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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Anfall hinweg las er ihre eigentlichen Gedanken und der Vorwurf, den sie ihnen wegen ihrer Mutter machte, traf ihn, alles andere prallte unbeeindruckt an ihm ab. Die Beleidigungen sagte sie nur, weil sie ihre Schwester schützen wollte. Aber das mit ihrer Mutter.... Weder die Immaculates noch deren Enforcer konnten jederzeit überall sein. Der Verlust musste sehr, sehr tragisch gewesen sein. Etwas, das er sich nicht annähernd vorstellen konnte, obwohl er selbst schon viele Verluste in seinem Leben erlitten hatte. Seine Mutter, die er hoch verehrte und liebte, weilte schließlich immer noch unter ihnen.
Jedes böswillige Widerwort, das er ihr eben noch hatte an den Kopf werfen wollen, erstarb. Stattdessen trat Rys einen Schritt zurück, verbeugte sich leicht vor Romy und setzte zu einer erneuten, eigentlich vollkommen überflüssigen Entschuldigung an. Vielleicht ging es ihr danach etwas besser. Er wollte sie nach Rebeka nicht auch noch manipulieren müssen. Ihre Aufregung war in ihrem derzeitigen Zustand gar nicht gut. Der Pfirsichduft hatte schon wieder zugenommen und die ganze Straße würde rauf und runter danach riechen. Ihre Leibwächter mussten heute Abend ganz besonders gut auf sie achten.
    Doch er kam nicht dazu, etwas zu äußern. Auf der anderen Seite tauchte plötzlich ein hoch gewachsener Mann auf, der an einer Filterzigarette zog, sich scheinbar durch nichts aus der Ruhe bringen ließ und sie dabei ganz genau beobachtete. Auch er trug Sonnenbrille, war allerdings bei weitem unauffälliger in legeren Jeans, Turnschuhen und einem grünen Polo-Shirt mit rosaweiß kariertem Kragen gekleidet, was aber auch schon alles an Tarnung für diesen Zweck zu sein schien. Auf seinen muskulösen Oberarmen prangten riesige schwarze Tribaltattoos, die sich unter den kurzen Ärmeln bis zu den Ellenbogen schlängelten und die kurz geschnittenen blonden Haare standen verwegen in alle Richtungen des markanten und alles andere als unattraktiven Kopfes ab.
Wenn man sein Alter schätzen sollte, würde man auf höchstens Mitte zwanzig tippen, doch sein wahres Alter entsprach jetzt schon dem von Romy mal fünf. Rys zog sich gänzlich von Romy zurück. Die Entschuldigung würde er auf ein anderes Mal verschieben. Genauso wie den Streit. Die Ablösung war da. Nevin Fontaine hatte Theodor Lancaster geschickt. Einer der besten Enforcers, die ihnen derzeit zur Seite standen und ein Immaculate.
    „Ich sag dann mal nicht Auf Wiedersehen , Romy.“, grollte Rys leise, streckte die Hand nach ihr aus und strich in einem Moment der Verwegenheit eine verirrte Haarsträhne aus ihrem Gesicht hinter ihr Ohr. Seine Finger prickelten, als er sie berührte und er war sich absolut sicher, dass sie sich schneller wieder sahen, als ihnen beiden lieb sein dürfte. Die Zeit ihrer Umwandlung drängte und als ihr entfernter Cousin würde er garantiert zu ihrer Vermählung eingeladen werden, sofern sie denn einen Soulmate für sie fanden.
„Kümmer dich um deine Schwester. Euch wird nichts geschehen.“
Damit ließ er sie stehen, kehrte zu seinem Wagen, der ebenfalls auf der anderen Seite geparkt stand, schickte Theodor einen mentalen Hinweis, ja die Augen offen zu halten, wenn ihm sein Leben lieb war und fuhr dann in Richtung Fortress davon. Wohlwissend, dass Romy ihm hinterher starrte und längst nicht mehr so wütend sein konnte wie noch vor ein paar Minuten.
     
    Romy war drauf und dran, Rys Harper ins Gesicht zu springen, weil er Anstalten zu machen schien, wieder eine Entschuldigung zu stammeln, an der sie nicht das geringste Interesse hatte. Seine Entschuldigungen konnte er sich sonst wohin stecken!
Sie spürte die Anwesenheit des anderen genau wie er. Romy warf ihm nur einen flüchtig abfälligen Blick zu. Noch so ein Neandertaler. Sie hasste es, sich so bevormunden lassen zu müssen. Sie wollte niemanden mehr von dieser Bande sehen. In ihrer Nähe schien immer etwas ziemlich Merkwürdiges mit ihrem Körper zu passieren, als kröche ihr die Hitze aus allen Poren. Als wüsste ihr Körper etwas, das ihr völlig entging.
Sie hatte ganz andere Probleme, sie musste den Laden zum Laufen bringen und Kohle ranschaffen. Nachtarbeit war die lukrativste Form, aber das Tanzen in Clubs konnte sie wohl abhaken. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass ihr die Typen dabei dazwischen funken würden. Was war schon dabei, wenn sie irgendwo arbeitete, wo keiner dieser Freaks auftauchen würde? Sie blieben doch garantiert gerne unter sich. Aber sie kam nicht dazu,

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