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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sich wünschte, daß er für alle seine Verbrechen büßen möge. Sie war ausschließlich auf die Tat selbst fixiert gewesen, nicht darauf, wie sie es schaffen sollte, in seine unmittelbare Nähe zu gelangen. Wenn sie Erfolg haben wollte, galt es, gewisse praktische Dinge in entsprechendem Maß zu berücksichtigen.
    »Meint Ihr, diese Frauen könnten mir helfen und die Magie zur Abschaffung der Magie einsetzen, wie Ihr vorhin sagtet? Glaubt Ihr, diese Frauen könnten mir die Mittel beschaffen, die ich benötige, um gegen ihn vorzugehen?«
    Sebastian nickte. »Sonst hätte ich es Euch nicht vorgeschlagen. Ich kenne die zerstörerische Kraft der Magie auf Seiten Lord Rahls – ich habe sie mit eigenen Augen gesehen – und weiß, wie unsere Hexenmeisterinnen uns geholfen haben, uns dagegen zu wehren. Magie allein wird nicht genügen, aber ich denke, sie werden uns wertvolle Hilfe zur Verfügung stellen können.«
    Jennsen drückte den Rücken durch und reckte ihr Kinn vor. »Dafür wäre ich sehr dankbar. Ich werde mit Freuden jede Hilfe annehmen, die sie zu bieten haben.«
    Ein dünnes Lächeln spielte um seine Mundwinkel.
    »Aber eines sollt Ihr wissen«, fügte sie hinzu. »Ob mit oder ohne ihre Hilfe, ich bin fest entschlossen, Richard Rahl zu töten. Und wenn ich allein und mit leeren Händen losziehen muß, ich werde ihn töten. Ich werde nicht eher ruhen, bis es vollbracht ist, denn erst wenn ich ihn getötet habe, gehört mein Leben mir – und die Schuld daran trägt allein er, nicht ich. Ich bin lange genug weggelaufen, damit ist jetzt endgültig Schluß.«
    »Verstehe. Dann werde ich Euch also zu den Hexenmeisterinnen bringen.«
    »Was meint Ihr, wie weit ist es noch bis in die Alte Welt?«
    »Wir werden zunächst einmal gar nicht in die Alte Welt gehen. Morgen früh werden wir einen Paß nach Westen über die Berge suchen, denn wir müssen als Erstes in die Midlands.«
    »Aber ich dachte, Kaiser Jagang und die Schwestern des Lichts befänden sich in der Alten Welt.«
    Sebastians Miene verzog sich zu einem verschmitzten Lächeln. »Nein, wir können nicht zulassen, daß Lord Rahl unser Volk mit Krieg überzieht, ohne uns seiner Aggression zu widersetzen und dafür zu sorgen, daß er sie teuer bezahlt. Wir sind fest entschlossen, uns dem Kampf zu stellen und zu gewinnen – genau wie Ihr. Zur Zeit weilt Kaiser Jagang bei unseren Truppen, die ihren Regierungssitz in den Midlands, die Stadt Aydindril, belagern. Dort steht auch der Palast der Konfessoren – der Palast der Gemahlin des Lord Rahl. Wir sind im Begriff, einen Keil in die Neue Welt zu treiben. Sobald es Frühling wird, werden wir Aydindril einnehmen und der Neuen Welt damit das Rückgrat brechen.«
    »Nun, das konnte ich nicht ahnen. Wußtet Ihr denn die ganze Zeit, daß Kaiser Jagang ein so kühnes Unternehmen plant?«
    Sebastian hätte beinahe laut gelacht. »Ich bin sein oberster Stratege.«
    Jennsen fiel der Unterkiefer herunter. »Ihr? Ihr habt Euch das alles ausgedacht?«
    Er überging ihr großäugiges Staunen. »Kaiser Jagang ist auf Grund seines genialen Verstandes in der Alten Welt an die Macht gekommen. Er hatte in dieser Angelegenheit zwei Möglichkeiten, ihm lagen zwei verschiedene Empfehlungen vor, erstens ein Angriff auf die Midlands, oder aber zuvor ein Angriff auf D’Hara. Bruder Narevs Überlegungen gingen dahin, daß das Recht auf unserer Seite sei und der Schöpfer uns in jedem Fall den Sieg zubilligen würde, demzufolge gab er keiner Lösung den Vorzug und konnte keinen militärischen Rat erteilen.
    Der Kaiser selbst hatte Aydindril längst als Ziel ins Auge gefaßt, wollte sich dazu aber nicht äußern, bevor er die Empfehlungen gehört hatte. Meine Empfehlung gab schließlich den Ausschlag. Kaiser Jagang bedient sich nicht immer meiner Kriegslist, aber in diesem Fall war ich sehr froh, daß er meine Ansicht teilte – die Einnahme der Stadt und des Palasts der Gemahlin des Lord Rahl wäre nicht nur ein gewaltiger militärischer Erfolg, sondern träfe unseren Feind auch an seiner verwundbarsten Stelle.«
    Jennsen begann ihn wieder so zu sehen wie ganz am Anfang, voller Ehrfurcht für seine tatsächliche Bedeutung. Vor ihr stand ein Mann, der zumindest in gewissem Maße den Lauf der Geschichte beeinflußte.
    »Glaubt Ihr nicht, der Kaiser könnte den Palast inzwischen längst eingenommen haben?«
    »Nein«, antwortete er entschieden. »Wir werden unsere tapferen Soldaten auf keinen Fall sinnlos für die Eroberung eines so

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