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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Taschenlampe legte sich ein Lächeln über Theos zerfurchtes Gesicht, das seine Mutter als »verwegen« bezeichnet hätte, was normalerweise Ärger erwarten ließ.
    »Ach, das ist eine lange Geschichte«, antwortete sein Onkel. »Eine Geschichte, die man nur mit einem guten Schluck im Glas erzählen sollte.«
    »Ich glaube, ich könnte eine Flasche Glenmarra beschaffen …«
    »Braver Junge! Stets auf Gäste vorbereitet, das gefällt mir.«
    Als sie jedoch Gregs Hütte erreichten, wartete dort Poul, einer der Praktikanten.
    »Poul, was gibt’s?«
    »Ich weiß auch nicht, Mr. Cameron, aber eben kam von der Universität eine seltsame Nachricht auf unser Hüttenterminal, eine Warnung, dass die Brolturaner Truppen herschicken wollten, um nach dem verschwundenen Botschafter zu suchen.«

    »Was?«, sagte Theo. »Nach wem wollen sie suchen?«
    Poul hob die Schultern. »Scheint so, als beschuldigten die Brolturaner den Erdbotschafter, an den Bombenanschlägen und dem Attentat beteiligt gewesen zu sein. Seit dem Nachmittag wird in allen Nachrichtenkanälen darüber berichtet.«
    »Aye, also ich hab den ganzen Tag nicht Vii gesehen, Poul - war zu beschäftigt. Jedenfalls danke, dass Sie mir Bescheid gesagt haben - würden Sie bitte die anderen Teams informieren und ihnen sagen, sie sollen die Augen offen halten?«
    Als der Praktikant sich entfernte, sah Greg voller böser Vorahnungen seinen Onkel an.
    »Wenn das euch betrifft, solltest du es mir sagen.«
    Theo seufzte, dann winkte er den Mann im langen Morgenmantel herbei, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hatte.
    »Greg, ich möchte dir Robert Horst vorstellen, den Botschafter der Erdsphäre. Mr. Horst, das ist mein Neffe, Gregory Cameron.«
    Aus der Nähe erkannte er den grauhaarigen Mann von den Nachrichten her wieder. Benommen schüttelte er ihm die Hand.
    »Äh … Mr. Horst, was wollen die Brolturaner eigentlich von Ihnen?«
    Der Botschafter wirkte erschöpft und abgespannt, brachte aber dennoch ein Lächeln zustande. »Mr. Cameron, ich versichere Ihnen, dass ich mit dem gestrigen Attentat am Raumhafen oder mit anderen terroristischen Aktivitäten nichts zu tun habe. Ich war da , ich habe es mit eigenen Augen gesehen, ich hätte selbst dabei umkommen können …« Horsts Zorn verebbte ebenso rasch, wie er aufgeflammt war. »Die Brolturaner tun normalerweise, was die
Hegemonie von ihnen verlangt, deshalb muss ich davon ausgehen, dass Kuros dahintersteckt. Mr. Cameron, solange ich keinen Kontakt zum Kapitän der Herakles aufnehmen kann, bin ich auf Ihre und Major Karlssons Unterstützung angewiesen. Ich möchte nicht in einem Verhörraum der Brolturaner landen!«
    »Greg, die Brolturaner werden bald hier sein«, sagte Theo. »Wir brauchen ein sicheres Versteck, zum Beispiel irgendwo im Wald. Gibt es hinter dem Gebirgskamm irgendwelche Höhlen?«
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube schon«, sagte Theo. »Die Uvovo-Gelehrten wissen da bestimmt besser Bescheid, aber es dürfte eine Weile dauern, bis wir die nächste Höhle erreicht haben. Sind die Soldaten nicht mit Nachtsichtgeräten ausgerüstet?«
    Theo nickte. »Das ist anzunehmen.«
    Greg fuhr sich durchs Haar. »Na gut. Dann gibt es nur einen Ort, wo ihr euch verstecken könnt - kommt mit!«
     
    Als alle sich im Eingangskorridor befanden, bat er die Uvovo-Gelehrten Teso und Kolum (die er zuvor aufgeweckt hatte), die Winschvorrichtung und das Zeltdach abzubauen und im Lager zu verstauen. Eine Stunde nach dem Abzug des Suchtrupps sollten sie alles wieder aufbauen. Wie er so den Abseilgurten nachsah, die nach oben gezogen wurden, konnte er nur hoffen, dass seine Anweisungen klar genug gewesen waren. Dann machte er sich ein Bild von ihrer Lage. Wenigstens hatte jeder eine Decke, und dann war da noch eine Tasche mit Proviant, den er in seinem Schrank gefunden hatte, und ein paar Fackeln. Das sollte eigentlich verhindern, dass sie Hunger litten oder froren.

    »Hab noch nie von diesem Ort gehört«, sagte Rory und blickte sich um. »Den habt ihr Wissenschaftler wohl geheim gehalten, ja?«
    »Hab ihn selbst erst vor ein paar Tagen entdeckt, Rory«, sagte Greg und berichtete kurz von den Ereignissen, wobei er jedoch verschwieg, dass es sich um eine Waffe handelte. Auch den uralten intelligenten Wächter ließ er unerwähnt, denn er wollte niemanden beunruhigen und auch vermeiden, dass er mit Fragen überschüttet wurde. Seine Begleiter folgten ihm gleichwohl mit wortlosem Staunen durch den Gang, der in den

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