Die Saat Der Makellosen
machten Anstalten, ihr ein Mobiltelefon zu geben. Sie würden ihr Gedächtnis manipulieren, wenn es nicht anders ging und wenn sie morgen früh aufstand, würde sie glauben, auf dem Weg nach Hause vor ein Taxi gerannt zu sein, statt einzusteigen. Daher die vielen blauen Flecken und das Brummen in ihrem Schädel. Sie würde keinen einzigen Gedanken mehr an Mord oder Polizei verschwenden.
In Romys Kopf überschlugen sich die Gedanken, weil sie nur einen Weg sah, ihren Arsch aus der Klemme zu retten, in der sie unweigerlich steckte. Als Ex-Cop würde man von ihr vorbildliches Verhalten am Tatort abverlangen. Sie ging auf Mr. Fontaine zu, der ihr den Weg weiterhin verstellte.
„Bitte… Sie müssen meine Nerven nicht schonen! Das wäre nicht die erste Leiche, die ich sehe!“
Tote pflastern meinen Weg schon seit Jahren! , fügte sie in Gedanken mit einem schmalen Lächeln hinzu.
Der Typ mit dem modisch kahl rasierten Kopf, der sein attraktives Gesicht nur noch mehr betonte, ließ die Arme sinken und trat schließlich zur Seite, nachdem er… Romy hatte den Eindruck gehabt, er würde sich mit dem anderen unterhalten, doch sie sprachen kein Wort.
Sie wollte an Ash vorbei nach hinten in die Gasse, um sich die Leichen anzusehen. Ash versperrte ihr den Weg und wieder wollte Miss Sugar den Preis für die mutigste Frau des Tages für sich beanspruchen. Rys gab noch ein schnippisches Grollen von sich, bevor er abwinkte und ihr somit hinter ihrem Rücken seinen Segen gab. Sollte sie doch gucken gehen. Sie wollte es. Und wenn man es genau nahm, war das, was sie zu sehen bekam, ja auch so etwas wie Kunst.
Ash schirmte nun seine Gedanken ab, damit die Breed-Frau ihn nicht hören konnte. Alles an ihrem Verhalten ließ seine Alarmglocken schrillen. Sie verhielt sich vollkommen ahnungslos, als hätte sie noch nie über die Existenz von Vampiren gehört. Das war aber für eine Soulmate völlig untypisch, sie war eine Frau der zweiten Generation, hatte also einen Breed-Vater oder eine Mutter gehabt. Ihr Leben war von Enforcers überwacht worden, damit ihr niemand zu nahe kam, der ihr Böses wollte. Breed-Soulmates wurden beschützt und umsorgt, sie irrten niemals völlig allein in der Weltgeschichte herum.
- Rys… Ich fürchte, wir haben ein ziemlich großes Problem… Es dürfte deiner Nase genauso wenig wie meiner entgangen sein, dass SIE… einer der verlorenen Seelen sein könnte, die das Orakel erwähnt hat… Ich verwette meine schwarze Seele, dass sie völlig ungebunden und ungeschützt ist… Gott, ich möchte gar nicht wissen, was ihr passiert wäre, wenn… -
Ash's Augen blitzten frostig auf, weil ihm ein paar Schreckensszenarien durch den Kopf gingen. Ghouls waren ihr geringstes Problem, wenn sie den Aryanern in die Hände fallen sollte, dann würden sie sie als Brutkasten missbrauchen, weil man davon ausgehen konnte, dass sie starke Nachkommen empfangen würde. So wie ihr Aroma die Gasse füllte, würde sie Ärger anziehen wie eine läufige Hündin Rüden.
Die Warrior hatten einen Eid geleistet, ihre Art bis zum letzten Atemzug und mit all den ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu beschützen. Er wollte in keinem Fall, dass „Sugar“ so endete wie seine Mutter oder deren Schwester.
- Lass sie nur nachsehen… Ihr wird schon sehr schnell klar werden, dass sie auf keinen Fall die Polizei ins Spiel bringen darf… Eine Polizistin! Eine Soulmate mit einem so gefährlichen Job? Ich möchte zu gerne wissen, was da schief gegangen ist! -
Ash schüttelte den Kopf und ließ die Frau an ihm vorbeiziehen, die gerade begann, an ihrem Verstand zu zweifeln. Sie bewegte sich trotz ihres ramponierten Äußeren und des erlittenen Schocks mit erstaunlicher Selbstsicherheit. Jemand, der es gewohnt war, sich innerhalb von Tatorten und chauvinistischen Männern zu bewegen. Das war einfach eine Begleiterscheinung des Jobs, dass man Schwächere beschützen wollte, und sie deshalb manchmal auch entmündigte.
Eine Frau wie sie sollte das verstehen. Sie würde und hatte nicht anders gehandelt, als sie versucht hatte, dem Taxifahrer zu helfen, für den leider jede Hilfe zu spät gekommen war.
Es war dumm gewesen, verdammt dumm sogar, aber irgendwie auch mutig für so eine winzige Person, die von ihm und Rys locker überragt wurde, auch wenn sie Schuhe mit Absätzen trug.
Für wen war sie wohl bestimmt? Und wusste sie das auch nicht? Ash war erleichtert, dass er zwar auf die duftende Einladung ansprang, weil er eben ein
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