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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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getrennt.
    „ Danke!“, murmelte ein verblüffter Commander vor sich hin.  
    Dann stand er auf und kehrte wieder zu seiner Crew zurück. Er informierte sie kurz über das Gespräch mit GM Reed. Anschließend verließen sie die PSEC- Station, stiegen in den Gleiter und nahmen den kürzesten Luftkorridor über London hinweg zur Basis 9.
    London, die alte britische Hauptstadt war mit gut 22 Millionen Einwohnern nach Ruhrstadt in Deutschland die zweitgrößte Metropole des Bundesstaates Europa. Immer noch war ihr Bild geprägt von jenem eigentümlichen Flair, dem Mix aus Vergangenheit und Moderne, wenn auch der berüchtigte Londoner Nebel für die ganzen Touristen aus dem Terranischen Bund und der Stellaren Union mittlerweile künstlich erzeugt wurde. Der Kern der Stadt, Alt- London, mit Big Ben, Tower Bridge und all den anderen Zeugnissen einer glorreichen Historie, lag unter einer hohen, lichten, klimatisierten Nullitrium- Kuppel, geschützt und konserviert für eine halbe Ewigkeit. Rings umher hatte sich das Stadtbild jedoch total verändert. Da erinnerte kaum noch etwas an das London des 20. Jahrhunderts. Hier gab es ultramoderne Hochhäuser neben künstlerisch oder traditionell gestalteten Parkanlagen. Es dominierten Businessbereiche oder die eher ruhigeren Wohngebiete.
    Basis 9, oder auch Heathrow Space Fields, war aus dem ehemaligen größten Verkehrsflughafen Europas hervorgegangen. Im 23. Jahrhundert gehörte die Basis allerdings zu den eher kleineren Anlagen dieser Art, da Platz für Erweiterungen nicht mehr zur Verfügung stand. Tom ließ den Gleiter auf einem entsprechend gekennzeichneten Landefeld aufsetzen. Rasch begaben sich die sechs TESECO- Agenten in den Tower der Basis-Kommandantur. Dort veranlasste Carna zum einen, dass der Gleiter wieder nach Centerra zurück überführt wurde, zum anderen wurde ihm dort der Berechtigungs- und Befehlscode für die ATHENE ausgehändigt. Anschließend suchten die Raumfahrer so rasch wie möglich den Hangarbereich auf und gingen an Bord des Schiffes. Die ATHENE war ihnen auf Anhieb vertraut, denn die PRINCESS I war vom selben Typ gewesen. Man hatte das Schiff gerade grundüberholt. Eine neue Stammbesatzung gab es noch nicht, deswegen stand es auch sofort zur Verfügung. Tom Carna und seine Mannschaft führten rasch die notwendigen Checks durch und versetzten das Schiff in Startbereitschaft. Bald darauf hob es vom Startfeld der Basis 9 ab und strebte dem blauen Himmel über London entgegen.
     
        ***
     
    Etliche Stunden zuvor hatte es sich Roy Anthony auf dem bequemen Liegesessel in seinem Wohnzimmer am Queen Elizabeth II – Blvd.2344 in Southhampton bequem gemacht. Er genoss den Kurzurlaub, den ihm die notwendigen Reparaturen an der PRINCESS II verschafft hatten. Es geschah viel zu selten, dass er hier zu Hause in seiner Wohnung war. Roy nahm sich vor, seinen nächsten Urlaub ausschließlich hier zu Hause zu verbringen. Da könnte er dann endlich mal seine beachtliche Filmsammlung auf den neusten Stand bringen. Außerdem war es an der Zeit, seine einzigen Verwandten, den er nach dem allzu frühen Tod seiner Eltern hier auf der Erde noch hatte. Sein Onkel Sir Rodwin Anthony, der 21. Earl of Buckinbourough-Fortescue lebte im altertümlichen Familienlandsitz weit außerhalb vor den Toren Southhamptons, in Buckinbourough Hall. Der blonde, schnauzbärtige Engländer musste leise vor sich hin lächeln, als er an seinen Onkel dachte. Ihm kam er immer wie ein etwas sonderlicher, alter Kauz vor. Aber es war ein lieber alter Kauz, der viel zu selten von seinem Neffen besucht wurde. Roy musste kurz daran denken, dass auch er das gleiche Namensungetüm wie sein Onkel tragen würde, hätte sein Vater nicht auf alle Rechte und Pflichten derer von Buckinbourough-Fortescue verzichtet.
    Die altertümliche Pendeluhr im Wohnzimmer Roys war eine echte, noch voll funktionstüchtige Antiquität. Sie schlug gerade zwei Uhr Nachmittags, was den Kommunikationsspezialisten daran erinnerte, dass er sich am Nachmittag im örtlichen Reitclub ein Pferd reservieren lassen hatte. Seit vielen Monaten war er schon nicht mehr ausgeritten, ein Zustand, den er als waschechter Brite so nicht weiter andauern lassen konnte. So erhob er sich rasch aus dem äußerst bequemen Sessel, schnappte sich sein Reitzeug und machte sich flugs auf den Weg zum Reitclub. Bald darauf saß er schon dort, wo passionierte Reiter das Glück auf der Erde angesiedelt sahen: auf dem Rücken der Pferde.
    „ Ah, ist das

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