Die Saat Der Makellosen
falschen Schlüsse ziehen, wenn sie dich fortgehen sehen."
Nathan dachte daran, welche Möglichkeiten ihr offen gestanden hätten, wenn sie mehr auf den Rat ihrer Mutter und auf das Orakel gehört hätte. Vielleicht wäre sie, wenn sie die Reinheit ihrer Seele bewahrt hätte, tatsächlich für einen der Warrior in Frage gekommen, statt sich mit einem niederen Immaculate verbinden zu müssen, weil sie zu früh ihrer Lust nachgegeben hatte. Sie war an ihrer Situation selbst schuld.
Acantha warf trotzig den Kopf in den Nacken und die Wirbel knackten gefährlich laut.
"Keine Sorge, Priester, deine heiligen Huren haben dich gleich wieder ganz für dich allein."
Nathan zuckte nur ganz kurz mit den Augenlidern.
Im nächsten Moment schrie Acantha erneut laut auf und hielt sich die Wange. Dort blutete ein tief klaffender, schräger Schnitt. Ohne dass er sie anfassen musste, hatte Nathan ihr eine Verletzung zugefügt, als wäre er mit einem Messer auf sie losgegangen.
"Reiz mich nicht!", grollte er und ballte die Hände an den Seiten zu Fäusten. Das Blut lief ihren schlanken Schwanenhals hinab und Nathan spürte, wie ihn erneut eine Welle der Erregung ergriff, als er die diesmal die metallische Süße statt ihres Blumenduftes wahrnahm. Das gefiel ihm um Längen besser.
Acantha bemerkte es und sie ließ davon ab, den Schnitt mit ihren Fingern zu betasten. Stattdessen leckte sie, sich ihrer anderen Wirkung auf ihn mit einem Mal sehr bewusst, lasziv deren Spitzen ab, an denen sich Tropfen der roten Flüssigkeit befanden.
"Hmmm, warm."
-Nimm mich, Warrior! Die Pinguine wärmen dein Bett sicher nicht so gut, wie ich.-
Nathan, von dem Geruch des Blutes benebelt, der ihn daran erinnerte, wie lange er schon nichts mehr außer dem Plasma getrunken hatte, machte einen Schritt auf sie zu. Auch Acanthas andere Wange schien wie von Zauberhand zu platzen und begann zu bluten. Diesmal gab sie nicht den leisesten Ton von sich, sondern sah ihm erwartungsvoll mit einem feuchten Gefühl zwischen den Schenkeln entgegen.
-Ja, komm näher, Warrior. Ich warte auf dich...-
Zur gleichen Zeit ein paar Straßen weiter…
Hell’s Kitchen! Was für ein beschissen gut passender Name für das ehemalige Einwandererviertel, in dem es in früheren Zeiten dermaßen hoch gekocht hatte, dass man Angst haben musste, nachts auf die Straße zu gehen. Cat kannte sich hier inzwischen wie in ihrer Westentasche aus. Sie ging hier schließlich seit zwei Wochen auf Patrouille und verfügte über einen perfekten Orientierungssinn.
Sie vermisste das schicke Hotel, in dem sie es sich ein paar Tage lang hatte gut gehen lassen. Aber das war kein Ort, von dem aus sie in aller Ruhe auf ihre Streifzüge gehen konnte. Und ihre Fähigkeiten reichten leider nicht aus, um gleich ein ganzes Hotel unter ihren Bann zu bringen. Catalina Tate dankte schön für den kostenlosen Aufenthalt in dem eleganten Haus! Sie würde jeder Zeit wieder kommen!
Die Massagen in dem schicken Salon im Erdgeschoß waren unglaublich entspannend für die schmerzenden Knochen gewesen.
Inzwischen wohnte sie in einer billigen Absteige, wo es niemanden interessierte, wer kam und wer ging. Die meisten Einzimmer-Apartments wurden von Huren als Stundenhotel benutzt. Cat hatte die Dachwohnung für sich beansprucht und den Vermieter glauben lassen, dass sie sie für ein halbes Jahr im Voraus bezahlt hatte. Mit Kreditkarten und dergleichen hatte sie sich noch nie aufgehalten.
Nur Bares ist Wahres , das ließ sich nicht zurückverfolgen.
Nicht dass ihre Opfer sich daran erinnern würde, dass sie sie um ein paar Dollar (mehr oder weniger) erleichtert hatte. Das waren kleine, mildtätige Spenden für den knochenharten Job, den sie seit Jahren ausübte. Eigentlich, seit sie denken konnte. Es hatte sich noch nie jemand bei ihr bedankt, oder sie für gute Leistungen gelobt, also musste sie selbst dafür sorgen, sich ab und an selbst zu belohnen.
Ihre nächtliche Streife hatte mit einem erfolgreichen Jagderlebnis geendet. Sie funktionierte wie ein Magnet, seit sie mit Mitte zwanzig geschlechtsreif geworden war. Sie brauchte nur in dunklen Gassen den Köder zu spielen und die blöden Aryaner dachten, sie hätten ein leichtes Opfer entdeckt.
Oh, ja! Cat bot sich ihnen zu gerne an, wenn ihre Sinne benebelt waren, dann war es beinahe ein Kinderspiel, den Ausgeburten der Hölle den Kopf abzuschlagen oder sie auf andere Weise in die Hölle zu jagen, aus der sie entsprungen sein mussten.
Und dabei musste sie
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