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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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war.
    Â» Ich kann nicht so schnell. Lauf! Warne sie! « Er krümmte sich, und Tahan bemerkte erst jetzt, dass noch weitere Pfeile aus Niefons Waffenrock ragten. » Und wenn du abhaust… « Der Sinor packte ihn am Kragen, senkte die Stimme zu einem drohenden Flüstern. » Wenn du es wagst, dich aus dem Staub zu machen, Ausländer… «
    Tahan entfernte die zitternden Finger. » Macht Euch keine Sorgen, Herr. « Er half dem Mann, sich hinzulegen, und tarnte die Stelle mit einigen Dornranken. Rechts und links von ihm schlichen die Feinde, ein endloser Strom an Bogenschützen und massigen Söldnern, leise wie der Tod, leise wie die Falter, die aus ihrem Schlummer aufgescheucht davonstoben. Dann rannte er los. Rannte geduckt, huschte von Baum zu Baum, stand mit hämmerndem Herzen an einen Stamm gepresst da, während die Feinde vorüberzogen. Er kam sich vor wie ein Käfer in einer Ameisenstraße. Immer noch war er voller Groll über die Unfähigkeit der Soldaten, die den Fortbestand von Terajalas gefährdeten. Die Posten wurden offenbar verlost und nicht nach Fähigkeiten verteilt. Sollte er je heil hier rauskommen, würde er dafür sorgen, dass sich so einiges änderte.
    Â» Harai! « Jemand hatte ihn gesehen und stieß einen erschrockenen Ruf aus. Ein schmaler Waldläufer, noch jünger als Tahan selbst. Schon streckte der Jüngling die Hand nach seinem Bogen aus.
    Tahan blieb keine Zeit mehr, um sein Schwert zu ziehen. Blitzschnell fuhr seine Hand zu dem Messer, das er stets am Gürtel trug. Er stach zu, bevor der Feind Alarm schlagen konnte, und als er weiterlief, spielte ein wildes Lächeln um seine Lippen. Er hatte den Toten nicht versteckt, auch dafür war keine Zeit, und es würde mit Sicherheit nicht lange dauern, bis jemand ihn entdeckte.
    Ungeachtet der Gefahr stürmte Tahan vorwärts, so schnell ihn seine Beine trugen. Bis zum Waldrand konnte es nicht mehr weit sein. Die Feinde versammelten sich bereits unter den Bäumen, dicht an dicht. Da er sich höher am Hang befand als sie, konnte er an ihnen vorbei ins Tal sehen, wo sich um den Wachturm die zahlreichen Zelte und Blockhütten verteilten. Aus dieser Perspektive kam ihm die vierte Truppe unter Siljalinion Petan klein und schutzlos vor. Die Helstener und ihre gefährlichen Söldnerfreunde drängten sich hinter den letzten Büschen zusammen. Tahan zweifelte nicht daran, dass sie die Patrouille, die am Waldrand auf Streife ging, längst gemeuchelt hatten.
    Es gab kein Durchkommen. Zu schreien brachte nichts, das würden die Leute unten im Tal nicht hören. Der Prinz sah vor seinem geistigen Auge, wie sich jeden Moment die feindliche Armee über den Hang ergießen würde, als wäre ein Staudamm gebrochen, und wie sie das Lager, die unvorbereiteten Terjaler und den uralten Turm gleich mit hinwegspülen würde, bis nur noch Trümmer und blutige Lumpen zurückblieben.
    Seine Hand krampfte sich um das Messer. Er zweifelte nicht an seinen kriegerischen Fähigkeiten, doch sich den Weg durch die halbe Armee zu bahnen, die sich vor ihm wie an einer Staumauer sammelte, überstieg die Kräfte eines einzelnen Mannes. Die Truppe war verloren.
    Obwohl sein Herz voller Grimm und Verzweiflung war, spürte er das feine Lächeln auf seinen Lippen. Dies war die Stunde für einen Helden. Nicht einmal Prinz Meriwan hätte die Vierte jetzt noch retten können. Das Schicksal des Jakont-Tales und der viertausend Soldaten da unten lag nun allein in seinen Händen. Es war Zeit, einen Fluch zu entfesseln.
    Er trat aus dem Schutz des Dornengebüschs, das ihm Deckung bot. Sein Herz schlug schmerzhaft, wie aus Protest, als er mit beiden Händen über die Schulter griff und den Knauf des Langschwerts packte, das er in einer aus Lederriemen geflochtenen Scheide über dem Rücken trug.
    Das ist Selbstmord, protestierte sein Verstand.
    Â» Nein « , flüsterte er, » das ist der Beginn einer Legende. « Mit einem einzigen Ruck zog er Brand heraus. Was hatte er erwartet? Licht, Leuchten, das knisternde Gefühl in den Händen, wie beim letzten Mal? Nichts davon geschah. Er hielt nur eine schartige Klinge vor sich. Kein Sonnenstrahl berührte das fleckige Eisen.
    Siehst du, sagte sein Herz unisono mit seinem Verstand. Das ist Wahnsinn. Zieh dich zurück, solange noch Zeit ist.
    Noch haben sie dich nicht bemerkt. Noch kannst du dich

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