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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der dünne, ihre nackte Haut an Armen und Hals bedeckende Stoff, daß die Sonne sie verbrannte.
    Sebastian und sie folgten dem stets abfallenden Pfad mit eiligen Schritten; nach einer Weile jedoch mußte Jennsen zu ihrer Verwunderung feststellen, daß er sie über einen der sich quer hinunter ins Tal erstreckenden Grate hinweg erneut nach oben führte. Der felsige Boden war so zerklüftet, daß ein direkter Abstieg schwierig, wenn nicht gar unmöglich gewesen wäre; sie hatten keine andere Wahl, als ihm auf seinem quälend steilen Auf und Ab zu folgen.
    Jennsen erinnerte sich noch gut, wie Sebastian ihr erzählt hatte, daß kein Mensch sich allein in das Tal hinunterwagte, in dem die Säulen der Schöpfung standen; jetzt verstand sie auch, warum. Die Unberührtheit des Pfades bestätigte dies zusätzlich – zumindest, was diese eine Stelle anbetraf. Zudem war ihr seine Bemerkung noch gut in Erinnerung, kein Mensch, der in das Tal hinabgestiegen sei. sei je zurückgekehrt, um davon zu berichten. Aber darüber mußte sie sich jetzt vermutlich nicht den Kopf zerbrechen.
    Weiter unten taten sich in dem schroffen Gelände klaffende Spalten und tiefe Einschnitte auf. Einige der so durch Erosion entstandenen Felstürme reichten vom Talgrund bis herauf zu ihnen am Oberrand des Tales; von oben war der Blick auf diese emporstrebenden Steintürme schwindelerregend. An manchen Stellen mußten sie und Sebastian mit einem Sprung über die Spalten hinwegsetzen, dann wieder sah man tief unten den weiteren Verlauf des Pfades – ein Anblick, bei dem einem das Herz stehen bleiben konnte.
    Schwester Perdita war auf einem der vorspringenden Felssimse stehen geblieben, um auf sie zu warten, und beobachtete sie mit einem Ausdruck stummen Mißfallens, der sich für immer in die Züge ihres unversöhnlichen Gesichts gegraben zu haben schien. Die immer länger werdenden Schatten, die sich über die Landschaft legten, verliehen dem Ort eine seltsam neue Dimension. Das Licht der untergehenden Sonne betonte die Schroffheit der Landschaft auf eine Weise, die noch unterstrich, wie gewaltig dieses Land tatsächlich war. Sebastian legte Jennsen eine Hand auf den Rücken und drängte sie über ein offenes, ebenes Teilstück des Pfades, bis sie von einem Wald aus unheimlichen Felssäulen aufgenommen wurden, die – eindrucksvollen, ihrer Wipfel und aller Äste beraubten toten Baumstämmen gleich – den Pfad auf beiden Seiten säumten.
    Seit ihrem Abschied von den Händlern hatte Jennsen das Gefühl, daß etwas nicht stimme, doch Sebastian hielt sie ständig auf Trab, so daß sie kaum Gelegenheit fand, darüber nachzudenken, was sie eigentlich so beunruhigte. Schwester Perdita erwartete sie mit verdrießlicher Miene.
    »Sebastian …«, sagte sie, als eine dunkle Vorahnung sie plötzlich ergriff und ihr bewußt wurde, daß sie sich nie richtig von ihm verabschiedet hatte; vor Schwester Perdita mochte sie es nicht tun. Sie blieb stehen, drehte sich herum und befreite ihren Mund von dem schwarzen Schal. »Sebastian, ich möchte dir ganz einfach für alles danken, was du für mich getan hast.«
    Er lachte verhalten hinter seiner Maske aus schwarzem Stoff. »Das klingt ja fast, als hättest du Angst, jeden Moment zu sterben, Jenn.«
    Wie sollte sie ihm erklären, daß es sich exakt so verhielt? Was war bloß auf einmal los mit ihr?
    »Kein Mensch kann die Zukunft sehen.«
    »Sei unbesorgt«, meinte er gut gelaunt. »Es wird alles gut gehen. Die Schwestern haben dir mit ihrer Magie geholfen, als sie mich heilten, und jetzt wird dir Schwester Perdita zur Seite stehen. Abgesehen davon bin ich auch noch da. Du wirst deine Mutter endlich rächen können.«
    Er kannte den Preis nicht, den die Schwestern für ihre Hilfe und Jennsens Rache verlangt hatten, und Jennsen brachte es nicht über sich, es ihm zu sagen; sie hatte überhaupt größte Mühe, ein Wort hervorzubringen.
    »Falls mir etwas zustoßen sollte, Sebastian …«
    »Jenn«, unterbrach er sie, faßte sie bei den Armen und sah ihr in die Augen, »so darfst du nicht reden.« Plötzlich überkam ihn ein Anfall von Gram. »Sag so etwas niemals, Jenn. Der Gedanke, ohne dich leben zu müssen, wäre mir unerträglich. Ich liebe dich, dich allein. Du weißt ja gar nicht, was du mir bedeutest, wie sehr du mein Leben verändert hast! – Bitte quäle mich nicht mit dem Gedanken, jemals wieder auf dich verzichten zu müssen.«
    Unfähig, ein Wort der Erklärung hervorzubringen, ihre Gefühle zu beschreiben,

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