Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
Vom Netzwerk:
seinem Kumpanen entgegen, der ebenfalls nicht besser aussah.
„Nimm… ich will das Weibchen!“, flüsterte der Mann mit heiserer Stimme, wobei ihm der blutige Geifer aus dem Mund tropfte.
    Romy verzog angewidert das Gesicht und ging in Abwehrstellung. Mit ein paar durchgeknallten Junkies würde sie schon fertig werden, es blieb ihr ja auch gar keine andere Wahl, wenn sie den anderen Mann noch retten wollte. Ihr Angreifer stürzte sich mit einem Knurren auf sie, Romy hatte gerade noch Zeit, ihn mit einem Tritt in den Magen abzuwehren, doch der erwünschte Effekt trat nicht ein, er sprang gleich wieder auf die Beine und griff sofort wieder ein, als hätte sie ihn nicht einmal gekratzt.
Romy konnte nur noch abwehren, bis er sie praktisch zwang, die Flucht zu ergreifen. So wie der andere Kerl sich die ganze Zeit über sein Opfer gebeugt hatte und dabei laut schmatzende und gurrende Geräusche ausstieß, kam für ihn jede Hilfe zu spät, und sie wollte nicht als Futter für diese beiden Irren enden. Romy machte nach einem weiteren schmerzhaften Block kehrt und rannte die Straße entlang, wobei ihre Absätze ein unheimliches Geräusch auf dem Pflaster machten.
    Sie kam nicht weit. Der Typ schien fliegen zu können, da er sie nach wenigen Augenblicken eingeholt, an der Jacke gepackt und gegen die Wand neben einem Müllcontainer geworfen hatte, so dass sie sich die Wange aufschrammte und ihre Nase blutig schlug.
Sie wurde unsanft am Kopf festgehalten und konnte froh sein, dass sie eine Perücke trug, so dass der Typ bloß die falschen Haare zu fassen kam. Romy rammte ihm den Ellenbogen in den Magen und versuchte dabei, nicht zu tief einzuatmen. Der Gestank, den der Penner verbreitete war aus dieser Nähe beinahe unerträglich. Sie steckte in einer verdammt bösen Klemme!
Wenn Romy auch nur ein kleines bisschen mehr zu Hysterie neigen würde, dann hätte sie in dem Moment, als der Typ seinen Mund aufriss und ihr zwei blutbefleckte Fangzähne präsentierte, einen Schreikrampf bekommen, so riss sie nur die Augen ungläubig auf und verpasste dem Irren einen Tritt in die Eier, die er hoffentlich noch hatte, wenn er schon einen auf... Vampir machte.
    Welcher normale Mensch ließ sich schon freiwillig solche Beißer implantieren?! Das war ein Horrorfreak auf einem sehr schlimmen Trip , so hoffte Romy wenigstens, weil sie sonst an ihrem Verstand hätte zweifeln müssen.
Romy nutzte den kurzen Moment, den der andere mit Jaulen und Zähnefletschen verbrachte, erneut zur Flucht. Allerdings kam sie nicht weit, weil sie von hinten angesprungen wurde, so dass sie auf den Boden fiel und den Sturz gerade noch mit den Händen abfangen konnte, deren Ballen zum Glück von den Ärmel der Jacke geschützt waren.
Sie rollte sich auf den Rücken und stemmte ihre Füße in den Bauch ihres Angreifers, der jedoch in seiner Raserei ungeahnte Kräfte zu entwickeln schien. Und dann kam auch noch der andere in einem merkwürdig schlenkernden Gang auf sie zugelaufen und wiederholte immer wieder dieselben Worte: MEHR ESSEN!
    Der Typ über ihr bekam ihre Jacke zu fassen und riss sie ihr auf, so dass die kühle Nachtluft auf der nackten Haut ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Er stieß immer wieder mit seinem Kopf vor, um nach ihr zu schnappen, als er plötzlich ein Zischen ausstieß und mit einem Fauchen vor ihr zurückwich. Seine rot leuchtenden Augen, deren Glanz aus den Pupillen zu kommen schien, starrten wie gebannt auf ihr Dekolleté.
Romy schluckte schwer und hob die Hand, um zu sehen, was den Mann von einem weiteren Angriff abhielt. Das war doch nur die Goldkette mit dem Kreuz, das einzige Überbleibsel aus ihrer Kindheit, das sie hütete wie einen Schatz. Sie hatte noch nie an Gott geglaubt, obwohl sie eine getaufte Katholikin war, aber wenn es diesen Kerl davon abhielt, sie zu beißen, oder was immer er tun wollte , dann würde sie Morgen gleich eine Kirche suchen und eine Kerze anzünden.
    Romy erhob sich langsam und hielt den rechten Arm abwehrend vor sich, während sie in kleinen Schritten zurückwich. Die beiden Typen folgten ihr langsam, hielten aber Abstand. Wenn sie es bis zum Taxi schaffte, dann hatte sie vielleicht eine Chance, die Polizei zu alarmieren.
Ihr Atem ging schwer, aber sonst spürte sie ihren Körper vor lauter Adrenalin kaum. Sie war nur noch auf Flucht eingestellt. Den Kampf würde sie niemals gewinnen, weil mit diesen Männern etwas nicht stimmte. Romy stolperte auf ihren hohen Absätzen, weil sie in ein kleines

Weitere Kostenlose Bücher