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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Diener stehen, der mitten auf dem Flur lag. Hörte auf zu atmen und stieß dann die Luft keuchend wieder aus. » Ich kannte ihn seit meiner Geburt « , flüsterte er.
    Â» Das wusste ich nicht. « Tahan brachte es nicht über sich, zu sagen, dass es ihm leidtat. Er hatte dieses Gespräch belauschen müssen, koste es, was es wolle. Wenn er Noan uneingeschränkt hätte vertrauen können, wäre es nicht nötig gewesen.
    Â» Kann ich heute… « Der Junge starrte immer noch auf den Toten, kniete sich hin, berührte die kalte Stirn. » Ich möchte heute in deinem Zimmer übernachten « , sagte er, ohne Tahan anzusehen. » Hast du etwas dagegen? «
    Â» Es wäre einfacher, eine Wache vor meiner Tür zu postieren. «
    Noan lachte freudlos. » Ein Wächter, gegen dich? Was soll das denn nützen? Es darf nicht noch mehr Tote geben. Ich werde mir ein paar Decken holen und auf dem Fußboden schlafen. «
    Tahan schüttelte erstaunt den Kopf. » Du glaubst, ich will heute Nacht heimlich deinen Vater ermorden? Wie du meinst, kommt mit in meine Kammer. Um mein Ansehen bin ich nicht besorgt, Prinz Tahan hatte schon immer einen schlechten Ruf. Von mir werden die Leute alles glauben, was es an Gerüchten gibt. Aber du, als der untadelige junge Garlawin? «
    Â» Das ist mir gleich « , sagte Noan trotzig. » Gehen wir. «

30
    N oan rollte sich in eine Decke und legte sich von innen vor die Tür. Tahan fand das ein wenig lächerlich, auch wenn sein Freund natürlich recht hatte. An Schlaf war nicht zu denken, dafür nagte der Zorn über Garlawins Verrat zu sehr an ihm.
    Â» Was, wenn es stimmt? « , sagte Noan leise in die Dunkelheit hinein. » Ich weiß, du willst das nicht hören, aber vielleicht haben wir uns geirrt. Vielleicht wird jetzt tatsächlich alles gut. «
    Tahan stieß ein ungläubiges Lachen aus. » Wenn du das wirklich denkst, hättest du mich sterben lassen sollen. Du hattest Gelegenheiten genug. Wenn du Ree als König willst, hättest du seinen Feind nicht am Leben lassen und in deiner hübschen Burg aufpäppeln sollen. Ich bin jetzt wieder gesund, meine Verletzungen sind verheilt, dank deiner kleinen Freunde bin ich nicht einmal eingerostet. Ich bin kampfbereit, Noan, und ich werde kämpfen. «
    Noan bewegte sich unruhig, seine Füße scharrten über den Holzfußboden. » Ich kann deinen Vetter ebenso wenig ausstehen wie du. Doch was du vorhast, ist Wahnsinn. Wir dürfen ihn nicht umbringen. Hast du vergessen, was der Mönch gesagt hat? Mit ihm wird der Baum erneut sterben. Das ganze Land wird zerreißen, es wird sein wie unzählige Erdbeben auf einmal, wie ein Sturm der Götter. « Er stockte. » Ich kann nicht zulassen, dass dem Baum etwas geschieht. Ich habe ihn gefühlt, in meinem Herzen, und da ist immer noch etwas… als müsste ich ihn verteidigen, verstehst du? Das haben damals die Anwärter getan, die der Baum nicht auswählte. Sie wurden seine Wächter. Mir ist, als wäre das nun mein Schicksal. «
    Das mussten ihm die Mönche erzählt haben. Oder es war eine der alten Überlieferungen. Noan wusste vieles, geradezu erstaunliche Dinge über das alte Terajalas, Geschichten, die Tahan nicht einmal in Andeutungen je vernommen hatte.
    Â» Hast du nicht zugehört, was dein Vater erzählt hat? « , fragte er gereizt. » Dasnaree will gegen Helsten ziehen. «
    Â» Das wird den Krieg beenden. «
    Â» Es wird ihn erst richtig entfachen! Einen Krieg zwischen den Völkern, wie ihn die Welt noch nicht erlebt hat. Die Erde wird brennen. Hamyjane ist niemand, den man einfach so einschüchtern könnte. Sie wird zurückschlagen. Sie hat Verbündete in Me Lasson, die sie zum Kampf auffordern wird. Sie wird alle Priester der Morgengöttin herbeirufen und ihnen einreden, sie müssten sich an ganz Terajalas für Meister Indokas Tod rächen. Sind wir dafür nach Mai-Senn gegangen? Das wird ein Krieg, den sich niemand wünschen kann. Dabei ist er völlig unnötig, Dasnaree müsste Hamyjane nur das Tal geben. Verdammt, worum geht es hier eigentlich? «
    Noan raschelte mit seiner Decke. » Ich fürchte, du bist befangen. Wir haben einen Regenten, der die Fürsten nicht einschüchtert, sondern begeistert. Die Bruderschaft der Vier unterstützt ihn. Das Volk schöpft erstmals seit langer Zeit Hoffnung. Du

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