Die Saat Der Makellosen
vergessen hatte. Sie hatte schließlich bis halb fünf gearbeitet… Der Clubbesitzer und sein Bodyguard zogen beinahe synchron Sonnenbrillen hervor und setzten sie auf die Nase, so dass sie noch viel mehr wie aus einem Kinofilm entsprungen schienen als zuvor.
Dann geschah es: Die Leichen gingen regelrecht in Flammen auf wie bei einer spontanen Selbstentzündung und bald war ihr übler Geruch verflogen und der Wind würde ihre aschigen Reste über der Stadt verteilen.
Romy blinzelte mehrere Male, doch es war keine Einbildung gewesen, die Sonne hatte sich tatsächlich des Problems angenommen. Wie in einem schlechten Dracula-Film…
Mr. Fontaine löste ihr Dilemma, was sie als Nächstes tun sollte, denn er teilte seinem Bodyguard mit, dass er im Club gebraucht wurde, bevor er sich an sie wandte.
„Es gibt noch jemanden, der Sie unbedingt heute noch sprechen möchte! Sie werden danach sicher verstehen, warum ich Sie auf keinen Fall weiterhin beschäftigen kann! Das hier ist Rys Harper, er wird sich gut um Sie kümmern! Es hat mich wirklich gefreut, Sugar!“
Er streckte ihr die Hand mit einem charmanten Lächeln entgegen, das Romy nur halbherzig erwiderte während sie ihre Hände auf dem Rücken versteckte, als wäre sie schüchtern, doch sie wollte einfach keine weiteren Bilder geliefert bekommen.
„Tut mir leid… Ich würde lieber auf einen Handshake verzichten… Was ist, wenn ich darauf bestehe, sofort nach Hause zu gehen?“, fragte sie dann noch nach und sah misstrauisch zu ihm auf, obwohl sich in ihrem Blick keine Angst zeigte.
Ash hob die hellen Brauen über den Rand der Brille und Romy konnte sich das amüsierte Aufleuchten seiner Augen dahinter gut vorstellen.
„Dann kommt der Besuch zu Ihnen, ob es Ihnen gerade passt oder nicht! Es ist wirklich dringend! Sie sollten es hinter sich bringen! Gute Nacht, Sugar!“
Mit einem Neigen seines Kopfes und einem letzten Blick in Richtung Rys Harper, verschwand der Mann ins Gebäude. Wenigstens vermutete Romy das, weil sie keine Tür klappen hörte, sich aber nicht zu ihm umgedreht hatte.
Warum musste ausgerechnet er sich um sie kümmern? Jetzt da Mr. Fontaine die Szene verlassen hatte, konnte Romy auf einmal nur noch seinen Duft wahrnehmen, der in ihrem Kopf zu explodieren schien. Ihr Körper schien sich allein durch seine Anwesenheit zu erhitzen, obwohl es kein unpassenderes Verhalten geben könnte als das. Sie hatte noch nie den Drang verspürt, sich in die Arme eines Mannes sinken zu lassen. Aber der hier zog sie beinahe magisch an. Wie wäre es, sich einfach fallen zu lassen? Und von diesem unglaublichen Duft eingehüllt zu werden, bis man alles vergessen hatte, was einem auf dem Herzen lastete?
Romy kämpfte dagegen an, diese Gedanken waren nicht ihre, es war einfach der Schock. Sie hätte sich besser den anderen ausgeguckt, der schien wesentlich freundlicher zu sein, wenn sie schon so dämliche Anwandlungen hatte, die ihre Welt auf den Kopf stellten, weil sie bisher niemals so auf einen Mann reagiert hatte. NIE!
Ron indessen gab seinem Bruder den mentalen Befehl, sich um ihren überraschenden Gast zu kümmern, weil er den Tatort säubern wollte. Ash hatte ihn schon davon in Kenntnis gesetzt, was sich gerade zugetragen hatte und war nicht besonders begeistert darüber gewesen.
Er erinnerte seinen Bruder daran, dass diese besondere Frau solange unter ihrem persönlichen Schutz stand, bis sie einem Haus angehörte.
3. Bissige Angelegenheiten
Zur gleichen Zeit in Union City, New Jersey…
Nach außen hin sah man nur ein baufälligen flachen Gebäudekomplex aus blassroten Backsteinen, das aus dem vorletzten Jahrhundert stammte. Es stand unter Denkmalschutz, obwohl die Honoratioren der Stadt es gerne abgerissen und stattdessen einen Erlebnispark am Wasser gebaut hätten oder gar einen prestigeträchtigen Golfclub, da genug Grünfläche zu dem Besitz gehörte.
Der geheimnisvolle Eigentümer reagierte jedoch niemals auf Anfragen, ließ sie ungeöffnet zurückgehen, bis ein Anwalt der Familie dem Bürgermeister mit einer Klage wegen Belästigung drohte.
Ferenc Rukh, der erstgeborene Sohn des Aryaner Lords Lucretius, der unweit des Hafens seiner Gemeinde vorstand, betrat seinen Besitz über eine der Ladetüren, die wie von Geisterhand geöffnet zur Seite glitt.
Das hier war sein Spielplatz, den er sich hart erkämpft hatte, indem er zwei seiner Konkurrenten ausgeschaltet hatte, die zufälligerweise seine Brüder gewesen waren, aber das
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