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Die Sadir-Katastrophe

Die Sadir-Katastrophe

Titel: Die Sadir-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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er aufgeregt, doch sein Ruf ging in dem wilden Geschrei unter, das jetzt an Bord des Kugelraumers ausgebrochen war.  
    Die Helmkameras der Raumanzüge übertrugen im Moment nur schwankende und wild herumzuckende, bunte Schemen, die den Eindruck vermittelten, als würden die Träger der Monturen herumgeschleudert, oder von selbst auf und ab hüpfen. An Bord der ATHENE blickte man sich besorgt an.
    „ Außenkommando, Bericht!“, forderte der Commander jetzt sehr nachdrücklich seine Leute vor Ort auf.  
    Noch immer kam keine direkte Antwort. Stattdessen richteten sich die Kameras der Raumanzüge auf das Objekt aus, welches wohl für den Aufruhr an Bord des fremden Raumschiffes verantwortlich war. Carna riss ungläubig seine Augen auf, während Karin und Nomo simultan einen Freudenschrei ausstießen.
    „ Roy!“  
    Kein Zweifel: der blonde Haarschopf, der buschige Oberlippenbart, die braunen Augen und der unverkennbar englische Habitus der ganzen, schlanken Gestalt – es war der entführte und verschwundene Kommunikationsspezialist der PRINCESS- Crew, Roy Anthony. Die Freude der Crewmitglieder kannte nahezu keine Grenzen mehr
    „ Du meine Güte, Roy!“, rief Tom immer noch völlig überrumpelt von der Neuigkeit aus. „Dich hier draußen zu treffen, dass hätte ich nicht erwartet!“  
    „ Treffen ist gut gesagt“, erwiderte der schlanke Engländer, dem man seine grenzenlose Erleichterung ansah. „Wie mir Glenn erzählt hat, habt ihr mit dieser Beulenkugel ein bisschen Hyperraum- Billard gespielt.“  
    „ Und einen Volltreffer gelandet!“, ergänzte der Commander.  
    „ Aber wir sollten zusehen, dass wir dich dort von Bord bekommen. Ich schicke Nomo zu euch rüber. Er wird dir einen Raumanzug mitbringen für den Umstieg.“  
    Carna nickte seinem Defenser zu, und der bestätigte ebenfalls mit einem Kopfnicken. Rasch erhob sich der Afrikaner und verließ die Kanzel, um sich umzuziehen und den besagten Raumanzug in dem Fremdraumer hinüberzuschaffen. Es dauerte nur knapp zehn Minuten, dann konnte man schon die nur mit einer leichten Raummontur bekleidete Gestalt hinüber zum Kugelschiff schweben sehen, einen weiteren Anzug im Schlepptau. Kurz, nachdem Nomo durch die in die Hülle gefräste Öffnung in dem fremden Raumer verschwunden war, meldete sich Karin mit einer beunruhigenden Information zu Wort.
    „ Tom – da drüben baut sich ein kaskadierender Prozess in den Energiesystemen auf“, sagte sie ernst. „Sag unseren Leuten Bescheid, dass sie sich lieber beeilen sollten.“  
    „ Kaskadierend?“, fragte Carna zurück. „Du meinst, da ist die Selbstzerstörung im Gange?“  
    Karin nickte mit sorgenvollem Gesicht. Sofort wandte sich der Commander über Funk an den Außentrupp.
    „ Herhören!“, rief er laut. „Kondition Violett! Bestätigen!“  
    Nur eine Sekunde später war die Stimme Glenns aus den Akustikfeldern zu vernehmen.
    „ Kondition Violett bestätigt“, sagte er mit ruhiger Stimme.  
    „ Roy ist gleich fertig eingetütet, dann nehmen wir die Beine in die Hand und sausen raus!“  
    „ Gut Glenn“, sagte der Commander. „Wir haben euch auf dem Schirm. Sobald ihr in der Bodenschleuse seid, werden wir einen Alarmstart hinlegen.“  
    Anschließend wandte er sich wieder zu seiner Technikspezialistin um. „Karin?“
    „ Leite die Alarmstartprozeduren ein“, meldete sie. „Energieerzeugung fährt hoch, der deGrell ist im Leerlauf. Alarmstartbereit, wenn unsere Kollegen an Bord sind.“  
    Der Crewmaster ließ sich eine Grafik auf sein Pult legen, mittels derer er die Entwicklung des energetischen Prozesses an Bord des Kugelraumschiffes im Auge behalten konnte. Über die Außenbeobachtung konnte er zudem sehen, wie schnell seine Leute vorankamen. Carna biss sich voller Anspannung auf seine Lippen und ballte unwillkürlich seine Hände zu Fäusten.
    „ Kommt, kommt, macht schon…!“, sprach er leise vor sich hin, denn die Balkengrafik der Energieanzeige von drüben näherte sich unaufhaltsam dem kritischen Bereich.  
    Endlich tauchte die erste Gestalt im Loch in der Außenhülle des Fremdschiffes auf. Der Crewmaster wusste, dass sie sich so schnell wie möglich vorwärts bewegten, doch im Moment kam es ihm vor, als schlichen sie wie Schnecken dort draußen herum. Es vergingen weitere bange Minuten, bis aus der Bodenschleuse der ATHENE endlich die erleichternde Nachricht kam, dass Roy und das Außenkommando sicher an Bord waren. Carna verschwendete keine weiteren

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