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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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23, Wartungsdrohne ist unterwegs …«
    »Was … was geht da vor?«, fragte Kao Chih verdattert.
    »Verfluchte Sülze«, schimpfte Yash, schwenkte die Plasmakanone herum und richtete sie auf Kao Chih. »Der Mecha hat überhaupt keine Nachricht an deine Verbündeten abgeschickt. Stattdessen hat er eine Simulation programmiert, einen Angriff vorgetäuscht und so getan, als würde er mit deinem Schiff losfliegen, während er in Wirklichkeit mein Shuttle gestohlen hat !«
    »Nein, das kann nicht sein …«
    »Sieh hin, idiotischer Mensch, sieh hin!« Auf einem Außenmonitor war zu sehen, dass die Kastellan nach wie vor an der Unterseite des Staubsammlers verankert war, dann schaltete Yash auf die Ansicht eines Frachtraums mit Kranbrücke und Regalen voller Ausrüstungsteilen um.
»Das ist Heckhangar 1, wo normalerweise mein Shuttle liegt, aber jetzt …«
    »Eindringling detektiert, Deck 10 … Eindringling detektiert, Deck 7 … Rumpfschaden, Außenfrachtraum 2, innere Drucktüren werden geschlossen …«
    »Und jetzt wird mein Schiff gekapert«, stöhnte der Voth. »Aber von wem? Und wo sind sie so plötzlich hergekommen?«
    »Das müssen die Droiden aus dem zerstörten Raumschiff sein«, sagte Kao Chih, die umherschwenkende Mündung der Plasmakanone beäugend. »Das sind die Agenten einer Cyborg-Spezies, die als Legion der Avatare bezeichnet wird und von den Vorläufern besiegt wurde, und die Droiden wollen nach Darien und dort einen Brunnen öffnen, der in den Hyperraum führt …«
    »Du bist wahnsinnig«, sagte der Voth. »Vollkommen sonnenstichig, steinschnüffelnd verrückt! Legionen und Vorläufer … Mein Schiff wird gekapert, und du sülzt mich zu. Aber Moment mal …« Er stupste Kao Chih mit der Kanone an. »Wenn das deine Feinde sind, dann sollte ich sie vielleicht als Freunde an Bord willkommen heißen, häh? Wie findest du das?«
    »Ein sehr vernünftiger Vorschlag«, tönte eine Stimme aus einem der Monitore. »Ich schlage vor, dass Sie ihn unverzüglich beherzigen.«
    Einer der Legionsdroiden blickte sie vom Bildschirm an. Es handelte sich um eine massige, asymmetrische Maschine mit Linsenclustern, die in kleinen, exzentrisch angeordneten Vertiefungen untergebracht waren. Yash warf einen Blick darauf und grinste höhnisch.
    »Sülze! Das ist mein Schiff, hier gelten meine Regeln …«
    »Ich glaube, Sie sind sich noch nicht über die Situation im Klaren«, erwiderte der Droide.

    In diesem Moment erloschen die Beleuchtung und sämtliche Konsolen und Monitore, mit Ausnahme des Displays mit dem Droiden.
    »Was glauben Sie, wo wir sind?«, fuhr der Droide fort.
    Yash schnaubte und knirschte mit den Zähnen. »In der Energieleitzentrale«, murmelte er.
    »Richtig. Weil Sie unser Schiff zerstört haben, müssen wir uns Ihres borgen, um die Verfolgung fortsetzen zu können, die sich jetzt, da Sie aufgrund Ihrer Dummheit Ihr Shuttle an das Instrument verloren haben, noch schwieriger gestalten dürfte …«
    »Dummheit?«, wiederholte der Voth und bleckte seine langen Zähne.
    »Durch Ihre Dummheit und die dieses schwachköpfigen Menschen. Bevor wir tätig werden können, müssen wir jedoch erst einmal die Selbstzerstörungsschaltung deaktivieren, die das Instrument in die Startsequenz des Hyperantriebs implementiert hat.« Einige Konsolen schalteten sich wieder ein. »Sehen Sie selbst.«
    Während der Voth sich über eine Konsole beugte und verschiedene unverständliche Anzeigen aufrief, ließ Kao Chih sich auf einen Schalensitz sinken. Ihm schwirrte der Kopf. Offenbar hatte Drazuma-Ha* von Anfang an vorgehabt, das Shuttle zu kapern und ihn zurückzulassen. Vielleicht war dazu Kao Chihs spontane Reaktion beim Auftauchen des simulierten Droidenschiffs nötig gewesen, doch das vermochte ihn nicht zu trösten und beschwichtigte auch nicht sein Unbehagen. Und warum bezeichnete der Legionsdroide den Mecha als Instrument?
    »Tückisch und gut versteckt«, sagte Yash schließlich und richtete sich auf. »Aber woher soll ich wissen, dass ihr das nicht selbst implementiert habt?«

    »Weshalb hätten wir das tun sollen?«, entgegnete der Droide. »Wozu der ganze Aufwand? Nein, das ist typisch für die Legion - wir gehen methodisch anders vor.«
    Yash blickte Kao Chih an. »Du hast gesagt, die gehörten zur Legion der … was war das noch gleich?«
    »Der Avatare«, sagte Kao Chih. »Die Legion der Avatare …«
    »Ah, ich verstehe«, sagte der Droide auf dem Monitor. »Da hat man Sie wohl getäuscht - Ihr

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