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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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von Fremden täuschen lassen würde. Sie wird im Gegenteil tun, was Du von ihr verlangst, auch wenn sie dabei ihre Gesundheit aufs Spiel setzt! Du kommst an allererster Stelle für sie, so wie es sich für eine große Schwester gehört!-
Das Orakel ließ das Buch zuklappen und ließ es dann auf den Tisch zurückschweben, damit Romy etwas zur Hand hatte, an dem sie mit Hilfe ihrer Fähigkeiten in die Vergangenheit sehen konnte, falls sie noch Zweifel hatte. Salama würde ihr keine Bilder davon übermitteln, die ihr als Lügengebilde unterstellt werden könnten. Romana musste es für sich selbst entdecken.
     
    Es war Bekky in diesem einen Moment vollkommen egal, wie dumm ihr Ausbruch gegen diese fremde Frau auf ihrem Sofa sein musste und es war ihr egal, dass diese Frau durchaus in der Lage war, ihr wehzutun. Es war Bekkys Glück, dass die Immaculates zu einer besonders nachsichtigen Spezies gehörten.
Sie klammerten sich auf dem Boden kniend aneinander und Rebeka bat ihre Schwester immer wieder im leisen Flüsterton, diese Frau fortzuschicken, als plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf ihre Aufmerksamkeit in Richtung der Couch lenkte.
Sprachlos, mit vor Entsetzen leicht geöffneten Mund und Augen, die so groß und glänzend wie Kindermurmeln waren, sah sie zum Orakel auf, die zu ihr sprach, ohne die Lippen zu bewegen und konnte nicht anders als zuhören und hinsehen. Das war alles ein Alptraum.
Ihre Fähigkeiten würden nicht aufhören? Oh Gott, sie würde diese doch niemals beherrschen. Sie war eine Gefahr für alle. Es war ihr egal, ob Marga diese Fähigkeiten ebenfalls besessen hatte. Marga war tot und eben in dieser Minute wünschte sich Bekky, sie wäre es auch. Das dicke Buch flog auf sie zu und fast hätte sie die Augen geschlossen, um den Zusammenstoß mit ihrem Kopf besser ertragen zu können, doch sie konnte es nicht und das Album hatte keineswegs vor, sie zu treffen. Es wollte ihr nur etwas zeigen. Wieder diese Bilder ihrer angeblichen Mutter und ihres angeblichen Vaters.
Rebeka stieß ätzende Magensäure auf. Ihr wurde schlecht davon, aber in ihrem Magen befand sich nichts, was sie hätte erbrechen können. Sie hatte heute noch nichts gegessen.
    Die Stimme in ihrem Kopf sollte aufhören. AUFHÖREN! Allerdings hatte Bekky weder die Kraft, sich von Romy zu lösen, um sich die Ohren zuzuhalten oder um der Frau, die angeblich das Beste für sie wollte, auch nur das kleinste bisschen entgegenzusetzen. Sie war machtlos und war gezwungen, zuzuhören. Ob sie nun wollte oder nicht. Irgendwann würde sie schon merken, ob es ihr geschadet oder genützt hatte.
Wütend? Wütend zu sein, beschrieb nicht einmal annähernd das, was Rebeka in diesem Augenblick fühlte und doch verpuffte dieses Gefühl immer mehr, je länger sie die Stimme des Orakels in ihrem Kopf hörte und den bittenden Blick ihrer Schwester auf sich spürte. Die Erkenntnis, sich hier vollkommen lächerlich aufzuführen, kam schnell. Die Tränen, die jetzt flossen, waren eher welche aus Selbstmitleid denn aus Hass auf diese Fremden, die ihr Leben von einem Tag auf dem anderen auf den Kopf stellten.
Bekkys Wangen brannten vor Scham und Verlegenheit, als ihr das Orakel auf den Kopf zusagte, ihr Adoptiv-Vater wäre nicht dazu in der Lage, Immaculates aufzuspüren und es wurde schlimmer, sehr viel schlimmer, als das Orakel Romy ins Spiel brachte.
Romy war krank? Sie würde sterben?
Am liebsten hätte Bekky Lügnerin geschrien, doch etwas hielt sie davon ab. Ihr Verstand hatte sich also nicht ganz abgemeldet.
     
    “Romana… Ich werde euch beide nun allein lassen. Es tut mir leid, dass es so kommen musste! Ich wünschte, wir hätten so viel Macht, Dinge ungeschehen zu machen, aber nicht einmal mir ist das vergönnt… Wenn ihr zu einem Entschluss gekommen seid, dann solltest Du Chryses oder Theron anrufen, der Junge hat keine Scherze gemacht, als er von einer Festlichkeit euch zu Ehren sprach… Es gibt eine weitere junge Frau, die wie ihr beide für uns verloren geglaubt war, auch sie wollen wir in unserer Mitte willkommen heißen. Ich verabschiede mich mit Hoffnung in meinem Herzen, Auf Wiedersehen, Romana… Rebeka…“ Salama neigte den Kopf und verließ die Wohnung der beiden Schwestern hoheitlichen Schrittes.
     
    Es eine Feier geben würde. Ihnen zu Ehren. Eine Feier, nachdem sie ihr gerade gesagt hatte, dass Romy eventuell sterben könnte?
Wie krank war das denn? Und dann sollten sie auch noch diesen Hampelmann Harper anrufen? Den Teufel

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