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Die Saeulen der Macht

Die Saeulen der Macht

Titel: Die Saeulen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Steinbrüchen und Bergwerken. Hunger, Geschwüre, Blindheit… was darf es sein? «
    Noan presste die Lippen aufeinander und schwieg, was Dasnaree zum Lächeln brachte. » Fühlt Ihr Euch wohl genug, um sobald wie möglich aufzubrechen? Selbstverständlich rüsten wir Euch für die lange Reise aus. « Er schien nicht zu glauben, dass Noan weit kommen würde.
    Tahans Splitterverletzung brannte, als er die Hand nach seinem Schwert ausstreckte. Sobald sich seine Finger um den unförmigen Griff schlossen, atmete er auf– erst jetzt fühlte er sich wieder vollständig. Durch die Öffnung im Zelt wehten Schneeflocken herein, und irgendwo wieherte ein wütendes Pferd.
    Â» Darf ich gehen, Herr? Ich sollte mich um den Moorhengst kümmern, bevor er jemanden verletzt. «
    Â» Warte noch. Hier ist die Botschaft für die Prinzessin. Achte darauf mit deinem Leben! «
    Der Brief war mit einem Siegel versehen, das Tahans letzte Zweifel ausräumte. Der Hund von Wiram. Widians Ring! Das mochte das Letzte sein, was sein Bruder mit dem Ring gekennzeichnet hatte, und es bewies, dass Ree diesen Brief in der Tat schon länger aufbewahrt hatte, bis sich ihm eine Möglichkeit bot, ihn sicher nach Helsten zu schicken.
    Â» Wenn dieses Schreiben den helstenischen Adligen in die Hände gerät, die hinter unserem Krieg stecken, werden sie dafür sorgen, dass Hamyjane stirbt. Niemand darf auch nur den geringsten Verdacht schöpfen, dass sie Verbindungen zu Terajalas hat, oder die Prinzessin ist verloren und wir mit ihr. «
    Rees Worte nährten den Verdacht, dass einiges mehr hinter dieser Mission steckte. Irgendjemand stand bereits mit Hamyjane in Kontakt und führte hinter dem Rücken König Ilans Verhandlungen. Widian, wer sonst? War es möglich, dass sein Bruder sich mit dem Feind verbündet hatte, ohne seinen Vater davon zu unterrichten? Was plante er? Etwas, das über die Versöhnung mit Helsten hinausging– die Errichtung eines Großreichs, über das er regieren wollte, mächtiger als der Tyrann Ilan selbst?
    Tahan hörte nur noch halb zu, wie Dasnaree dem Jungen weitere Anweisungen gab, und während er den Zorn durch seine Adern strömen fühlte, entfernte er sich so rasch wie möglich vom Zelt seines Vetters.
    Den Rest des Tages brachten sie mit den Vorbereitungen für die Reise zu. Jalimey sprach nicht mit ihnen. Mit finsterer Miene hockte sie auf ihrem Bett, die Arme um die Knie geschlungen, und sah zu, wie die Sklaven im Zelt ein und aus gingen.
    Â» Ihr reitet also auf einmal doch nach Helsten? « , fragte sie, während Noan sich draußen um irgendetwas kümmerte.
    Möglicherweise stritt er sich mit Dasnaree. Tahan hatte beschlossen, dass es ihm egal war.
    Â» Sieh an. Du hast zugehört? Auf einmal spricht die Prinzessin wieder? «
    Sie hob den Kopf. » Was bist du überhaupt für ein Mensch, Tahan? Macht man das so bei euch in Ganashk, seine Freunde im Stich lassen? Erzähl mir jetzt nicht, dass du dein Schwert suchen wolltest. Du hättest die Waffe des Wachpostens nehmen können. «
    Er lächelte, doch als sie ausholte, um ihn zu schlagen, packte er sie am Handgelenk und hielt sie eisern fest. » Ach ja? « , fragte er leise. » Und was ist mit dir? «
    Â» Ich habe euch gerettet! Ich habe alles riskiert, um euch da rauszuholen! «
    Â» Nachdem du uns erst verraten hattest, Schwester. «
    Mit aller Kraft versuchte sie sich loszureißen, aber er gab sie nicht frei.
    Â» Das ist nicht wahr! «
    Â» Nicht? Wie kam es dann, dass die Soldaten, die uns aufhielten, Noans Titel kannten, bevor sie sein Wappen sehen konnten? Jemand hatte ihnen gesteckt, wer wir sind. Wetten, dass sie an allen Straßen, die aus Bet-Yian herausführen, auf uns gelauert haben? «
    Â» Ich war’s nicht! « , keuchte sie, während sie sich in seinem Griff wand. » Hör auf, du tust mir weh! «
    Â» Du wolltest, dass sie uns festnehmen. Es war von Anfang an dein Plan, uns zu befreien, damit wir dir etwas schuldig sind. Damit ich dich nach Helsten begleite. «
    Endlich ließ er sie los. Stöhnend presste sie den Arm an die Brust und funkelte ihn wütend an.
    Â» Als Nächstes wirst du mich fragen, ob du mitkommen kannst, nicht wahr? Wenn ich nein sage– und ich sage nein, weil ich genau weiß, was du für ein kleines Miststück bist–, wirst du Noan anbetteln.

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