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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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Wände hervorragte. Sie zeigte mit ausgestrecktem Arm auf ein beigefarbenes Halstuch, das darauf lag. Es war in einer Ecke mit einem Wappen bestickt, dass einen Löwen und ein Schwert zeigte.
    „ Seht, das Tuch dort!“, rief die dunkelhaarige Griechin leise. „Ich kenne es. Roy hat es auf dem Mars dauernd getragen. Es war ein Geschenk seines Onkels. Reine Seide, bestickt mit dem Wappen der Buckinborough-Fortescues!“  
    Glenn war an die Pritsche herangetreten und hatte das Tuch aufgenommen. Er schnupperte daran.
    „ Ich glaube, Hanne hat recht“, sagte er dann betroffen. „Das Tuch muss Roy gehören. Man riecht noch sein bevorzugtes Herren- Parfum: ‚Fitzroy for Man’. Ich kenne es gut, denn ich habe es ihm mal zum Geburtstag geschenkt.“  
    „ Das bedeutet also, dass er tatsächlich hier war und wieder von hier fortgebracht wurde!“, stellte Carna mit Beunruhigung fest.  
    Roys ungewisses Schicksal beschäftige ihn und seine Kollegen sehr, war er doch nicht nur Kollege, sondern auch ein guter Freund.
    „ Hoffentlich geht es ihm gut“, sagte er bedrückt. „Wenn wir bloß wüssten, wo die ihn hingeschafft haben. Ich befürchte, er ist gar nicht mehr auf der Erde…“  
    Er kam nicht dazu, seine Befürchtungen ausführlicher zu begründen. Denn mit einem dröhnenden Krachen wurde die Tür des kleinen Raumes nach innen gedrückt. Ein Dreiauge sprang mit gezückter Waffe herein, aus der sich sofort mit leisem Summen blassgrüne Strahlbahnen entluden. Sie streiften Glenn und Nomo, die sofort seitwärts zu Boden stürzten. Doch zu weiteren Schüssen sollte es nicht kommen. Der Crewmaster hatte blitzschnell die erbeutete Waffe hochgerissen und den Auslöser betätigt. Der Fremde erhielt eine volle Ladung. Für einen kurzen Moment beherrschte ein sehr menschlich wirkender Ausdruck des Erstaunens das fremdartige Gesicht. Dann stürzte er haltlos, wie ein nasser Sack zu Boden.
    „ Das war schon wieder knapp!“, bemerkte Harriet trocken, und der Commander nickte mit sorgenvoller Miene dazu.  
    Dann ging er hinüber zu Nomo und Glenn, um die sich bereits Hanne und Karin kümmerten. Sie waren bei Bewusstsein und konnten sich zu seiner großen Überraschung und Erleichterung zugleich durchaus bewegen.
    „ Wie geht es auch beiden?“, fragte er sie besorgt.  
    „ Als wenn tausend Ameisen durch meine Glieder krabbeln“, gab Nomo mit einem leisen Stöhnen von sich. „Es juckt und schmerzt zugleich.“  
    „ Aber es hat uns zum Glück nur gestreift“, meldete sich Glenn, der mit Karins Hilfe bereits wieder auf die Beine gekommen war.  
    „ Wir sind zwar ein wenig gehandicapt, aber wenn ihr uns ein wenig stützt, werden wir schon weiter humpeln können.“  
    „ Glück im Unglück!“ sagte Carna erleichtert.  
    „ Na, hoffentlich überstrapazieren wir unser Glück heute nicht noch“, meinte Karin, während sie sich bückte, um die zu Boden gefallene Waffe des gelähmten Dreiauges an sich zu nehmen.  
    „ Wir wollen es nicht hoffen“, erwiderte Carna, und er gab sich Mühe, optimistisch zu klingen.  
    „ Karin, übernehme du die Führung“, bat er dann die Technikerin.  
    „ Ich werde Nomo stützen, Harriet wird Glenn helfen. Hanne sichert uns nach hinten ab.“  
    Rasch überzeugten sie sich, dass der Gang frei von weiteren Dreiaugen war, dann machten sie sich so schnell wie möglich wieder auf die Suche nach dem richtigen Weg zur ATHENE.
     
                                                         ###  
     
    Eine starke Dreiviertelstunde irrten sie nun bereits durch das Labyrinth der Gänge in der Tiefseebasis der Dreiaugen. Seltsamerweise war ihnen in der ganzen Zeit kein weiterer dieser Außerirdischen begegnet. Das sprach für Carnas Verdacht, dass ein Großteil der Besatzung diese Station mitsamt ihren gefangenen Menschen verlassen hatte.
    Gerade hatten sie wieder das Symbol der auf dem Kopf stehenden Sieben entdeckt und sie rannten in den betreffenden Korridor hinein. Nomo und Glenn, die von dem Strahlschüssen des Fremden nur gestreift worden waren, konnten zwischenzeitlich wieder gut mithalten. Die Nachwirkungen der Treffer hatten rasch nachgelassen. Der Gang mündete nach etlichen Metern in eine kleine Halle, die am anderen Ende mit einem massiven Druckschott verschlossen war.
    „ Dieses Schott könnte in einen Hangar führen“, meinte Karin hoffnungsvoll, als sie die Verschlussanlage fachmännisch betrachtete.  
    „ Tja,

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