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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Sorensen
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nichts erklären. Ich war schon oft genug mit Seth zusammen und weiß, wie der Tag danach läuft. Glaub mir, er hat schon viele Dinge gesagt und getan, die er hinterher bereut hat.«
    Kayden sieht mich verwundert an und schüttelt den Kopf. »Aber ich bereue nichts. Ich … Ich weiß bloß nicht, wie ich damit umgehen soll. Als ich dir gesagt habe, dass ich Gefühle für dich habe, die ich noch nie hatte, meinte ich das ernst, und es macht mir eine Scheißangst, vor allem weil es immer noch eine Menge Sachen gibt, die du nicht von mir weißt – üble Sachen.«
    Ich gehe auf ihn zu, überbrücke das letzte bisschen Abstand zwischen uns. »Das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass es schlimme Dinge über dich zu wissen gibt. Höchstens Dinge, von denen du denkst, sie wären ganz furchtbar.«
    Er reibt sich den Nacken und sieht zur Straße hinter mir. »So würdest du nicht reden, wenn du wüsstest, was es ist.«
    »Du könntest es mir jederzeit erzählen«, schlage ich vor. »Und mich urteilen lassen.«
    Jetzt sieht er mir in die Augen. »Wenn du sie erfährst, magst du mich nicht mehr.«
    Ich hole tief Luft, bereit etwas zu sagen, vor dem ich schreckliche Angst habe. »In den letzten sechs Jahren hatte ich fast vor jedem außer Seth Angst, aber ihn und mich verbindet etwas, und deshalb habe ich ihm schnell vertraut. Genauso war es mit dir. An dem Tag, an dem wir auf den Felsen gestiegen sind, mag es gewirkt haben, als hätte ich Angst – hatte ich tatsächlich –, aber dass ich mit dir dorthin gegangen bin und mir von dir helfen ließ, nach oben zu kommen, war ein Riesenschritt für mich. Ich habe dir vertraut, und das heißt einiges.«
    »Ich möchte es dir ja erzählen«, sagt er leise. »Wirklich, aber ich weiß nicht, ob ich es kann.«
    »Du hast mir von deinem Dad erzählt.«
    »Ja, aber das ist anders. Das ist …«
    »Wo zum Henker warst du?« Kaydens Dad kommt mit knallrotem Gesicht und geballten Fäusten in einem blauen Trainingsanzug um die Ecke gestürmt. »Du solltest doch …« Er verstummt, als er mich neben Kayden stehen sieht. »Wer bist du?«
    Automatisch greife ich nach Kaydens Hand. »Callie Lawrence.«
    Bei allem Zorn scheint ihm etwas zu dämmern. »Ah, bist du Coach Lawrences Tochter?«
    Déjà vu. »Ja, wir sind uns schon begegnet.«
    Eine Weile lang starrt er mich an, als wollte er mich zwingen, vor ihm zurückzuweichen. Schließlich sieht er wieder Kayden an. »Wir wollten trainieren. Schon vergessen?«
    Kaydens Hand umklammert meine fester. »Ja, tut mir leid. Ich habe verschlafen, und ich muss sie nach Hause fahren, also muss das noch ein bisschen warten.«
    Sein Vater öffnet und schließt die Fäuste, und eine Ader an seinem Hals wölbt sich vor. »Wie lange dauert das?«
    Kayden zuckt mit der Schulter. »Weiß nicht, vielleicht eine halbe Stunde oder so.«
    Mr. Owens sieht genervt zu mir. »Wieso kann sie nicht alleine nach Hause fahren? Wir haben einen Stundenplan.«
    »Nein, du hast einen Stundenplan«, sagt Kayden und verspannt sich sofort, weil sich das Gesicht seines Vaters zu einer wütenden Fratze verzerrt. »Du denkst nur, dass ich ihn einhalten soll.«
    »Verzeihung, redest du mit mir?« Seine Aggressivität ist irrsinnig beängstigend, und ich würde mich am liebsten hinter Kayden verstecken. »Denn ich glaube, du vergisst die Regeln hier und welche Folgen es hat, sie zu vergessen.«
    »Ich muss los.« Kaydens Atem geht unregelmäßig, während er meine Hand noch fester umklammert und mich an seinem Vater vorbeizieht.
    »Kayden Owens!«, schreit er. »Lass mich lieber nicht stehen!«
    Kayden und ich rennen zum Truck, der in der Auffahrt unter den Bäumen parkt.
    »Verdammte Scheiße nochmal!«, brüllt sein Dad uns nach.
    Kayden hilft mir in den Truck, bevor er selbst auf den Fahrersitz springt und den Motor anlässt. Mitten im Vorgarten steht sein Dad und beobachtet uns finster. Meine Gedanken sind sofort wieder bei jenem Abend und dem, wozu dieser Mann fähig ist.
    Die Reifen drehen durch, als wir auf die Straße einbiegen, und Kayden schaltet in einen höheren Gang, sodass bald die Bäume am Straßenrand verschwommen an uns vorbeirauschen. Es vergeht einige Zeit, ehe Kayden etwas sagt.
    »Kannst du Luke eine SMS schicken?« Er reicht mir sein Handy. »Schreib ihm, er soll unten warten, bis ich zurück bin.«
    Nickend nehme ich sein Telefon und scrolle durch seine Kontakte, bis ich Luke gefunden habe. »Denkst du, er geht nach unten und brüllt Luke an?«, frage ich,

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