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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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zerfetzt! « Dumpf spürte er auch jetzt den Schmerz in seinem Rücken. Das konnte alles nicht stimmen. Das erste Tier, das Wilfir getötet hatte. Die Angriffe auf das Lager, in dem die Soldaten Tahan das Leben zur Qual gemacht hatten. Die Glasbestien, die keinen Unterschied zwischen Terjalern und Feinden machten, die alles und jeden zu hassen schienen. Die sogar ihn selbst angegriffen hatten. » Ich würde mir niemals selbst diese Monster auf den Hals hetzen! «
    Â» Na und? Du wusstest, deine Wunden würden heilen. Du bist der Einzige, dem sie nicht dauerhaft schaden können. «
    Â» Ich bin kein Zauberer! «
    Â» Doch « , widersprach Noan. » Das bist du. Wusstest du, dass alle Nachkommen der alten Könige eine Eigenschaft eint, eine ganz besondere, die uns für Magie empfänglich macht? Das habe ich im Gewölbe der Mönche aus ihren Gesprächen herausgehört. Deshalb war ich für sie interessant. Eine weitläufige Verwandtschaft eint die Fürstenhäuser, ein Stammbaum, der sich über Jahrhunderte zurückverfolgen lässt. Meister Ralnir forscht schon sein ganzes Leben lang nach dem magischen Blut. Garlawin ist vielversprechend, aber am stärksten ist es im Haus Ameer, dem Haus deiner Mutter. «
    Magisches Blut? Das war solch ein Unsinn, dass Tahan im ersten Moment keine Worte fand. Die Götter selbst verliehen magische Gaben. Das war kein Talent, das man erben oder vererben konnte. Tahan öffnete endlich den Mund, um Noan zu antworten, um ihn wissen zu lassen, dass er sich seine Verdächtigungen sonst wo hinstecken konnte, als Dasnaree sie unterbrach.
    Schnaufend wankte er herbei. » Ich habe den Befehl zum Rückzug gegeben. Es hat keinen Zweck, die Helstener in der Dunkelheit zu verfolgen. Der Siljalinion der Sechsten ist kürzlich gefallen, ich vertrete ihn hier.– Wie schön, dass wir alle wieder vereint sind. Fürst Noan Dor Garlawin, es ist mir eine Ehre! Was ist bloß mit Euren Haaren passiert? «
    Â» Nichts « , sagte Noan schroff.
    Â» Nichts? Na schön. Wie gesagt, ich freue mich, euch alle lebend wiederzusehen. Ihr müsst erschöpft sein, nach der langen Reise und der heutigen Nacht. Mein Sklave wird Euch eine Hütte zuweisen. Morgen werden wir reden. «
    Er verabschiedete sich mit einem breiten Lächeln.
    Noan blickte ihm feindselig nach.
    Â» Er hat uns gerettet « , sagte Tahan. » Was immer Ihr von mir halten mögt, ein wenig Freundlichkeit ihm gegenüber stünde Euch nicht schlecht zu Gesicht. «
    Schmerz streifte ihn, doch er bog die Knie durch und hielt stand. Nicht zum ersten Mal wünschte er sich, dass auch alle anderen ein Fluch dazu zwingen möge, sich angemessen ehrerbietig gegenüber anderen Edelmännern zu verhalten. Besonders ein Mann mit Sklavenhaar hatte wenig Grund zur Eitelkeit.
    Â» Folgt mir bitte, Herr. « Ein Sklave erschien. Nach einem Moment der Verwirrung wandte er sich an Tahan, der ihm wohl als derjenige mit dem höchsten Rang erschien.
    Wie bei ihrem letzten Aufenthalt bei Dasnaree fehlte es ihnen an nichts. Drei Betten standen für sie bereit, ein Tisch mit Speisen, sauberes Wasser und hilfreiche Sklaven.
    Noan wartete, bis sie wieder allein waren, bevor er das unbehagliche Schweigen brach. » Vielleicht habe ich dir Unrecht getan. « Er saß auf dem Bett, das mit üppigen Fellen überhäuft war, und stützte das Kinn in beide Hände.
    Â» Ach ja? « , fragte Tahan gereizt. Mit der schmerzenden Rückenwunde konnte er sich kaum rühren.
    Â» Ja. Trotzdem bitte ich dich, darüber nachzudenken. Diese Tiere sind immer in deiner Nähe. «
    Â» Weil ich Feinde habe. Genügt das nicht als Erklärung? «
    Â» Nein, es genügt nicht. Heute habe ich ein Tier gesehen… « Er warf einen raschen Blick zu Jalimey hinüber, die schon schlief. Dennoch senkte er die Stimme. » Einen geflügelten Hund mit den Pranken eines Löwen und dem Kopf eines Adlers. «
    Â» Den habe ich auch gesehen « , sagte Tahan. » Ich glaube, der war es, der mich halb umgebracht hat. Allerdings schien er mir eine Kreuzung aus Wolf und Geier zu sein. Er hat mir nicht im Geringsten gefallen. «
    Noan seufzte. » Wir sollten nicht schlafen. Lasst uns aufbrechen. Ich habe kein gutes Gefühl hier. «
    Â» Was? Das sind unsere eigenen Leute. Sie sind mitten in der Nacht, mehr noch, mitten im Winter in den eiskalten Fluss

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