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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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war, um sich selbst zu helfen – und auch anderen.
    Jennsen, gib dich hin.
    »Nein. Laß mich in Frieden!«
    Sie war das alles so leid. Und jetzt wurde sie auch noch wütend.
    Jennsen stürmte weiter durch den Sumpf. Sie mußte Sebastian helfen, und dazu mußte sie zu ihm zurück; zum Glück wartete Tom auf sie.
    Aber was dann? Wie würde sie Sebastian aus dem Gefängnis herausbekommen?
    Als sie die ausgedehnte Wasserfläche erreichte, wo sie zuvor der Schlange begegnet war, hielt sie inne, ließ den Blick suchend über die stille, unbewegte Wasserfläche schweifen, konnte aber nichts erkennen. Nirgendwo ragten Wurzeln, die in Wahrheit Schlangen sein mochten, aus der Wasseroberfläche. Es wurde langsam schummrig, deshalb konnte sie nicht sehen, ob in den dunklen Schatten unter dem wuchernden Blattwerk am Ufer etwas lauerte.
    Sebastians Leben stand auf Messers Schneide! Jennsen watete in das Wasser hinein.
    Sie stand bereits bis zur Hüfte darin, als ihr einfiel, daß sie eigentlich einen Stock hatte mitnehmen wollen, der ihr auf dem Rückweg durch das offene Wasser helfen sollte, das Gleichgewicht zu wahren. Unschlüssig blieb sie stehen und ging mit sich zu Rate, ob sie zurückgehen sollte, um einen abzuschneiden. Doch da der Rückweg ebenso lang gewesen wäre wie der Weg nach vorn, ging sie weiter. Sich mit den Füßen vorantastend, gelangte sie auf einen festen Untergrund aus Wurzeln, echten Wurzeln. Solange sie auf den Wurzeln blieb, reichte ihr das Wasser überraschenderweise nur bis zu den Knien, und sie konnte ihre Röcke raffen, damit sie beim Waten durch das undurchsichtige Wasser nicht noch nasser wurden.
    Etwas stieß gegen ihr Bein, so daß Jennsen furchtbar erschrak. Ganz kurz nur sah sie Schuppen aufblitzen, als sie mit dem Fuß abrutschte, doch dann erkannte sie mit einem berauschenden Gefühl der Erleichterung, daß es bloß ein Fisch war der von dannen flitzte.
    Beim Versuch, Gleichgewicht und Halt wiederzufinden, trat Jennsen mit ihrem ganzen Gewicht in ein bodenloses, schwarzes Loch. Sie hatte nur noch Zeit, kurz Luft zu holen, bevor das Wasser über ihrem Kopf zusammenschlug und Dunkelheit sie umgab. Im Untergehen bemerkte sie einen Strudel aus kleinen Bläschen; überrascht trat sie wie von Sinnen mit den Beinen aus und versuchte den Boden, irgendetwas zu berühren, um nicht unterzugehen, doch da war nichts – sie befand sich in tiefem Wasser und wurde von ihren nassen Kleidern nach unten gezogen. Statt ihr Gewicht zu tragen, drohten jetzt selbst ihre Stiefel sie in die Tiefe zu ziehen.
    Mit den Armen rudernd kam Jennsen gerade lange genug an die Oberfläche, um kurz Luft zu holen, bevor sie erneut untertauchte.
    Alles ging entsetzlich schnell. So sehr sie sich an das Leben klammerte, es schien ihr zwischen den Fingern zu zerrinnen. Alles erschien ihr unwirklich.
    Jennsen.
    Schatten näherten sich.
    Jennsen.
    Die Stimme hatte einen drängenden Unterton.
    Jennsen.
    Etwas stieß gegen sie. Sie sah etwas schillernd Grünes aufblitzen.
    Die Schlange!
    Hätte sie gekonnt, hätte sie lauthals aufgeschrien. Sie war dazu verdammt, hilflos mit anzusehen, wie der endlos lange Körper des Tieres unter ihr ringelnd näher kam.
    Jennsen war zu erschöpft, um sich zu wehren.
    Jennsen.
    Jetzt würde sie ertrinken.
    Dunkle Schlingen legten sich um ihren Körper.
    Es tat weh.
    Sie hatte immer geglaubt, wenn man ertrank, würden einen sanfte Fluten sacht in ihre Arme schließen, doch so war es keineswegs. Die Schmerzen waren schlimmer als alles, was sie bis dahin erlebt hatte. Das Gefühl, hilflos zu ersticken, war entsetzlich, denn ein schneidender, unerträglicher Schmerz drohte ihre Brust zu zermalmen. Verzweifelt wünschte sie sich sein Ende herbei.
    Es tat weh.
    Jennsen.
    Sie fragte sich, wieso die Stimme sie nicht aufforderte, sich hinzugeben, so wie sonst. Sie empfand es als Ironie, daß die Stimme sie nicht darum bat, sondern nur ihren Namen rief, jetzt, da sie endlich bereit war, sich der Schlange und somit ihrem Schicksal zu überlassen.
    Jennsen spürte einen Stoß von etwas Hartem gegen ihre Schulter. Es folgte ein nicht minder harter Schlag gegen ihren Kopf, dann gegen die Hüfte.
    Sie wurde gegen das Ufer gedrückt, dort, wo die Wurzeln ins Wasser hineinwuchsen. Beinahe ohne zu merken, was sie tat, packte sie die Wurzeln und begann wie von Sinnen daran zu ziehen. Das Tier unter ihr drückte sie weiterhin sachte nach oben.
    Dann endlich durchbrach Jennsen die Wasseroberfläche. Gierig sog sie die

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