Die Saat Der Makellosen
Züge ihres Gesichts und im ganzen Raum roch es plötzlich schwer nach einer süßen Mischung aus tropischen Pflanzen.
Die Stimme, die er gehört hatte, dieses sanfte Flüstern, das ihn ins Verderben zu locken gedachte, war also diesmal kein Traum gewesen. Sie war hier, sie war real und er hatte sie nicht kommen gehört oder geahnt, dass sie da war. Sie war ein sehr mächtiges Psi-Talent und am Tag vermochte sie sogar jemanden wie ihn zu überrumpeln. Er hatte hier auf gar keinen Fall mit ihr gerechnet.
Acantha sprang behände von dem hölzernen Stuhl, auf dem sie hockte und wich dabei jedem Sonnenstrahl im Zimmer aus. Ein spöttisches Lächeln umspielte ihren Mund. Sie hasste das Tageslicht und eigentlich war es sehr, sehr dumm, herzukommen und sich vorzustellen, sie hätte auch nur den Hauch einer Chance, diesen Krieger endlich soweit zu bekommen, dass er all seine über Jahrhunderte hinweg gefassten Vorsätze über Board warf und endlich mit ihr schlief, damit sie schwanger wurde und somit das bekam, wonach sie sich am allermeisten sehnte. Ein Baby .
Natürlich nicht, weil sie diese besonderen Mutterinstinkte in sich trug und endlich etwas haben wollte, um das sie sich kümmern konnte.
Nein, es war vielmehr der reinste Egoismus, der sie dazu trieb, hier in dieses Nonnenkloster einzudringen und den gar nicht so heiligen Priester aus dem Schlaf zu reißen. Ohne Kind kein Erbe und damit der Verlust des Anspruchs auf den Platz der Devena ihres Hauses, der Vijaya .
Sie kamen direkt an achter Stelle nach den sieben großen Familien der Immaculates und Acantha war eine der hundert Patentöchter des großen Orakels.
Auch sie würde es gern sehen, wenn Acantha endlich ein Kind gebären würde, um die durch die Aryaner entstandenen Lücken in ihren Reihen zu schließen und ihren Bestand zu sichern, aber der Mann, mit dem sie sich verbunden hatte, war weder ein Soulmate noch sonderlich gut darin, sie zufrieden zu stellen. Sie ließ ihn nur in ihre Kammer, wenn es unbedingt nötig war, aber den Teufel würde sie tun und ihn den Vater ihres Kindes werden lassen. Diesen schlappschwänzigen, neunmalklugen Bastard eines Immaculate. Der sie zu besitzen gedachte, aber nicht annähernd verstand, sie zu zähmen, wie sie es verdiente. Sie war so viel mächtiger als er. Wenn sie es vermocht hätte, dann hätte sie ihn schon längst in eine kleine Maus verwandelt, die sie in einem Käfig halten konnte, doch sie war lediglich dazu befähigt, dass er sich für eine halten konnte und das war ihr einfach zu langweilig.
Ein Kind war der einzige Ausweg. Wenn sie schwanger war, dann hatte sie beim Orakel und bei ihrer Mutter endlich einen Stein im Brett und konnte verlangen, das Kind allein aufzuziehen und diesen Trottel von einem Mann in die Wüste zu schicken. Nur leider war dieser Trottel offenbar alles andere als fruchtbar, nachdem er sich zuerst recht geschickt angestellt und dann plötzlich nach dem ersten Mal, bei dem er der wahren Ausmaße von Acanthas Kräften gewahr worden war, kläglicher als kläglich versagte. Der Priester hier brauchte sicher keine fünf Versuche, um endlich einen hoch zu kriegen, wenn sie sich um sein Wohl kümmerte und er sah nicht so aus, als ob er sich nicht beherrschen konnte und viel zu früh außerhalb ihres Körpers kommen würde. Acantha wollte ihn, brauchte ihn und er würde nicht so blöd sein und sie zurückweisen. Dessen war sie sich ganz sicher. Und wer wusste es schon, vielleicht war sogar sie fähig, einen kleinen Schreihals in ihr Herz zu schließen, wenn es doch ihr eigen Fleisch und Blut war.
„Harte Nacht gehabt, Warrior ?“ Acantha bewegte sich im Schatten auf Nathan zu, der sich das Laken trotzdem um die Hüften schlang und höchst missmutig drein sah, als sie die Arme um ihn legte und auf höchst verführerische Art und Weise zu ihm aufsah.
Sie war fast eins achtzig groß. Eine Riesin. Nathan erinnerte sich dunkel an ihren Vater, der sogar noch stärker und größer als Orsen gewesen war. Sie hatte die Schönheit ihrer Mutter, allerdings auch die Größe und das Durchsetzungsvermögen ihres Vaters geerbt. Wie alt war sie jetzt? Etwas über zweihundert Jahre? In seinen Augen noch ein Kind, das unbedingt ein Spielzeug haben wollte, das nicht für sie bestimmt war. Sie könnte sich niemals mit einem Leben im Schatten eines Warriors begnügen. Sie wollte immer und überall auf Augenhöhe sein. Auch jetzt. Acantha hatte sich ein paar Zentimeter in die Luft erhoben, um ihm direkt in die
Weitere Kostenlose Bücher