Die Sadir-Katastrophe
der schon praktisch wieder störungsfrei arbeitenden Ortung.
„ Hm…“, machte er, „Keine nennenswerte Eigenbewegung. Das Ding treibt. Kaum Energieentfaltung. Scheint so, als hätte die unser kleines Billardspiel mit denen stärker getroffen, als uns.“
Rasch ging er zu Glenns Kontrollstand hinüber, weil er von dort unmittelbaren Zugriff auf die Schirmkontrollen hatte. Er hätte sich diese auch auf sein eigenes Pult legen können. Da er aber nicht wusste, ob die Schirmfelder von dem Zusammenstoß beeinflusst worden waren, hatte er gerne das ganze Schalt- und Kontrollinstrumentarium zur Hand.
„ Um kein Risiko einzugehen, werde ich die Schutzschirme hochfahren“, sagte er erklärend zu seinen Leuten.
„ Nomo, versetze seine Waffen in Bereitschaft, ich will auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.“
„ Die sollen sich nicht trauen, aufzumucken, sonst brate ich denen eins über“, sagte Nomo mit grimmiger Entschlossenheit.
Carna kontaktierte Glenn unten im Schiff.
„ Großer, geh in die Ausrüstungskammern und mach drei Raumanzüge klar“, wies er seinen Stellvertreter an. „Ich werde das Schiff an die Beulenkugel heranmanövrieren. Dann möchte ich, dass du mit Hanne und Harriet nach drüben gehst und die Kugel erkundest.“
„ Ich werde schwere Raumanzüge vorbereiten, für alle Fälle“, schlug der Kanadier vor.
„ Einverstanden“, stimmte Carna zu. „Wir können nicht vorsichtig genug sein!“
Dann nahm der Crewmaster hinter seinen Steuerkontrollen platz. gespannte Ruhe breitete sich in der Kommandozentrale aus, während Carna die ATHENE langsam und vorsichtig an das fremde Raumschiff heranbrachte und sie direkt daneben bugsierte. Die Anspannung an Bord des terranischen Schiffes war schon fast greifbar, und jedes Besatzungsmitglied war auf einen möglichen Angriff der Dreiaugen vorbereitet. Doch es geschah nichts. Es blieb geradezu unnatürlich ruhig. Carna gab Hanne und Harriet ein Zeichen und die beiden begaben sich ohne groß Worte zu machen in den zentralen Bordlift, wo sie nach unten zur Hauptschleuse fuhren. Dort wurden sie bereits von Glenn erwartet. Sie halfen sich gegenseitig in die schweren, gepanzerten Raumanzüge, deren integrierte Steuerdüsen es erlaubten, ohne Seil und Sicherung im Raum zu arbeiten.
Ein Monitor erhellte sich an der Schleusenwand und die drei TESECO- Agenten konnten das Gesicht ihres Commanders erkennen.
„ Es ist soweit“, sagte dieser mit ernster Miene.
„ Ich habe eine Strukturlücke im Schirm geschaltet, so dass ihr ohne Probleme an das fremde Schiff herankönnt. Dort rührt sich immer noch nichts. Sucht nach einer Schleuse. Solltet ihr keine entdecken können, dann habt ihr freie Bahn für den Einsatz der Strahler. Alles klar?“
„ Alles klar!“, bestätigte Glenn und winkte zum Gruß.
Dann nickte er den beiden Frauen zu und begab sich ein wenig schwerfällig hinüber zum großen Schleusenschott und betätigte die Öffnungsautomatik. Lichtsymbole zeigten an, dass sich ein schwacher Prallschirm aufbaute, der später bei geöffneter Schleuse verhinderte, dass die Atmosphäre aus dem Schiff entwich. Dann erschien ein heller Spalt in der Mitte des Schotts. Die Verzahnungen der beiden Hälften lösten sich und rasch glitten die beweglichen Teile nach rechts und links in die Schiffswand hinein. Hinter dem geöffneten Schott lag nun der freie Weltraum. Und ein Stück voraus, fast zum Greifen nah, schimmerte die helle, silbrig wirkende Hülle des fremden Raumschiffes vor ihnen im Licht der Bordscheinwerfer.
Glenn durchschritt den Prallschirm, was wie ein fahles Leuchten seine Kontur nachzeichnete. Er stieß sich ab und steuerte dann mittels der eingebauten Schubdüsen auf das Schiff der Dreiaugen zu. Hanne und Harriet folgten ihm dichtauf. Tom und die restlichen beiden Crewmitglieder beobachteten das Geschehen über die Bildschirme in der Kommandozentrale. Sie konnten sehen, wie die drei Gestalten in ihren Raumanzügen Insekten gleich über die Außenhülle des Kugelförmigen Schiffes hinwegschwebten.
„ Wir können keine Schleuse oder ähnliches entdecken“, meldete sich Glenn über Funk. „Weder auf der Kugelhülle, noch an den Ausbuchtungen und Dellen darin. Haben wir dein OK dafür, ein Loch in die Hülle zu schneiden?“
„ Bestätige“, antwortete der Commander.
„ Seid aber vorsichtig“, mahnte er dann noch. „Sollte euch irgendetwas dort drüben spanisch vorkommen, dann macht, dass ihr
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