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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Schlagloch getreten war, sie verlor kurz die Balance und prallte dann mit dem Rücken gegen etwas Festes und doch Nachgebendes.
     
    Ghouls. Dieser faulige Geruch verwesender Leichen überdeckte sogar das Aroma vollreifen Obstes, den diese Breed-Frau verströmte. War sie lebensmüde, sich in diesem Zustand auf die Straße zu wagen oder einfach nur notgeil?
Heather hatte angedeutet, diese Sugar-Biene wusste vielleicht nicht, wer sie war oder was sie tat, aber Unwissenheit schützte nach Rys’ Meinung vor Strafe nicht. Ihr Tänzchen im Club war nett gewesen. Nett war die kleine Schwester von passabel und passabel der Bruder von scheiße.
Nicht, dass er jetzt den Spießer raushängen lassen wollte, der er gar nicht war, aber sich so zu präsentieren, paarungsbereit (um nicht zu sagen, überfällig bereit) in einem Club voller Vampire, die nicht einmal halb so viel Anstand hatten wie die Warrior, die manchmal auch keinen besaßen, war fast schon ordinär. Theron sollte mit ihr mehr als nur ein kleines Hühnchen rupfen, wenn sie ihm vorgeführt wurde. Ihr Soulmate konnte ebenfalls etwas erleben. Der hatte gefälligst dafür zu sorgen, dass ihr nichts passierte, solange sie sich in diesem Zustand befand. Die Warrior waren doch keine Babysitter.
    Und sie hatte sich selbst noch mehr reingeritten, als sie diesen Bastarden hier in der Straße auf der Suche nach einem Taxi (wer war schon so dämlich, in einer Sackgasse nach einem Taxi Ausschau zu halten?) auch noch voll in die Arme lief und beinahe gebissen worden wäre. Rys ärgerte sich, gerade erst aus der Dusche gekommen zu sein und es gleich wieder tun zu müssen. Diesen Gestank und die klebrigen Überreste, die nach dem Kampf an einem klebten, wurde man eigentlich nur mit Sagrotan und Topfschwämmen los. Es war widerlich. Pest, Lepra und Cholera waren Dinge, mit denen Rys sehr gut leben konnte, weil sie seinesgleichen nicht belasteten, aber Ghouls? Friede ihrer bereits zur Hölle gefahrenen Seelen und Flüche auf den Drecksack von Aryaner, der diese Scheiße zu verantworten hatte.
    Ash brachte das Breed-Weibchen aus der Gefahrenzone und Rys durfte sich ins Kampfgetümmel stürzen. Seine grauen Augen leuchteten in der Dunkelheit der Gasse gespenstisch rot auf und die Ghouls jaulten wie räudige Köter, als ein prasselnder Shuriken-Regen auf sie niederging, der den Versuch, ihm auch nur einen Kratzer verpassen zu wollen, im Keim erstickte. Er warf sie mit einer Lässigkeit, die sonst nur Miss America beim Konfettiverteilen auf der Parade am 4. Juli besaß. Präzise und absolut tödlich. Orsen hatte die Wurfsterne gemacht und sie lagen perfekt in der Hand. Wie alles, was der Waffenschmied der Immaculates anfertigte. Für jeden Warrior einzeln und absolut auf dessen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Maße abgestimmt.
Doch von Ninja- Spielzeug ließ sich diese Brut nicht aufhalten. Zwar richtete das Silber, aus denen ihre scharfen Spitzen bestanden, tiefe Wunden und schwere Verletzungen bei den Ghouls an, doch tot waren sie deshalb noch lange nicht. Rys bewegte sich schneller als das menschliche Auge erfassen konnte, auf die dreckigen Bündel Untoter zu, zog dabei einen kleinen schwarzen Gegenstand, der einem Schlagstock ähnlich sah, von hinten aus dem Gürtel, betätigte einen geheimen Mechanismus und im nächsten Moment spiegelte sich das glühende Rot seiner Warrior-Augen im eiskalten Stahl der Klinge eines Kurzschwerts.
Stille kehrte in die aufgescheuchte Straße zurück und als eine Katze hinter den Müllcontainern, vor denen Rys den beiden Ghouls durch das Abschlagen ihrer hässlichen Köpfe endgültig die Reste ihres Lebenslichts ausgehaucht hatte, miauend hervorsprang und fauchte, fauchte Rys mit gebleckten Zähnen zurück.
     
    Romy schrie erschrocken auf, als ihr klar wurde, dass ein Dritter sich auf der Szene eingefunden hatte, der sie gerade mit festem Griff auffing. Dann sprangen die Typen sie auch schon an und Romy konnte gar nicht anders, als zu versuchen, sich gegen den Angriff zu wehren.
Allerdings konnte sie nicht viel ausrichten, weil sie in einem unbezwingbaren Griff zur Seite gedreht wurde, so dass sie nur aus den Augenwinkeln mitbekam, wie ein Schatten sich auf die anderen beiden zu stürzte. Wie viele Freaks wollten hier noch auftauchen?!
Romy hörte für kurze Zeit lautes Geheul und dann wieder dieses Zischen, bis es unerwartet still wurde. Ihr Widerstand erschlaffte genauso plötzlich. Der Griff des Mannes hinter ihr war unerbittlich, aber bisher

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