Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
Gewehr an und gab ein paar Schüsse ab, doch der Mann rannte geduckt im Zickzack zwischen Lüftungskaminen hindurch. An der anderen Seite des Dachs wälzte er sich über den Rand und verschwand.
    Theo fluchte, dann bemerkte er, dass er sich an einer Glasscherbe den Arm aufgeschnitten hatte. Er fluchte erneut, doch diesmal klang es eher frustriert. Er wandte sich ins Zimmer um. Die beiden automatischen Wachposten hatten sich in kokelnden Schrott verwandelt, und Pjatkow stand vor dem anderen Mann, der mittlerweile an einen
Stuhl gefesselt war. Hinter dem Fremden standen Rory und Janssen.
    »Der zweite Mann ist entkommen«, sagte Karlsson zu Pjatkow. »Er hat sich an einer kleinen Winsch abgeseilt, die unter dem Fenster befestigt war. An der Südseite des angrenzenden Dachs habe ich ihn aus den Augen verloren.«
    Pjatkow nickte kommentarlos und erteilte über ein Militärheadset eine Reihe von Befehlen. Theo sah Rory an, der sein zerschrammtes Kinn betastete.
    »Ist das Olgren?«, fragte er.
    »Aye, und er ist ein ziemlich rüpelhafter Bursche. Hat aber interessante Tatoos.«
    Theo betrachtete den Mann, der teilnahmslos dasaß; Angst schien er keine zu haben. Er war mit Shorts und ärmellosem Hemd bekleidet; um die Fußknöchel, die Oberarme und den Hals zogen sich Tätowierungen. Pjatkow legte das Headset weg und wandte sich an Olgren.
    »Sie stecken in großen Schwierigkeiten, Mr. Olgren, aber Sie können uns helfen, indem Sie uns sagen, wie der andere Mann heißt und wo er zu finden ist.«
    Olgren lächelte geduldig. »Utlaginn geht dorthin, wo er gebraucht wird, Sir, um Widerstand gegen die Feinde Dariens zu leisten. Sie alle sollten die BFD unterstützen, anstatt unsere Arbeit zu behindern.«
    Theo verzog das Gesicht - Utlaginn, war das nicht ein alter Ausdruck der Nordleute für »Gesetzloser«?
    Pjatkow musterte den Mann einen Moment lang mit eiskaltem Blick. »Was bedeuten die Tätowierungen?«, fragte er.
    »Die stehen für die Einheit der BFD und die Lauterkeit unserer Zielsetzungen.« Olgren schüttelte den Kopf. »Sir, ich könnte Ihnen die Prinzipien unserer Widerstandsgruppe
erläutern, doch ansonsten habe ich nichts zu sagen.«
    Pjatkow neigte sich vor. »Wissen Sie, ich bin froh, dass Sie sich durch Ihre Überzeugungen bestärkt und gewappnet fühlen - das bedeutet, Sie werden mir ohne Zögern und Zaudern alles preisgeben, wenn Sie zerbrechen. Aber die Tätowierungen … nun, in den nächsten Jahren werden Sie sie vor allem an das erinnern, was Sie verraten haben. Traurig.« Er richtete sich auf. »Schafft ihn weg.«
    Olgren ließ sich widerstandslos abführen, und als er im Flur verschwand, trat eine andere Person in die Wohnung. Es war Donny Barbour, bekleidet mit brauner Lederjacke.
    »Mr. Pjatkow«, sagte er, »ich benötige zusätzliches Personal für einen dringenden Einsatz - ich habe mir gedacht, dass Sie mir vielleicht Major Karlsson und dessen Männer ausborgen könnten, falls Ihnen das nicht ungelegen kommt.«
    Pjatkow musterte Barbour kühl, und Theo meinte fast seine Gedanken zu hören - Sie sind im Einsatz, und ich wurde nicht informiert?
    »Meinetwegen, Mr. Barbour, aber passen Sie auf, dass sie Ihre Anweisungen befolgen, ja?«
    »Sehr schön, danke … Major, wenn Sie und Ihre Männer mir folgen würden …« Als Pjatkow weitergegangen war, sagte er in leiserem Ton: »Tut mir leid, dass das so kurzfristig kommt, aber wir haben einen Hinweis auf den soeben durchs Fenster geflüchteten Mann bekommen und müssen unverzüglich handeln!«
    Theo blickte Rory und Janssen an, die beide nickten.
    »Gehen Sie vor.«
    Anstatt auf den Lift zu warten, der mit Olgren nach unten fuhr, eilten sie die Treppe hinunter. Barbours Schwebewagen stand am Straßenrand, der Motor summte im
Leerlauf. Theo wollte sich auf den Beifahrersitz setzen, als Barbour sagte: »Sie müssen fahren, Major, während ich den Tracker bediene.«
    Als er hinter dem Steuer saß, überprüfte er kurz die Anzeigen und Instrumente, dann wandte er sich Barbour zu, der sich über ein kreisförmiges Display gebeugt hatte, das mit geheimnisvollen leuchtenden Zeichen übersät war. Am unteren Rand hatte es ovale, schwarze Knöpfe. Rory beugte sich auf dem Rücksitz vor, bemerkte das fremdartige Display und klappte den Mund auf, da ergriff Barbour das Wort.
    »Das ist ein Signalkartograph«, erklärte er. »Damit kann man im Umkreis von hundert Metern einen Commanruf lokalisieren, sich auf dessen Frequenz einstellen und das Signal durch den

Weitere Kostenlose Bücher