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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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Formulare und dem Einzug der Gebühren widmeten.
    Dann waren sie an der Reihe. Als der Kontrolleur den Handsensor vor Tumakri schwenkte, warf er einen Blick auf den prismoiden Dockausweis und sagte:
    »Kleinraumschiff mit Netzliegeplatz, Minimumgebühr siebzig Keddro.«
    Tumakri zog eine schmale schwarze, goldumrandete Kreditstange aus der Tasche.
    »Sie können das hiervon abbuchen«, sagte er.
    »Nicht gut, nicht gut«, erwiderte der Henkayaner und schüttelte ruckartig den Kopf. »Das Kreditnetz ist offline, Sie müssen in Keddro zahlen oder wieder wegfliegen.«
    »Aber das …«
    »Nicht gut, nicht gut! Gelbfäuste kommen schnell - entweder zahlen oder verschwinden!«
    Tumakri schwankte, und Kao Chih stützte ihn mit ausgestreckter Hand.
    »Was ist los?«, sagte er. »Erzählen Sie mir nicht, Sie hätten kein Bargeld dabei.«

    »Doch, das habe ich, aber das sollte für später sein.«
    »Wenn Sie den Mann nicht bezahlen, ist unsere Reise hier zu Ende.«
    Widerwillig wühlte Tumakri in einer Hüfttasche und zog vier funkelnde schwarze Dreiecke hervor, drei mit goldener Einlage, eines mit roter. Ihr Dockausweis wurde mit einem seltsamen Schnörkelmuster gestempelt, dann erhielten sie jeder einen blauen Plastikanhänger mit einer Vielzahl eingeprägter Symbole und durften endlich die eigentliche Schwarznest-Station betreten.
    Der Boden war mit einer schmuddeligen grauen Strukturmatte belegt, auch die Decke, die als zweiter Boden diente. Unterschiedliche Intelligenzen eilten über den Gravstreifen an der Decke, die meisten davon in die gleiche Richtung, wie Kao Chih auffiel. Dann sprangen auf einmal mehrere gelb gekleidete Gestalten aus dem Fußgängerstrom über ihren Köpfen hervor, als wollten sie sich auf den Boden herabstürzen. Die Kontrolleure am Eingang riefen ängstlich: »Gelbfäuste! Gelbfäuste!« - dann bemerkte Kao Chih die Sicherheitsleinen, an denen die Unbekannten durch die Luft schwenkten, bevor sie unbeholfen vor dem Lobbyeingang landeten. Als sie sich auf ihren Füßen/ Klauen/Hufen stabilisiert hatten, zogen sie Waffen mit Mündungsschlitzen und schwenkten sie drohend.
    »Wir sollten besser verschwinden«, sagte Kao Chih, packte den wie gelähmt dastehenden Tumakri und zerrte ihn über den halbleeren Gang. Sie hatten gerade die nächste Ecke erreicht, als sie von einer eigentümlich klimpernden Stimme angesprochen wurden:
    »Die Herren Gaushi und Tumagri? Hier oben, werte Herren.«
    Kao Chih legte den Kopf in den Nacken und erblickte ein kastenförmiges gelbes Gefährt mit sechs dicken Reifen
und einem Teleskoprohr mit zahlreichen funkelnden Linsen, das zu ihnen herunterwies.
    »Ja, das sind wir«, antwortete Kao Chih vorsichtig. »Und du bist …«
    »Ich bin Herr Avriquis Lugosivator Nummer 2 - ich soll Sie auf schnellstem Wege zu ihm bringen. Wenn Sie bitte auf den Nebenweg treten und zu mir hochkommen würden, dann können wir sogleich losfahren.«
    Der Linsenarm zeigte auf einen grauen Mattenstreifen, der vom Hauptweg abzweigte, in einer Nische die Wand hochführte und sich mit dem oberen Gravstreifen vereinigte. Kao Chih trat ohne Zögern auf den Nebenweg. Ihm hob sich kurz der Magen, als er die Wand hochging und auf den Deckenstreifen trat. Hinter ihm stöhnte Tumakri und musste sich an den Seitenwänden der Nische abstützen. Die Sitze des gelben Wagens wurden von einer geschwungenen, transparenten Kabine umhüllt. Die biegsamen Türen sprangen auf, und kurz darauf hatten sie sich auf den nach außen weisenden Sitzen festgeschnallt, und das Fahrzeug entfernte sich von den chaotischen Szenen.
    »Ich entschuldige mich für den Mangel an Höflichkeit«, sagte der Lugosivator. »Herr Avriqui wollte Sie eigentlich persönlich willkommen heißen, doch die Berichte über die Gewaltausbrüche haben ihn veranlasst, zu Hause zu bleiben.«
    »Kommt es hier öfters zu solchen Vorfällen?«, fragte Tumakri.
    »Nein, Herr Tumakri, aber bedauerlicherweise flammen auf Schwarznest hin und wieder Clanstreitigkeiten auf, in deren Verlauf es an strategischen Einkommensquellen wie den Einlasstoren zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt.«

    »Faszinierend«, sagte Kao Chih. »Was ist mit den Raumschiffen im Dock? Sind die ebenfalls umkämpfte Beute?«
    »Die Raumschiffe im Dock sind unantastbar, Herr Gaushi«, antwortete der Wagen. »Bestimmte Kategorien von Passagieren werden in Zeiten wie diesen jedoch als legitime Beute betrachtet.«
    Kao Chih und Tumakri wechselten besorgte Blicke.
    »Fallen wir auch

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