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Die Säulen der Schöpfung - 13

Die Säulen der Schöpfung - 13

Titel: Die Säulen der Schöpfung - 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Herzstück D’Haras, und nicht nur das, er ist auch der Wohnsitz des Lord Rahl.«
    »Dann wird er wohl kaum erwarten, daß Ihr Euch dort blicken laßt, oder?«
    Ob man sie dort erwartete oder nicht – sie würden sich geradewegs in die Höhle des Löwen begeben. Jennsen warf einen flüchtigen Blick auf die schattenhafte Gestalt, die neben ihr herging. »Was tut Ihr eigentlich in D’Hara, Sebastian? Ihr scheint das Land nicht sonderlich zu mögen. Warum bereist Ihr ein Land, das Euch nicht gefällt?«
    Sie sah ihn unter seiner Kapuze schmunzeln. »Merkt man mir das so deutlich an?«
    Jennsen zuckte mit den Achseln. »Ich bin schon früher Reisenden begegnet. Sie erzählen von den Orten, wo sie gewesen sind, von den Sehenswürdigkeiten, die sie sich angesehen haben, von erstaunlichen Dingen, wunderschönen Tälern und atemberaubenden Gebirgen, von faszinierenden Städten. Ihr dagegen erwähnt mit keinem Wort, wo Ihr gewesen seid oder was Ihr gesehen habt.«
    »Wollt Ihr die Wahrheit hören?«, fragte er, sein Gesicht plötzlich sehr ernst.
    Jennsen wandte den Blick ab, wurde plötzlich verlegen und kam sich neugierig vor – besonders in Anbetracht dessen, was sie ihm alles verschwieg.
    »Entschuldigt. Es steht mir nicht zu, solche Fragen zu stellen. Vergeßt, daß ich davon angefangen habe.«
    »Mir macht das nichts aus.« Mit einem schiefen Grinsen im Gesicht sah er zu ihr hinüber. »Ich glaube, Ihr würdet mich wohl kaum an die d’Haranischen Soldaten verraten.«
    Sie erschrak bereits bei dem bloßen Gedanken. »Natürlich nicht.«
    »Lord Rahl und sein Reich D’Hara haben es sich zum Ziel gesetzt, die Weltherrschaft zu übernehmen, doch genau das versuche ich zu verhindern. Wie ich Euch bereits sagte, stamme ich von südlich D’Haras. Ich wurde von unserem Führer ausgesandt, dem Kaiser der Alten Welt – Jagang dem Gerechten. Ich bin Kaiser Jagangs Oberster Stratege.«
    »Dann seid Ihr ein sehr mächtiger Mann«, entfuhr es ihr staunend. »Ein Mann von hohem Rang.« Das Staunen wich rasch nervöser Schüchternheit. Sie scheute davor zurück, Vermutungen über seine Wichtigkeit, seine Stellung anzustellen, die in ihrer Fantasie mit jedem Augenblick wuchsen. »Und wie soll ich einen Mann Eures Ranges ansprechen?«
    »Mit meinem Namen, Sebastian.«
    »Aber Ihr seid ein bedeutender Mann, ich dagegen bin bloß ein Niemand.«
    »Oh, Ihr seid durchaus jemand, Jennsen Daggett. Wer von Lord Rahl höchstpersönlich verfolgt wird, kann kein Niemand sein.«
    Ein ebenso seltsames wie unerwartetes Gefühl von Unbehagen überkam Jennsen. Zwar verband sie keine besonders innige Zuneigung mit D’Hara, trotzdem war ihr etwas unwohl bei dem Gedanken, daß der Grund für Sebastians Hiersein die Zerstörung ihres Landes war.
    Diese Treuegefühle ihrem Land gegenüber verwirrten sie. Schließlich hatte Lord Rahl die Männer ausgesandt, die ihre Mutter ermordet hatten. Und Lord Rahl machte auch Jagd auf Jennsen und wollte ihren Tod.
    Wohlgemerkt, es war Lord Rahl, der ihren Tod wollte, nicht notwendigerweise die Menschen ihres Landes. Die Berge und Flüsse, die unermeßlichen Ebenen, die Baume sowie die gesamte übrige Pflanzenwelt – all das hatte ihr stets ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen gegeben. In diesem Licht hatte sie es noch nie wirklich betrachtet – daß sie ihr Heimatland lieben und dennoch diejenigen hassen konnte, die es regierten.
    Andererseits würde der Erfolg dieses Kaisers, Jagangs des Gerechten, sie von ihrem Verfolger erlösen, denn eine Niederlage D’Haras würde auch den Untergang des Lord Rahl besiegeln. Dann wäre sie endlich frei, ihr eigenes Leben zu leben.
    Außerdem erschien es ihr angesichts seiner Offenheit ihr gegenüber töricht, Sebastian zu verschweigen, wer sie war und warum Lord Rahl sie verfolgte. Sie wußte das alles selbst nicht ganz genau, immerhin aber genug, um sich darüber im Klaren zu sein, daß Sebastian ihr Schicksal teilen würde, sollte man ihn zusammen mit ihr erwischen.
    Während sie so darüber nachdachte, dämmerte ihr allmählich; warum er vielleicht gar nichts dagegen einzuwenden hätte, den Palast des Volkes aufzusuchen, warum er durchaus bereit sein könnte, eine so gefährliche Reise zu wagen. Als Oberstem Strategen Kaiser Jagangs käme ihm die Gelegenheit, einen Blick in die Höhle des Löwen werfen zu können, vielleicht gerade recht.
    »Da wären wir«, meinte er.
    Sie hob den Blick und gewahrte die weiße Schindelfassade des Gasthauses vor sich. Sebastian

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