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Die Saat Der Makellosen

Die Saat Der Makellosen

Titel: Die Saat Der Makellosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ausgehoben, zwei weitere erledigt und würden einen Immaculate-Mann sehr glücklich damit machen, wenn sie ihm Sugar als die Seine zuführten… Ash dachte keinen Moment daran, dass es dabei um einen von ihnen gehen könnte.
     

4. In Teufels Küche
     
    Samstag, 23. Juni; früher Morgen
    Hell's Kitchen; Saint Mary of the Mount ~ Church & Orphanage (Angesiedelt zwischen der 50th und 51st Street East, Ecke Park Avenue und nicht weit von der Einsatzzentrale entfernt.)
     
    -Nathan… Nathaaaan… NATHAN!- Die unverkennbar weibliche Stimme lockte ihn mit einem verführerischen Singsang. Die schwere Süße, die darin lag, ließen ihn von einem dichten Dschungel träumen. Ein Dschungel, der ihn unweigerlich ins Verderben lockte, seine giftigen Pflanzen und Tiere nach ihm greifen ließ und ihn dann...
-NATHAN! -
Schweißgebadet und schwer atmend schreckte der Krieger aus dem gerade erst gefundenen Schlaf. Mit einer Hand wischte er sich über das leichenblass gewordene Gesicht, sprang aus dem Bett und stürzte direkt auf das sonnendurchflutete Mosaikfenster der kleinen Kammer zu, um dieses einen kleinen Spalt weit zu öffnen und gierig den Hauch frischer Luft einzuatmen, der ihm in seinem Traum stets verwehrt war. Er kniff die Augen fest zusammen, um nicht geblendet zu werden, als er genug durchgeatmet hatte, sah er an sich herunter. Ein Berg schweißglänzender, unnachgiebiger Muskeln. Unversehrt, nur geschüttelt von einem Traum, der nicht der Realität entsprach. Erst jetzt bemerkte er, dass er nichts am Leib trug und es war besser, die Blöße zu bedecken, bevor einer der heiligen Schwestern hereinkam, um ihn für die Morgenandacht und das anschließende Frühstück zu wecken. Sie mussten ihn immer wecken. Besonders dann, wenn er eine Nacht durchgejagt hatte.
    Er schlief den Schlaf eines Toten, scherzten sie und wussten gar nicht, wie nahe sie der Wahrheit kamen. Sie würden sich nie mit ihm umgeben, wenn sie wüssten, wer er war. Sie würden versuchen, ihn auszutreiben, ihn zu verbrennen, ihn zu verdammen, obwohl er ihrer Gemeinde so viel Gutes tat wie schon lange keiner vor ihm. Das verdankten sie seinen Brüdern. Doch selbst bei Heiligen hörte die Dankbarkeit auf, sobald sie dachten, der Teufel persönlich hatte seine Finger im Spiel. Nein, der Teufel war es nicht, aber eine Bande von Vampiren mit einem kaum durchschaubaren Vermögen und einem fast schon ungehörigen Sinn für Gerechtigkeit.
Sein Schädel dröhnte, wahrscheinlich die Nachwirkungen des Gestank der Ghouls, den er sich heute Nacht noch in der Fortress abgespült hatte und es war wohl besser, vor der Predigt noch einmal nach nebenan zu gehen und eine weitere Dusche zu nehmen. Links neben ihm hing ein Spiegel. Er sah nicht schlecht aus, aber auch nicht gerade blendend so unrasiert und vollkommen zerwühlt. Wie immer, wenn ihn im Schlaf diese Stimme heimsuchte. Eine Stimme, die er vergessen wollte und am liebsten aus seinem Gehirn herausgeschnitten hätte, wenn es nicht unweigerlich seinen Tod bedeutete.
Nathan griff nach dem dünnen Laken auf dem harten Bett, in das er gerade so hineinpasste, sich aber kein Größeres anschaffen wollte, weil es hier in dieser Einrichtung nicht um seine Bequemlichkeit, sondern allein um das Wohl der Kinder und Jugendlichen ging, um die er sich kümmerte.
    „Oh, wegen mir musst du dich nicht schämen, Warrior! Ich persönlich weiß deinen Anblick durchaus zu würdigen.“
    Die Stimme.
    „Was machst du hier? Es ist helllichter Tag, Acantha!“
Nathan wirbelte herum und starrte den Eindringling für einen kurzen Moment so an, als hätte er einen Geist gesehen. Aber es war kein Geist, der ihn heimsuchte, sondern eine Immaculate aus Fleisch und Blut. Nathan gab ein ungehaltenes Knurren von sich, als sie ihn von oben bis unten mit einem gierigen Blick maß und sich dabei Dinge vorstellte, die er im Leben nicht mit ihr zu teilen gedachte, auch wenn sie über alle Maßen attraktiv war.
Seine grünen Augen flammten rot auf, als sich sein Blick mit dem seines Gegenübers traf. Eine Explosion aus blau, blutrot und violett. Augen, in denen man sich verlieren konnte, wenn man sich an der Schönheit Acanthas satt gesehen hatte. Sie hatte einen Teint wie Elfenbein, war modern in einen schwarzen Pulli, Bluejeans, Nietengürtel und Stiefeln mit flachen Absätzen gekleidet, als wäre sie eine der vielen normalsterblichen Bewohner Manhattans und keine der Ihren. Ihre langen, dunklen Haare umspielten die fein gemeißelten, arroganten

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