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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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Desintegratorgeschützen des Schiffes auf die Wand des Hangars ab. Optisch konnte man am Zielpunkt nur ein blasses, grünliches Flimmern erkennen. In Sekundenbruchteilen wurde dort der atomare Zusammenhalt der Materie aufgehoben, was zur Folge hatte, dass sich sämtliche Materialien in einem sehr feinen, hellgrauen Staub auflösten. Dieser hatte dem ungeheuren Druck des Wassers auf der anderen Seite der Hallenwand natürlich nichts mehr entgegenzusetzen. Ein gut zwei Meter dicker Strahl aus schwarzem Wasser schoss in den Hangar herein und traf mit elementarer Wucht auf die Schutz- und Prallfelder der ATHENE. Dort heulten tief im Inneren die Feldprojektoren auf, als sie die gigantische Menge an kinetischer Energie absorbierte und neutralisierte. Das Schiff schien sich kurz zu schütteln, und die Beleuchtung flackerte für eine kurze Zeitspanne. In den Displays auf Carnas Kontrollpult leuchteten mehrere rote Warnsignale auf. Doch zu seiner Beruhigung war die Situation nicht wirklich kritisch. Speziell das Prallfeld und die zu seiner Erzeugung notwendigen Emitter arbeiteten am oberen Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Wichtig war, dass die Geräte durchhalten würden. Der Hangarraum füllte sich rasend schnell mit Wasser, so dass sich die Wucht, mit der es auf die Schirmfelder aufschlug, mehr und mehr abbaute. In gleichem Maße verminderte sich auch das Dröhnen und Heulen der Aggregate im Technikbereich, und erreichte wieder normale Lautstärke, als die Halle sich ganz mit Wasser gefüllt hatte.
    Auf einen Wink des Commanders hin nahm Nomo Teniate die Hangarwand erneut unter Desintegratoren- Beschuss. Er schuf so eine Öffnung, die groß genug war, um die ATHENE hindurch zu lassen. In diesem Moment aktivierte Carna die Triebwerke. Der ANGRAV, der unter Wasser ebenso gut funktionierte, wie an der Luft, riss das Schiff aus dem Stand regelrecht nach vorne. Es schoss durch die Lücke, und ringsumher leuchtete dabei ein Feuerwerk von Lichtblitzen auf, als Teile der Hangarwand von den Schirmfeldern berührt und zu Energie zerblasen wurden. Wir ein Pfeil raste die ATHENE nun in das nachtschwarze Wasser der Tiefsee hinaus. In einigen Kilometern Abstand von der Tiefseestation entfernt, steuerte der Crewmaster das Schiff in einem nahezu senkrechten Kurs nach oben, der Wasseroberfläche entgegen. Dabei beschleunigte er unaufhörlich. In weniger als drei Minuten durchbrach die Athene den Wasserspiegel und sprang, noch eingehüllt in eine Wasserblase, regelrecht in den Himmel über den Pazifik hinein. Gleich darauf orgelte ein lauter Überschnallknall über die Wellen des Ozeans hinweg, während das nach oben gerissene Wasser wie ein Sturzregen wieder nach unten prasselte. Aber das bekamen die Raumfahrer an Bord der ATHENE schon gar nicht mehr mit, denn das Schiff hatte zu diesem Zeitpunkt schon die äußere Atmosphäre verlassen und war in sein eigentliches Medium, den Weltraum, zurückgekehrt.
    „ Hanne, stelle eine Verbindung mit HQ-TESECO her“, befahl Tom, als die Sterne des Weltraums auf den Schirmen erschienen und der Mond in den Anflugzielbereich rückte. „Ich muss mit unserer Chefin sprechen!“  
    „ Sofort, Tom“, bestätigte Hanne, die auch sogleich vom Schiffscomputer ein Com-Terminal auf das Pult vor ihr legen ließ. Ihre Finger huschten über die Sensorfelder und kurze Zeit später erhellte sich eine Bildfläche vor dem Commander und zeigte das Gesicht von Generalmanagerin Kate Reed, der Leiterin von TESECO.  
    „ Tom, dem Himmel sein Dank!“, reif GM Reed aus, als sie den Commander erblickte. „Wir hatten schon das Schlimmste befürchtet! Urplötzlich war ihr Schiff von den Ortungsschirmen SPOTs verschwunden. Dazu konnte man die ATHENE auch über Funk nicht erreichen. Was war denn bloß los?“  
    „ Das erkläre ich später ausführlich“, antwortete Carna ernst.  
    „ Doch jetzt brennt uns im wahrsten Sinne des Wortes die Zeit unter den Nägeln. Wir haben Informationen darüber, dass sich die Sonne Sadir innerhalb weniger Tage mit großer Wahrscheinlichkeit zu einer Supernova entwickeln wird. Es besteht dringendster Handlungsbedarf!“  
    GM Reed schien überrascht und verwirrt zugleich.
    „ Diese Information ist Top Secret“, sagte sie verblüfft.  
    „ Woher wissen Sie das? Und was ist mit Ihrem Funker Roy Anthony? Deswegen sind Sie doch mit der ATHENE aufgebrochen.“  
    „ Wir haben eine Spur von Roy entdeckt, mehr war bisher noch nicht möglich. Das HQ erhält in diesem Moment einen

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