Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
sich engagiert für die Sicherheit des Hegemonie-Gesandten einsetzen würden und dafür auch bestens gerüstet seien.
    Als er die Ezgara erwähnte, wechselten die Reporter nervöse Blicke. Hm, dann eilt ihnen ihr Ruf also voraus , dachte Greg. Oder sollte man eher sagen, sie sind berüchtigt?
    Anschließend wurde es hektisch. Greg bereitete sich auf die Präsentation vor, legte letzte Hand an die Programmabfolge, handelte einen Kompromiss zwischen Andrej und dem Universitätsökologen aus, der in letzter Minute eingetroffen war, und veranlasste, dass mehrere Ausgrabungsorte abgesperrt wurden, da die Reporter noch immer ihre Nase in alles steckten, was sie nichts anging. Zwischendurch schaffte er es, mit ein paar VIPs zu sprechen, Hände zu schütteln, Höflichkeiten auszutauschen und dafür zu sorgen, dass seine Mutter und Onkel Theo zu ihren Plätzen fanden. Irgendwann machte er in der Menge Catriona
aus, kurz nachdem sie ihn über Comm von ihrem Eintreffen informiert hatte.
    Dann wurde gemeldet, der Hohe Monitor Kuros sei aus seinem Zeppelin ausgestiegen und fahre in einem der Elektrogefährte für Besucher den Hang hoch. Greg alarmierte Catriona und Chel mit dem verabredeten Signal und eilte zum Empfangsplatz. Kurz darauf tauchte Catriona auf, bekleidet mit einem eleganten, hochgeschlossenen Kostüm aus dunkelbraunem, strukturiertem Stoff. Sie wirkte angespannt. Mit verlegenem Lächeln schüttelten sie sich die Hand, und Catriona zog ihre Hand als Erste zurück - vielleicht weil er sie zu lange festgehalten hatte.
    »Ich freue mich, dich wiederzusehen, Catriona«, sagte er. »Ich hoffe, der PR-Job stört dich bei deiner Arbeit nicht so sehr wie mich, aber wie man mir sagte, haben unsere Gäste ausdrücklich nach dir verlangt.«
    Catriona lächelte gequält und streifte sich ein paar Haarsträhnen hinters Ohr, was Greg eigentümlich anrührte. Er lächelte unentwegt.
    »Also, ich kann nicht leugnen, dass es Dinge gibt, die ich lieber täte.«
    Ihm kam eine Idee. »Glaubst du, es hat etwas damit zu tun, dass du eine ehemalige Getunte bist?«
    »Wie kommst du darauf?«
    Er zuckte die Achseln. »Vielleicht möchten sie wissen, wie es zu dem Tuningprojekt gekommen ist.«
    Sie musterte ihn aufmerksam. »Hmm. Hast du dich das auch schon gefragt, Greg?«
    Ehe er antworten konnte, kam der Uvovo-Gelehrte Chel hinzu. Er wirkte verunsichert und furchtbar nervös, ansonsten aber hellwach und bereit für seinen Auftritt, deshalb fasste Greg den Programmablauf zusammen, ohne weitere Fragen zu stellen.

    »Also, der Plan sieht folgendermaßen aus. Der Unterminister für Kultur wird die Sendrukaner und die übrigen Gäste offiziell willkommen heißen, dann berichtet Catriona kurz über die neuesten Entdeckungen hier auf der Schulter des Riesen und auf Niwjesta. Anschließend gebe ich eine Übersicht über die verschiedenen archäologischen Fundorte und die Hauptfunde, und Chel bildet den Abschluss mit einem Blick auf Vergangenheit und Zukunft seines Volkes und der Menschen aus Sicht der Uvovo. Wie findet ihr das?«
    Catriona nickte. »Ich bin froh, dass ich den Anfang mache - dann hab ich’s bald hinter mir.«
    »Ich bin ebenfalls zufrieden«, sagte Chel. »Ich kann von euren Vorträgen lernen.«
    Greg lachte. »Hoffentlich nur Gutes.«
    Anschließend mussten sie den Erfordernissen Rechnung tragen. Die Gäste nahmen ihre Plätze ein, während Greg und die anderen am unteren Podium warteten. Zwei Ezgara-Leibwächter gelangten von rechts in Sicht und schritten vor den Sendrukanern her zwischen den Ruinen hindurch.
    Sie waren hochgewachsene Humanoide, und obwohl Greg sie bereits im Vii gesehen hatte, war er vollkommen unvorbereitet auf ihre ungeheure Präsenz. Insgesamt waren es vier; drei Sendrukaner folgten dem Hohen Monitor, der gemächlich neben dem energisch ausschreitenden Unterminister für Kultur einherschlenderte. Mit ihrer Körpergröße von dreieinhalb Metern waren sie viel größer als die Menschen, wirkten jedoch nicht hager, denn ihre Oberkörper waren entsprechend verbreitert. Wohl wahr, an ihrer Seite wirkten die Menschen beinahe wie Kinder. Bekleidet waren sie mit eleganten, reich verzierten und mehrschichtigen, halb durchsichtigen langärmligen Gewändern,
darunter zeichneten sich steife Brustplatten ab, die an Harnische erinnerten - die drei Begleiter des Hohen Monitors waren in helle Gelb-, Grün- und Grautöne gewandet, während Kuros ultramarinblau gekleidet war, mit magentafarbenen Mustern und Zierleisten. Die

Weitere Kostenlose Bücher