Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Säulen der Erde - The Pillars of the Earth

Titel: Die Säulen der Erde - The Pillars of the Earth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
Vom Netzwerk:
legten sich beinahe ohne eigenes Zutun um sie, und er ließ die Hände auf ihrer Taille ruhen. Der Kattun war sehr dünn – Jack kam es vor, als berühre er ihre bloße Haut. Sie nahm seine Hand und führte sie zu ihrer Brust. Ihr Körper war schlank und straff und ihre Brust flach, ein kleiner fester Hügel mit einer winzigen harten Spitze. Ihr Brustkorb hob und senkte sich – sie war erregt.
    Dann spürte Jack erschrocken, wie sich ihre Hand zwischen seine Schenkel schob. Hart drückte er den Brustnippel zwischen seinen Fingerspitzen. Ayscha japste auf und machte sich schwer atmend von ihm frei. Jack ließ die Hände sinken.
    »Hab ich dir wehgetan?«, flüsterte er.
    »Nein!«, antwortete sie.
    Unwillkürlich musste er an Aliena denken und fühlte sich schuldig, doch dann erkannte er, wie dumm das war. Wie sollte er eine Frau betrügen können, die einen anderen geheiratet hatte?
    Ayscha sah ihm ins Gesicht. Es war schon beinahe dunkel, er konnte das Verlangen sehen, das sich in ihrem Gesicht spiegelte. Sie griff nach seiner Hand und legte sie wieder auf ihre Brust. »Mach das noch mal, aber fester«, drängte sie.
    Er fand ihre Brustwarze und neigte sich vor, um sie zu küssen, doch sie bog den Kopf zurück und betrachtete sein Gesicht, während er sie streichelte. Sanft nahm er die Brustwarze zwischen die Finger, dann drückte er – wunschgemäß – fest zu. Sie bog ihren Rücken durch, sodass die kleinen Brüste vorstanden und ihre Brustspitzen sich wie kleine, harte Punkte durch den Stoff drückten. Jack neigte den Kopf, dann biss er, einer Augenblickseingebung folgend, zu. Er hörte, wie Ayscha heftig Luft holte.
    Dann spürte er, wie ein Schauder ihren Körper durchlief. Sie nahm seinen Kopf von ihrer Brust, drängte sich an ihn, zog ihn wie wild an sich und küsste ihn so ungestüm, als wolle sie sein ganzes Gesicht mit ihrem Mund bedecken. Kurze, unbeherrschte Laute entrangen sich ihrer Kehle. Jack war erregt, verwirrt und sogar ein wenig erschreckt: So etwas hatte er noch nie erlebt. Schon glaubte er, sie wolle kommen, gleich hier, an Ort und Stelle – doch da wurden sie gestört.
    »Raya! Ayscha!«, schallte die Stimme der Mutter über den Hof. »Kommt sofort herein!«
    Ayscha sah ihn an. Sie rang noch immer nach Atem. Dann küsste sie ihn noch einmal und presste dabei ihre Lippen so fest auf die seinen, dass es ihm wehtat. Erst danach trat sie zurück. »Ich liebe dich!«, flüsterte sie atemlos – machte kehrt und lief ins Haus.
    Jack sah ihr nach, sah, wie Raya ihr mit ruhigeren Schritten folgte. Die Mutter funkelte ihn und Josef entrüstet an, bevor sie den Mädchen ins Haus folgte und die Tür mit unnachahmlicher Bestimmtheit hinter sich schloss. Jack starrte ihr eine Weile lang wie blind nach und fragte sich, was er von alledem halten sollte.
    Dann kam Josef quer über den Hof auf ihn zu und setzte seiner Träumerei ein Ende. »Wie wunderschön die beiden sind«, sagte er und zwinkerte verschwörerisch mit den Augen.
    Jack nickte geistesabwesend und wandte sich dem Hoftor zu; Josef folgte ihm. Kaum hatten sie den Torbogen durchschritten, tauchte schattengleich ein Diener aus dem Dunkel und verschloss hinter ihnen das Tor.
    »So schön Verlobtsein ist«, sagte Josef, »eins ist von Übel: Wenn du heimgehst, hast du Schmerzen zwischen den Beinen.« Jack gab keine Antwort. »Vielleicht wird Fatima mich davon befreien«, fuhr Josef fort. Bei Fatima war das Hurenhaus, in dem trotz des arabischen Namens die meisten Mädchen hellhäutig waren; die wenigen maurischen Huren waren überaus teuer. »Kommt Ihr mit?«, fragte Josef.
    »Nein«, gab Jack zurück, »ich habe anderswo Schmerzen. Gute Nacht.« Rasch ging er seiner Wege. Für Josef hatte er selbst in bester Stimmung nicht viel übrig – und heute stand ihm der Sinn schon gar nicht nach dessen Gesellschaft.
    Während er eilends auf das Kollegium zuschritt, wo ihm im Dormitorium ein hartes Bett zur Verfügung stand, kühlte sich die Abendluft spürbar ab. Jack hatte das Gefühl, an einem Wendepunkt angekommen zu sein. Vor ihm lag ein Leben in Wohlstand und ohne Mühsal – unter zwei Voraussetzungen: Er musste Aliena vergessen und sich die Idee, die schönste Kathedrale der Welt zu bauen, ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen.
    In dieser Nacht träumte ihm von einer nackten Ayscha, die zu ihm kam, den Körper in duftenden Ölen gebadet. Verlangend rieb sie sich an ihm, doch sein Verlangen wollte sie nicht stillen.
    Als er am Morgen

Weitere Kostenlose Bücher