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Die Saat der Finsternis (German Edition)

Die Saat der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Saat der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Erstaunen hervor.
    „Nein. Ich will einen Krieg verhindern, der noch weit über die Blutfehden der Adligen hinausgehen würde. Es gibt Gerüchte, dass Euer Sohn hier ein Bündnis mit Irtrawitt geschlossen und den gesamten Handel unter seine Kontrolle gebracht hat. Einen Königsmörder, den hätte ich hinrichten können, ohne dass der Layn oder irgendjemand sonst von Bedeutung dagegen protestiert hätte. Sollten die Gerüchte stimmen – und seht sein Gesicht, ich wusste es! – wird meine Regentschaft die kürzeste in Onurs Geschichte sein, wenn ich ihm nun ein einziges Haar krümme.“
    „Gerüchte, pah!“ Erebos trat auf Archym zu und packte ihn hart am Arm. „Hat er Euch etwa auch gekauft? Ist das hier ein abgekartetes Spiel?“, zischte er, kochend vor Wut.
    Archym stieß ihn zurück und starrte kaum weniger finster in sein Gesicht.
    „Zum einen bin ich bereits jetzt Euer König, Corlin, also mäßigt Euch im Ton. Zum anderen müsst Ihr völlig den Verstand verloren haben, wenn Ihr wirklich glaubt, ich könnte ausgerechnet mit DEM DA ein Bündnis eingehen! Nun, es würde einiges erklären, Wahnsinn wird häufig innerhalb der Familie weitergegeben, nicht wahr?“
    Erebos öffnete den Mund, ohne dass ein einziger Laut über seine Lippen kam, schloss ihn abrupt, blickte von Lys zu Archym, hinab auf Maruv, zu Kirian hinüber und wieder zurück.
    „Ich habe bereitgestanden, um den Mord im Zweifelsfall zu übernehmen“, sagte Kirian mit dem kalten Lächeln, für das er berüchtigt war. „Es war zwischen Lys und mir abgemacht, dass er auf keinen Fall Maruv treffen durfte. Das Bündnis mit Irtrawitt ist eine Tatsache, kein Gerücht, und ich kann Euch aus vollem Herzen versichern, dass ich eher dem Dreigehörnten gegenüberstehen würde als mit DEM DA auch nur Waffenstillstand schließe!“ Er starrte zu Archym hinüber.
    Erebos erbleichte langsam und gab schließlich auf.
    „Gibt es also einen Plan?“, fragte er matt.
    „Nun …“ Lys begann, auf- und abzuwandern, den Kopf gesenkt. „Da ich als Hochverräter nicht mehr als König infrage komme, braucht Ihr, mein Fürst und König, sehr rasch einen Nachfolger, nicht wahr?“
    „Es gibt niemanden, der geeignet ist“, zischte Erebos ungeduldig. „Niemand, der die Zügel wirklich in die Hand nehmen und das Chaos beseitigen kann, das du mit all deinen Intrigen angerichtet hast!“
    „Ihr braucht einen Nachfolger, der alles das bietet, was Ihr Euch bei mir erhofft habt“, fuhr Lys ungerührt fort. „Einen Mann, der sich lenken lässt, den jeder als Marionette ansieht. Einen Mann, der Verstand und Überlebenstalent besitzt, aber keinen Willen zur Rebellion. Vorzugsweise einen Mann, den niemand anzugreifen wagt.“
    „Solch einen Mann gibt es nicht, Lys“, sagte Archym mit ehrlicher Verwunderung. Er blickte zwischen Kirian und Lys hin und her – sein Sohn stand breitbeinig da, die Arme vor der Brust verschränkt beobachtete er seinen Liebsten mit einem lässigen Grinsen. Lys wanderte weiter in ruhelosen Kreisen umher, gestikulierte mit den Händen, als wollte er für ein unsichtbares Publikum Schattentheater aufführen – und ja, es war nichts anderes, eine Darbietung für seinen Vater. Ruckartig fuhr er herum und starrte Kirian an. „Es müsste gelingen, nicht wahr?“, fragte er ihn.
    „Selbstverständlich, er ist der Richtige.“
    „Wer? Wen meint ihr?“, riefen Erebos und Archym gleichzeitig.
    „Graf Inur von Sorala. Adelt ihn hoch, und ernennt ihn zügig zu Eurem Nachfolger. Alle werden lachen, Frieden halten und sich hüten, ihn anzugreifen. Inur herrscht schließlich über das, was so kostbar wie Gold ist.“
    „Das Erz?“ Erebos schüttelte den Kopf. „Gewiss, er hat die wichtigsten Erzvorkommen von Onur in seinem Besitz …“
    „Nein, Vater. Er hat alle Erzvorkommen von Onur unter sich und den gesamten Handel mit Irtrawitt dazu. Der Layn war nicht ganz überzeugt gewesen, dass es klug sei, mit Maruv zu brechen, aber die Priester konnten ihm einflüstern, mir drei Monate zu gewähren, es ihm zu beweisen. Ich hatte zwar nicht geplant, Inur gleich auf den Thron durchzuschieben, er sollte mich nur unterstützen, doch nun, da Maruv mir mit seinem Duell in die Quere gekommen ist, dann eben so.“
    „Angesichts dieser Umstände, ja. Inur – auf den wäre ich nie verfallen“, murmelte Archym Lys zu. „Nachlässig von mir, dabei ist es wirklich naheliegend.“ Laut sprach er weiter: „Eine gute Wahl. Vor allem hat er einen halbwüchsigen

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