Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saat

Die Saat

Titel: Die Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillermo Del Toro
Vom Netzwerk:
seinem Mund gekommen ist - ich hab den Scheiß zerhackt.«
    »Seine Kehle?«
    Gus nickte. »Die auch. Und dann hat ihn ein Laster voll erwischt, und das war's dann.«
    »Den Kopf vom Rumpf zu trennen, ist der sicherste Weg.
    Auch Sonnenlicht funktioniert - direkte Sonneneinstrahlung. Und es gibt noch andere, ältere Methoden.«
    Gus sah Felix an; sein Kumpel rührte sich nicht, atmete kaum. Er fragte sich, wer hier eigentlich verrückt war. »Warum weiß keiner was davon? Wer bist du, alter Mann?«
»Elizalde! Torrez!«
    Gus war so in ihre Unterhaltung vertieft, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie die Cops die Zelle betreten hatten. Er blickte auf und sah vier von ihnen mit Latex-Handschuhen auf sich zukommen. Ehe er wusste, wie ihm geschah, wurde er auf die Beine gerissen.
    Dann tippten die Cops Felix auf die Schulter und schlugen ihm leicht aufs Knie. Als er davon nicht aufwachte, packten sie ihn einfach unter den Armen und hoben ihn hoch. Sein Kopf sackte nach vorn, die Füße schleiften über den Boden.
    Setrakian erhob sich ebenfalls. »Hören Sie bitte. Dieser Mann ist krank. Schwer krank. Eine gefährliche Infektion.« »Deswegen tragen wir ja auch Handschuhe, Opa«, erwiderte einer der Cops. »Wär' nicht der Erste mit 'nem Tripper.«
    »Sie müssen ihn isolieren.«
    »Keine Sorge, Opa. Mörder kriegen bei uns immer eine Vorzugsbehandlung. «
    Während die Zellentür geschlossen wurde und ihn die Cops den Gang hinunterstießen, ließ Gus den alten Mann nicht aus den Augen.
     
    Stoneheart Group, Manhattan
     
    Das Raumklima in Eldritch Palmers Schlafzimmer war über eine kleine Fernbedienung regulierbar, die sich neben dem Bett befand. Das leise Raunen der Luftbefeuchter - zusammen mit dem Summen des Ionisators und dem flüsternden Luftfiltersystem - klang wie das beruhigende Schlaflied einer Mutter. Jeder Mensch, dachte Palmer, sollte nachts in einem Mutterleib schlafen, sollte wie ein Baby schlummern.
    Bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte es noch etwas er konnte es kaum erwarten. Jetzt, da alles in Bewegung gesetzt worden war und sich der Erregerstamm in New York City mit exponentieller Geschwindigkeit - Palmer musste unweigerlich an Zins und Zinseszins denken - ausbreitete, summte er vergnügt vor sich hin. Kein finanzieller Erfolg, von denen es zahllose in seiner Karriere gegeben hatte, belebte ihn in dem Maße wie das hier.
    Das Telefon auf dem Nachttisch gab einen Signalton von sich. Alle Anrufe wurden über Mr. Fitzwilliam geleitet. »Guten Tag, Sir.«
    »Ja, Mr. Fitzwilliam?«
    »Jim Kent, Sir. Er behauptet, es sei dringend. Ich stelle durch.«
    »Ja, hallo?«, ertönte Kents Stimme. »Schießen Sie los, Mr. Kent.«
    »Können Sie mich hören? Ich muss leise sprechen ... « »Ich verstehe Sie sehr gut, Mr. Kent. Das letzte Mal wurden wir unterbrochen.«
    »Ja. Hören Sie, der Pilot ist entkommen. Er ist während einer Untersuchung einfach abgehauen.«
    Palmer lächelte. »Und er ist immer noch verschwunden?« »Nein. Ich war mir nicht sicher, was ich tun sollte, also bin ich ihm durchs Krankenhaus gefolgt, bis Dr. Goodweather und Dr. Martinez ihn schließlich aufspürten. Sie behaupten, Redfern sei okay, aber ich kann das nicht bestätigen. Ich habe eine Krankenschwester sagen hören, dass ich der einzige Patient hier oben bin. Und dass Mitarbeiter des Canary-Projekts einen Raum im Keller in Beschlag genommen haben.«
    Nun verfinsterte sich Palmers Miene. »Wo sind Sie?« »Auf der Isolierstation. Aber das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Irgendwie ist es Redfern gelungen, mich k. o. zu schlagen. «
    »Ich verstehe.«
    »Wenn Sie mir genau erklären, wonach ich suchen soll, könnte ich Ihnen erheblich besser helfen ... «
    »Sie sagten, die CDC hat einen Raum im Krankenhaus requiriert? «
    »Ja, im Keller. Gut möglich, dass es die Autopsie ist. Das werde ich noch in Erfahrung bringen.«
    »Und wann wollen Sie das tun?«
    »Sobald ich hier raus bin. Es müssen nur noch ein paar Untersuchungen durchgeführt werden.«
    Palmer erinnerte sich, dass Jim Kent selbst kein Epidemiologe war, sondern eher so etwas wie ein PR-Mann für das Canary-Projekt. Keine medizinische Ausbildung. »Es hört sich an, als hätten Sie eine Halsentzündung, Mr. Kent.«
    »Hab ich auch. Aber nichts Weltbewegendes.« »Aha. Einen schönen Tag noch, Mr. Kent.«
    Palmer legte auf. Kents Hospitalisierung war lediglich ein lästiger Begleitumstand - der Bericht über die Vorgänge im Krankenhaus jedoch beunruhigend. Aber gut,

Weitere Kostenlose Bücher