Die Saat Der Makellosen

Bitte richten Sie ihm aus, dass ich für die Seele seiner Schwester beten werde.)
    „ Naturalmente! Por favor como se escribe el nombre, Señorita D’ Amores? ”, fragte der Polizist nach.
(Natürlich! Bitte, wie schreibt man den Namen des Mannes?)
    Nico nahm ihm mit einem Lächeln seinen Block ab und notierte den Namen des Mannes und des Kindes, damit man sich schnell auf die Suche nach ihm machen konnte. Das Kind war ein amerikanischer Staatsbürger, Nico war sich sicher, dass es daheim auf die Welt gekommen war, weil die junge Frau als Illegale nicht hatte riskieren wollen, entdeckt zu werden.
    „Hier, bitte! Ich hoffe, Sie finden ihn bald! Vielen Dank für Ihre Hilfe, Officer Buenaventura!“, bedankt sich Nico, als sie ihm den Block zurückreichte, den er in die Hemdtasche schob.
Sie wollte zu dem Chief zurückgehen, als der Officer sie an der Hand zurückhielt und ihren Handrücken an seine Stirn zog, wobei er den Kopf tief beugte. Nico legte kurz die Hand auf seinen Hinterkopf und sprach leise die Worte der Segnung, die er mit dieser Geste von ihr erbeten hatte. Einem Mann ihres Glaubens durfte sie den seelischen Beistand nicht verwehren und bei seinem Beruf konnte er diesen bestimmt gut gebrauchen.
„Sie dürfen jederzeit anrufen, wenn Sie meine Unterstützung brauchen sollten! Auf Wiedersehen!“, verabschiedete sie sich von dem jungen Mann und eilte dann an die Seite des Chiefs, der sie wieder ziemlich überrascht bei ihrem Treiben beobachtet hatte.
     
    Damon beobachtete Nico und wunderte sich in der Tat über das ungewöhnliche Verhalten des Polizisten, nachdem er sich eine kurze Weile mit Nico scheinbar sehr vertraulich unterhalten hatte.
Kannten sich die beiden? Wenn sie ihm schon einfach den Block aus den Händen nehmen und etwas darauf notieren durfte? Und dann diese Art von Segnung, die ihn ein bisschen an das Gehabe um den Papst aus dem Fernsehen erinnerte.
Oh Gott, er starrte sie an und sie hatte es mitbekommen! Es war zu spät, den Blick abzuwenden und den Kaffee, zu dem er sie eingeladen hatte, zu holen. Sie verabschiedete sich nun endgültig von dem Officer und Damon war wenigstens so anständig, jetzt einen kleinen Augenblick auf den Boden zu gucken, bis sie wieder an seiner Seite war.
    Nico sagte nichts, bis sie auf einer Bank einander gegenüber saßen, und jeder von ihnen einen Becher mit dampfendem Kaffee in den Händen hielt, dessen Duft Nico tief inhalierte, um wenigstens ein bisschen den des Brandes zu übertönen.
„Ich wollte nur sicher gehen, dass der Onkel des Kindes bald erfährt, was passiert ist… Die Seele der Mutter wird wohl erst Ruhe finden, wenn sie sicher sein kann, dass ihr Kind gut versorgt ist! Ich weiß, dass es Ihnen absolut surreal vorkommen muss… Ich lebe schon so lange mit dieser Besonderheit, dass es mir völlig normal vorkommt! Sie kamen schon immer zu mir… wohl weil Mélusina seit meiner Geburt bei mir war… Genau genommen schon zuvor, weil sie meine Mutter beschützt hat… Eigentlich wäre ich unter den Schutz eines anderen Hauses gefallen, nachdem wir Cuba verließen, aber mein Vater wollte das nicht, so dass sozusagen ein Kompromiss eingegangen wurde, weil ich ja trotzdem vom Haus Aquila beschützt werde… Vielleicht ist es auch ein Nachteil für mich, weil ich dadurch nicht viele Immaculates persönlich kenne… Sie sind der Erste, den ich in New York getroffen habe! Ich hatte einfach zu viel mit dem Umzug und dem neuen Job zu tun… Ich habe übrigens einen völlig normalen Tagesjob, falls Sie sich Sorgen machen, dass ich zu unvorsichtig mit meinen Fähigkeiten umgehen sollte. Ich arbeite im Mount Sinai in der Neonatal-Intensiv als Krankenschwester… Zuhause hatte ich allerdings noch eine weitere Aufgabe, die ich hier noch nicht ausübe… Sie haben vielleicht bemerkt, dass der Officer vorhin sich in Ihren Augen vielleicht etwas merkwürdig benommen hat, nachdem er meine Karte gelesen hat? Das liegt daran, dass ich eine Santería -Priesterin bin, das ist ein Glaube, der in Cuba praktiziert wird. Eine Mischung aus Katholizismus und afrikanischem Urglauben… Ich habe hier natürlich noch keine Gemeinde. Aber ich helfe ab und an im Gemeindehaus des hiesigen Priesters aus. Ich habe vorhin auch für Ihre Sicherheit gebetet!“
Nico legte ihre flache Stofftasche auf den Tisch und hob die Kette mit den rot-weißen Perlen an.
„Diese Ketten repräsentieren unsere Schutzgeister, die Orishas, und ich muss sie immer mit mir führen… Ich denke, als