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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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bedeutete, war so Schwindel erregend, daß sich ihm der Kopf drehte.
    Vorausgesetzt, die Hexenmeisterin sagte die Wahrheit.
    »Meine Mutter wäre dort geblieben, im Palast des Volkes, wenn sie Darken Rahls Sohn zur Welt gebracht hatte.«
    »Du bist nicht ein mit der Gabe gesegneter Nachkomme.«
    »Aber trotzdem, wenn ich sein Sohn wäre …«
    Trotz ihrer Schmerzen gelang es ihr, ihn auf diese gewisse Weise anzulächeln, die ihm zu verstehen gab, daß er in ihren Augen nichts als Dreck war. »Du bist nicht mit der Gabe gesegnet, deinesgleichen war für ihn stets nur Ungeziefer. Er hat alle, die er fand, unerbittlich ausgemerzt. Auch dich und deine Mutter hätte er zu Tode gefoltert, wenn er von deiner Existenz gewußt hätte. Nachdem sie das erfahren hatte, ist deine Mutter geflohen.«
    Oba wurde geradezu überschwemmt mit Neuigkeiten; sie begannen bereits, sich in seinem Kopf zu einem wirren Durcheinander zu vermischen.
    Er zog die Hexenmeisterin ganz nah zu sich heran. »Darken Rahl war ein mächtiger Zauberer. Wenn es stimmt, was Ihr sagt, dann hatte er uns nachgestellt.« Abermals stieß er sie heftig gegen den Schrank, rüttelte sie dann, um eine Antwort aus ihr herauszubringen. »Ganz bestimmt!«
    »Hat er auch, nur konnte er die Lücken in der Welt gar nicht sehen.«
    Sie verdrehte die Augen, denn ihr zerbrechlicher Körper war Obas Kräften nicht gewachsen; Blut sickerte aus ihrem rechten Ohr.
    »Was?« Oba kam zu dem Schluß, daß Lathea mittlerweile offenbar wirres Zeug daherredete.
    »Nur Althea kann …«
    Ihr Kopf kippte zur Seite. »Ich hätte … uns alle retten sollen … als ich noch die Gelegenheit dazu hatte. Althea hat sich getäuscht…«
    Er rüttelte sie erneut, versuchte sie so zum Weitersprechen zu bewegen, doch aus ihrer Nase schäumte in roten Bläschen Blut. Obwohl er sie anbrüllte, sie aufforderte weiterzureden, sie schüttelte, brachte sie kein Wort mehr heraus. Voller Wut starrte er in ihre leeren Augen.
    Oba mußte an all das brennende Pulver denken, das er hatte trinken müssen, an die Tränke, die sie ihm zusammengemischt hatte, an die Tage, die er im Verschlag zugebracht hatte; er mußte an die zahllosen Male denken, die er sich die Eingeweide aus dem Leib gekotzt und das Brennen immer noch nicht nachgelassen hatte.
    Knurrend hob Oba die hagere Frau hoch, schleuderte sie mit einem wütenden Aufschrei gegen die Wand, schleuderte sie auf den schweren, aufgebockten Tisch, zerbrach diesen – und sie gleich mit. Mit jedem Aufprall wurde ihr Körper schlaffer, floß mehr Blut. Ihre Schreie waren Öl auf die Flammen seiner Rache, und er weidete sich an ihrer hilflosen Qual. Dabei hatte Oba gerade erst angefangen, sich an ihr auszutoben.

10. Kapitel
    Jennsen wollte nicht wieder zurück in das Gasthaus, doch angesichts von Kälte und Dunkelheit wußte sie nicht, was sie sonst hätte tun sollen. Latheas Weigerung, ihnen eine Antwort auf ihre Fragen zu geben, war über die Maßen entmutigend, dabei hatte Jennsen doch ihre ganze Hoffnung auf die Hilfe dieser Frau gesetzt.
    »Wie sollen wir morgen weiter vorgehen?«, wollte Sebastian wissen.
    »Morgen?«
    »Nun ja, wollt Ihr noch immer, daß ich Euch helfe, D’Hara zu verlassen, wie Ihr und Eure Mutter mich gebeten habt?«
    Sie hatte noch gar nicht richtig darüber nachgedacht. Angesichts der spärlichen Informationen, die Lathea ihnen gegeben hatte, war Jennsen unschlüssig, wie sie weiter vorgehen sollten. Gedankenverloren starrte sie in die menschenleere Nacht, während sie durch den verharschten Schnee stapften.
    »Angenommen, wir gingen zum Palast des Volkes, würde ich dort bestimmt die eine oder andere Antwort bekommen«, überlegte sie laut. »Und mit ein wenig Glück auch Altheas Hilfe.«
    Ein Besuch im Palast des Volkes war bei weitem die gefahrvollste Alternative. Aber wohin sie auch floh, wo sie sich auch versteckte – der Magie des Lord Rahl würde sie sich nirgendwo entziehen können. Vielleicht konnte Althea ja tatsächlich helfen. Vielleicht wäre sie im Stande, Jennsen vor ihm zu verstecken, damit sie ihr eigenes Leben leben konnte.
    Sebastian hatte sich ihre Worte offenbar ernsthaft durch den Kopf gehen lassen. »Also abgemacht, Wir gehen zum Palast des Volkes und versuchen diese Althea ausfindig zu machen«, sagte er schließlich zu Jennsen.
    Als ihr klar wurde, daß er nicht die Absicht hatte, irgendwelche Einwände zu erheben oder es ihr auszureden, beschlich sie ein leichtes Unbehagen. »Der Palast des Volkes ist das

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