Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
her, die langen Wimpern bewegten sich bei jedem Blinzeln auf und ab, raubten ihm fast den Verstand. Mühsam hielt er sich zurück.
Monty war etwas ganz Besonderes. So hatte er sich noch nie gefühlt. Er begehrte ihn mehr als alles andere auf der Welt. Aber er würde sich Zeit lassen, ihn nicht noch einmal erschrecken. Mit einer Hand stützte sich Jo an der Wand hinter Monty ab und kam ihm noch ein bisschen näher.
„Vielleicht komme ich dann von dir los?“, spekulierte er. „Dann muss ich mich nicht dauernd fragen, wie du schmeckst, wie du dich anfühlst, an welchen Stellen du empfindlich reagierst oder wie du dich anhörst, wenn du kommst.“ Sein Blick glitt zärtlich über Montys Gesicht. Dessen Atmung beschleunigte sich, die Augen weiteten sich mit jedem Wort.
„Vielleicht schmecken deine Lippen gar nicht so gut, wie sie aussehen? Aber wie soll ich das wissen, wenn du mich nicht probieren lässt?“ Jos Stimme klang vorwurfsvoll. Monty japste nach Luft, schluckte mehrfach heftig. Seine Lippen bebten und er leckte sich hektisch darüber. Jos freie Hand strich zärtlich die wirren Haare aus der Stirn. Monty wich nicht zurück, erzitterte unter der feinen Berührung. Ich weiß, dass du es auch willst, flüsterte Jo in Gedanken. Ich sehe es in deinen Augen.
„Nur ein Kuss, Mo“, bat er. „Wenn es dir nicht gefällt, höre ich sofort auf. Versprochen.“ Abermals strich er sanft durch Montys Haare, seine Hand glitt auf dessen Schulter. Dieser zuckte zusammen und fand endlich seine Sprache wieder.
„Es wird mir nicht gefallen, du bist doch ein Kerl“, behauptete er stockend, sein Atem kam keuchend. Es klang zögernd, beinahe fragend. Jo lächelte unverwandt, das Gesicht nur noch wenige Zentimeter vor Montys. Seine Hand strich langsam an dessen Hals hinauf. Die Haut war wundervoll warm.
„Ganz sicher?“, raunte Jo heiser, fixierte Montys Augen.
„Was?“, keuchte dieser.
„Warum willst du es nicht ausprobieren? Hast du solche Angst, es könnte dir gefallen?“ Schmunzelnd wich Jo ein winziges Stück zurück. Montys Augen waren riesengroß aufgerissen, sein Atem kam stoßweise keuchend. Hektisch hob und senkte sich seine Brust. Feine Schweißperlen waren auf seiner Stirn erschienen und wo ihn Jos Hand berührte, fühlte sich die Haut heiß an. Er zitterte kaum merklich.
„Nein!“, stieß Monty hervor. Jo lächelte wissend und kam erneut näher. Lügner, dachte er. Du betrügst dich selbst.
„Dann kannst du es doch riskieren, oder?“, fragte er spöttisch, verharrte kurz vor Montys feuchten Lippen, die sich dieser wiederholt nervös leckte. Der Mund war leicht geöffnet und Jo fühlte den warmen Atem stoßweise sein Gesicht treffen. Seine Hand glitt höher, kraulte im Nacken den Haaransatz. Monty schauderte ganz leicht unter der Berührung.
„Nur ein Kuss?“, brachte er mühsam misstrauisch hervor. „Dann lässt du mich in Ruhe?“ Jo nickte langsam, schob seine Hand tiefer in Montys dunkle Haare. Sein Daumen strich sanft über die Ohrmuschel. Monty schauderte erneut.
„Wenn es dir nicht gefällt“, versprach Jo ernst, „lasse ich dich in Ruhe.“ Er registrierte genau wie empfindlich Monty auf seine Berührungen reagierte und lächelte zuversichtlich.
Wieder und wieder wanderte der Blick aus den dunklen Augen über Jos Gesicht. Montys Zittern verstärkte sich, als Jos Hand mehrfach durch seine Haare fuhr, sanft Ohr und Nacken berührte. Jo wusste genau, wo er einen anderen Jungen berühren musste. Trau dich, beschwor er ihn.
Zaghaft öffnete Monty den Mund und flüsterte kaum hörbar::
„Okay ...“
11 Seinen Augen nicht trauen
Das leise „Okay“, hallte in Jos Kopf wieder. Für einen Moment war er nicht sicher, ob er es wirklich gehört hatte, doch Monty sah ihn direkt, erwartungsvoll an. Jo verharrte wenige Millimeter über seinen Lippen.
„Mach die Augen zu, Mo“, flüsterte er heiser. Dieser schloss sie tatsächlich, als sich Jo vorbeugte und die Lippen zart berührte. Er verstärkte den Druck sehr langsam, liebkoste nur mit der Zungenspitze sanft die anderen Lippen. Es war eine unendlich weiche, vorsichtige Berührung, die in ihm ein wahnsinniges Kribbeln verursachte. Jo hatte dergleichen noch nie zuvor gespürt, auch wenn er schon viele Lippen geküsst hatte. Montys waren anders.
Zunächst hielt dieser sie noch zusammengepresst, fest entschlossen, den Kuss nicht zu genießen. Unendlich langsam verstärkte Jo den Kuss. Für einen Moment spannte sich Monty
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