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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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dagegen denkst nur darüber nach, wie du deinen Vetter wieder loswirst. «
    Â» Niemand will mich auf diesem Thron sehen. Ist es das, was du sagen wolltest? Der Sohn des Tyrannen. Der Wiramer. Wie mich diese alte Geschichte langweilt! Wiram und Terajalas– geht es denn immer nur darum? Es ist ein wenig zu simpel, einen terjalischen Prinzen mit goldenem Haar einen Ausländer zu schimpfen und stattdessen diesem Schwächling zuzujubeln. Einem Mann, der in seiner Jugend irrwitzige Figürchen in seinem Zimmer gehortet hat! « Keine noch so schöne Geschichte über Dasnaree konnte Tahan davon überzeugen, dass mit der geistigen Gesundheit des neuen Königs alles zum Besten stand.
    Noan versuchte aufzustehen und stolperte über die Decke. Es polterte laut, während er mit einem Stuhl kämpfte, der wohl in der Nähe gestanden hatte.
    Tahan lachte leise. » Fühlst du dich jetzt schon von mir bedroht? « , fragte er spöttisch. » Es war deine Idee, hier zu übernachten. «
    Â» Ich werde nicht mit dir streiten, wenn du wütend bist. «
    Â» Du wirst gleich erleben, was es bedeutet, wenn ich wütend bin. «
    Â» Fang nicht so an « , sagte Noan. » Nicht in meinem eigenen Haus. «
    Â» Wolltest du mich daran erinnern, dass in meinem Haus ein Mann sitzt, der es sich in meinem Eigentum gemütlich macht? «
    Â» Terajalas gehört dir nicht. «
    Â» Das ist Verrat! « Tahan sprang aus dem Bett.
    Im nächsten Moment stürzte Noan sich auf ihn und warf ihn zurück in die Decken. » Bleib liegen! Verdammt, Tahan, du kannst nicht einfach alle umbringen, die dir quer kommen! «
    Â» Du bist mutig, das muss man dir lassen. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du gefährlich lebst? «
    Â» Ich? Ich lebe gefährlich? « Noan ließ sich auf die Bettkante sinken und seufzte. » Nur in deiner Nähe. Bevor ich dich getroffen habe, war mein Leben sehr viel ungefährlicher. Ich wage kaum mir auszumalen, was wäre, wenn du tatsächlich König wärst. «
    Â» Ich bin nicht mein Vater. «
    Â» Es wird Leute geben, die behaupten, die Ähnlichkeit wäre unverkennbar. «
    Tahan musste sich zwingen weiterzuatmen. In seiner Hand brannte der Zorn, bereit, alles in Flammen aufgehen zu lassen.
    Â» Kann ich mich darauf verlassen, dass du endlich Ruhe gibst? « , wollte Noan wissen.
    Â» Du hast dir ein bisschen zu sehr angewöhnt, mich herumzukommandieren. «
    Â» Du bleibst liegen. Versprich es. «
    Â» Süße Träume. «
    Â» Schön wär’s. « Noan schlurfte zu seinem Platz zurück.
    Die Nacht wurde tiefer, die Dunkelheit dichter. Irgendwann hörte Tahan, wie der Junge sich erneut aufrappelte und sich dem Bett näherte. Sofort stellte er sich schlafend und wartete, was als Nächstes geschehen würde. Er glaubte nicht, dass Noan ihn töten wollte. Jeder andere würde es versuchen, ja, aber nicht Noan.
    Offenbar schien er überzeugt, dass Tahan schlief. Er schlich zurück zur Tür. Der Riegel bewegte sich mit einem leisen Schaben. Dann schlüpfte der junge Fürstensohn hinaus auf den Gang.
    Tahan konnte sich vorstellen, was er vorhatte, daher musste er sich rasch entscheiden. Durfte er zulassen, dass Noan seinen Vater warnte, ihn vielleicht dazu bewegte, die Burg zu verlassen? Nein, der Fürst würde nicht gehen. Stattdessen würde er sämtliche Wachen auf den rechtmäßigen Thronfolger hetzen.
    Wusste Noan, dass er mit dem Feuer spielte? Dass es am Ende viel mehr Tote geben würde, als wenn der Prinz kurz und schmerzlos die Fronten klärte?
    Tahan ließ den Kopf zurück ins Kissen sinken. Schmerz pochte gegen seine Schläfen, trotzdem leistete er sich diesen Moment der Schwäche. Er stand nicht auf, ging Noan nicht nach.
    Duldete es, hielt es aus. Noans Sorgen, Noans Ungehorsam, Noans Angst um seinen Vater. Denn er fürchtete sich nicht. Gläserne Adler, die sich auf ihn stürzten, kaum sichtbar, waren erschreckend und bedrohlich. Ein verräterischer Fürst war es nicht. Andererseits konnte ihn genau diese Einschätzung Kopf und Kragen kosten.
    Tahan war hellwach, als sich die Tür erneut öffnete. Halb rechnete er damit, dass Garlawin seine besten Kämpfer vorgeschickt hatte, doch nur Noan huschte ins Zimmer. Er rollte sich wieder in seine Decke und schlief sofort ein.
    Der Morgen kam mit Grau und Kälte und wildem Geschrei. Tahan

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