten Gerät hinüber.
    Als Kao Chih das kleine Shuttlecockpit betrat, schwebte der Mecha unter der niedrigen Decke.
    »Ich nehme an, das Geschäft wurde abgewickelt«, sagte er.
    Kao Chih hielt den Speicherkristall hoch, den der Mecha sogleich mit einer Nadel aus eisblauem Licht untersuchte.
    »Die Daten scheinen in Ordnung zu sein. Was hält unseren Gastgeber auf?«
    »Yolog meint, er müsse das defekte Ladegerät reparieren und …«
    »Achtung, Passagiere«, unterbrach ihn eine Automatenstimme. »Sind Sie zum Abflug bereit? Bitte mit ja oder nein antworten.«
    »Ja!«, sagte Drazuma-Ha* laut. »Bevor ich mich mit neuen Tricksereien auseinandersetzen muss.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Kao Chih.
    »Das Theater mit der Ladestation sollte mich von dem Impulsscan

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