Die Sache mit Jo und Mo (German Edition)
Augenkontakt, riss sich mühsam los und richtete sich auf.
„Komm, ich zeige dir alles“, meinte er mit ein wenig rauer Stimme. Monty warf ihm immer wieder unsichere Blicke zu, als er ausstieg und ihm zögernd in das große Haus folgte.
Jo führte ihn durch die Villa, die große Küche, das Billardzimmer, zeigte ihm den Wintergarten und das gewaltige Wohnzimmer. Sie wanderten durch den parkähnlichen Garten bis zum Pool. Monty sah sich mit staunenden Augen um, sagte jedoch nichts und ließ Jo reden. Schließlich landeten sie in dem Seitenflügel, in dem dieser seine Räume hatte. In dessen Wohnzimmer mit Blick auf den Pool bot er Monty einen Platz an. Dieser setzte sich in einen Sessel und sah sich unsicher um.
Jo trat an seine Bar heran und warf ihm einen Blick zu. „Willst du auch einen Cocktail?“ Monty zuckte zusammen und löste den Blick von den großformatigen Bildern an der Wand. Entschieden schüttelte er den Kopf. „Nein. Ich will nur mein Fahrrad wieder haben.“
Lächelnd zuckte Jo die Achseln, mixte sich einen Drink und beobachtete Monty. Mit dem Cocktail in der Hand trat er zu ihm und setzte sich in einen der großen Sessel ihm gegenüber, einen Arm lässig über die Lehne gelegt. Montys Finger malten unruhige Muster auf dem Wildleder des Sessels. Mit seiner einfachen Jeans, dem verwaschenen, grünen Hemd wirkte er in der Luxusvilla deplatziert. So schien er sich auch zu fühlen.
Nach minutenlangem Schweigen sah er Jo direkt an. Sekundenlang hielt er den Augenkontakt, bevor er den Blick rasch senkte. Seine Stimme war ein Flüstern: „Kann ich jetzt bitte mein Fahrrad wieder haben?“ Jo lächelte triumphierend.
„Klar“, versprach er, fügte lauernd hinzu: „Dafür musst du aber was tun.“ Monty zuckte zusammen und sah ihn verunsichert an.
„Bitte, Jo, gib es mir wieder“, bat er flehentlich. „Ich kann mir kein neues kaufen und ich brauche es zum Zeitungsaustragen. Nicht jeder hat so viel Kohle wie du. Bitte, gib es mir wieder.“
„Mache ich“, versicherte ihm Jo sofort, stellte seinen Cocktail auf den Glastisch ab und beugte sich vor. Monty erwiderte seinen Blick unsicher, seine Hände krampften sich in die Polster des Sessels. Jo leckte sich mit der Zungenspitze über die Lippen. „Aber nur, wenn ich dich küssen darf.“
„Was?“, rutschte es Monty heraus und er sprang hektisch auf.
„Du kriegst es wieder, wenn ich dich einmal küssen darf“, wiederholte Jo lächelnd und stand ebenfalls auf. Sofort wich Monty vor ihm zurück, sah sich gehetzt um.
„Komm schon, Mo“, bat Jo, folgte diesem, der heftig schluckend, langsam bis an die Wand zurückwich. „Nur einen einzigen Kuss, mehr will ich ja gar nicht.“ Jo stand direkt vor ihm, berührte ihn nicht, beugte sich nur leicht nach vorne. Montys Atem ging schnell und heftig. Jo konnte förmlich sein Herz schlagen hören. Die wunderschönen, dunklen Augen bewegten sich unruhig.
„Du bist der Wahnsinn“, flüsterte Jo impulsiv, genoss Montys überraschten, ungläubigen Blick. „Diese dunklen Augen mit den irre langen Wimpern, die sind mir gleich aufgefallen, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Davon komme ich einfach nicht mehr los.“ Sekundenlang sahen sie sich nur an, keiner senkte den Blick.
„Nur ein Kuss“, flüsterte Jo verlangend. „Nur ein einziger Kuss, Mo. Mehr will ich ja gar nicht.“ Keiner brach den Blickkontakt ab. Ja, da war diese leise Sehnsucht in den Augen. Jo konnte sie sehen. Sie war da. Warum wehrte Monty sich so sehr dagegen?
Heißer Atem streifte ihn, strich erregend über seine Haut. Er schluckte den festen Kloß im Hals hinab.
„Wenn es dir nicht gefällt, trittst du mir einfach mit voller Wucht in die Eier, okay?“, fügte er ernst hinzu. Heftig sog Monty die Luft ein und starrte ihn perplex an.
„Was? Wieso? Spinnst du?“, fragte er verwirrt. Lächelnd brachte Jo sein Gesicht noch dichter vor Monty.
„Vielleicht verbinde ich deinen Anblick danach mit extremen Schmerzen. Von wegen negative Prägung“, erklärte er. „Im Moment erzeugt dein Anblick bei mir jedes Mal das genaue Gegenteil: Mir wird heiß, mein Herz rast und ich habe das dringende Bedürfnis, dich zu berühren, zu küssen und deinen Körper zu erkunden.“
Monty fuhr abermals zusammen, drückte sich enger an die Wand. Jo verspürte ein erwartungsfrohes Kribbeln in sich. Montys Geruch stieg ihm in die Nase und er vermeinte seine Körperwärme zu fühlen. Die wundervollen Augen huschten immer unruhiger hin und
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