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Die Saat - Ray, F: Saat

Die Saat - Ray, F: Saat

Titel: Die Saat - Ray, F: Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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auch ein vehementer Gegner der Genforschung, nicht wahr?« Sie lächelt über seinen verdutzten Gesichtsausdruck.
    »Schlaues Köpfchen, Camille.« Er grinst, lehnt sich zurück, sieht wieder aus wie der rebellische Student, der er wohl mal war. »Das wird eine Wahnsinnssendung, die werden sich gegenseitig die Köpfe einschlagen! Ha, das gibt Mord und Totschlag!«
    Er lehnt sich vor, streckt einen Arm aus und umfasst ihre Taille. Camille spürt, wie ein heißer Strahl durch ihren Körper fährt. Ihr Widerstand ist lächerlich, sie lässt sich auf seinen Schoß ziehen, sie weiß, dass sie jetzt nicht mehr aufhören kann, seine Hände pressen sich auf ihre Brüste, reißen ihre Bluse auf.
    Kurz, ganz kurz blendet das Bild des geköpften Wissenschaftlers auf, doch sofort wird es verdrängt von Sequenzen bekannter und unbekannter Bilder wilder Ekstase.

    Camille bläst sich eine Strähne aus der Stirn, steht auf, zieht ihren Rock gerade, hakt den BH fest und sieht hinunter auf Christian, der am Boden liegt und sie, die Arme unter dem Kopf verschränkt, beobachtet.
    »Wie hab ich es nur ein halbes Jahr ohne dich ausgehalten?« Er lächelt verschmitzt.
    Sie versucht, ihre Bluse zuzuknöpfen, doch die mittleren Knöpfe fehlen. Sie hasst es, Knöpfe anzunähen.
    »Du sagst gar nichts, ma chère Camille.«
    »Ich habe wahrscheinlich mehr Skrupel als du.« Hastig stopft sie die Bluse in den Rock. Warum hat sie sich nur dazu hinreißen lassen? Er beendet die Sache, wann er will, und er schnippt nur mit dem Finger, und sie ist zur Stelle! Genau das wollte sie nicht mehr! Ist sie so ausgehungert? So gierig? Will sie so sehr begehrt werden?
    Er richtet sich auf. Auf seiner nackten weißen Brust ringeln sich ein paar spärliche dunkle Haare. Der Bauchansatz über dem Gürtel, den er jetzt schließt, lässt sie vermuten, dass er zu Hause immer gut bekocht wird.
    »Komm schon, es hat dir doch auch gefallen, oder? Immerhin hast du so laut gestöhnt, dass man es nebenan hätte hören können.« Er grinst triumphierend, versucht, sie wieder zu sich hinunterzuziehen, doch diesmal sträubt sie sich.
    »Erinnerst du dich, vor kaum einer Stunde haben wir beschlossen, eine Talkrunde auf die Beine zu stellen. Wir sollten langsam weitermachen.«
    »Weißt du, dass du mich genau deshalb so erregst?«
    Sie will nichts davon hören, doch er redet einfach weiter.
    »Weil du deine Arbeit und den Sex genauso brauchst wie ich. Und weil die Arbeit dich stimuliert. Weil sie dir genau wie mir das Adrenalin durch den Körper jagt und weil wir beide Narzissten sind …«
    »Hör jetzt auf damit, Christian!« Sie wendet sich ab, geht zu ihrem Schreibtisch und ruft die Presseseite von Aminopur auf.
    »Martine und die Kinder sind ein Teil meines Lebens, aber du …«
    »Halt die Klappe, Christian! Ich will mich jedenfalls nicht schuldig fühlen, wenn deine Ehe in die Brüche geht.« Warum sagt sie das? Weil ihr diese Moralvorstellungen eingetrichtertworden sind. Doch ist ihr seine Ehe nicht gleichgültig? Ist es nicht auch gerade das Verbotene, das sie erregt? Das Verwerfliche? Die Vorstellung, seine Frau würde ihnen dabei zusehen?
    Er ist aufgestanden und geht, während er das Hemd zuknöpft, auf sie zu. Sein Haar hängt ihm wirr in die Stirn. »Das sollst du auch nicht. Das ist meine Sache«, sagt er, stützt sich mit den Armen auf ihren Schreibtisch und sieht ihr direkt in die Augen. Sie kann seinen heißen Atem im Gesicht spüren.
    »Gut, dann ist das ja geklärt.« Er ahnt nicht, wie viel Energie sie aufbringen muss, um es nicht gleich noch mal mit ihm zu treiben. Mon Dieu, Camille! Du bist unmöglich! Sie ist ausgehungert, die zwei Bekanntschaften, die sie im vergangenen halben Jahr hatte, waren mehr als unbefriedigend. Schale Streicheleinheiten für ihr Ego.
    Sie hackt eine Mail an die Presseabteilung in die Tasten. »So, wie heißen die anderen?«
    Christian sieht sie noch einen Moment an, dann seufzt er und geht zu seinem Arbeitsplatz.
    »Semena Crop, Edenvalley …«, sein Ton ist nun betont sachlich, er hat sich schnell wieder beruhigt, weiß Camille, »und … an welchen kirchlichen Vertreter hast du gedacht? An den Papst vielleicht?« Er grinst schief.
    »Richtig: Wir haben Ihre Heiligkeit eingeladen, aber leider war sie verhindert«, kontert sie und stutzt. »He, rate mal, wo Professor Frost bis vor drei Jahren gearbeitet hat?«
    »Im Petersdom?«
    »Bei Edenvalley.«
    »Das ist doch was!« Christian lehnt sich schwungvoll zurück und wippt

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