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Die Säulen des Feuers

Titel: Die Säulen des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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ihr im Nacken auf, als wäre die ganze Luft geladen.
    »Ich schulde Euch Dank«, sagte Tempus, »so hat man es mir erklärt. In der Angelegenheit Roxane.«
    Eine winzige Verzögerung, ein neuerliches Prickeln des Unwetters. »Willkommen in Freistatt, Befehlshaber. Wie schön, daß Ihr hier seid.«
    O ihr Götter!
    Doch da drehte sich Ischade um und gestattete Tempus, dann Straton, ihr den Stuhl zurechtzurücken. Sie ließ sich darauf nieder. Alle setzten sich. Moria zog schwach an ihrem, ehe ihr bewußt wurde, daß Tasfalen ihn für sie zurechtrückte. Sie raffte ihre Röcke und setzte sich, ehe ihre Knie ganz nachgaben. Tasfalen nahm ebenfalls Platz, griff unter dem Tisch nach ihrer Hand und hielt sie ganz fest. Straton trat zu Ischades anderer Seite und nahm den Stuhl zu Tempus' Linken, neben Critias. Gnädigerweise hatten einige Männer angefangen, sich miteinander zu unterhalten, und dann schwang auch noch die Tür auf der Küchenseite auf, und es wurde serviert.
    Tasfalens Hand wanderte zu ihrem Schenkel. Inzwischen war es ihr schon gleichgültig. Sie starrte die langen Tische hinunter, hörte zu, wie Tempus und Ischade Banalitäten austauschten über Wein und Speisen und Wetter.
    Ihr Götter, holt mich hier raus! Haught!
    Selbst in Stilchos Arme hätte sie sich geworfen, wenn sie das weg von hier gebracht hätte.
    »Ich weiß nicht, wo sie ist«, sagte Ischade gedämpft. »Ich habe sie gesucht. Die ganze Nacht suchte ich nach ihr. Ich hatte bessere Neuigkeiten erhofft.«
    »Wie viel wißt Ihr?« fragte Tempus.
    Pause. Vielleicht blickte Ischade ihn an. Moria nahm einen langen Schluck Wein und bemühte sich, nicht zu zittern. »Ich weiß alles«, antwortete Ischade.
    »Wer hat es Euch gesagt?«
    Wieder tiefes Schweigen. »Befehlshaber, ich bin eine Hexe.«
    Donner krachte über dem Haus. »Verdammt«, murmelte Tasfalen. Und griff wieder nach Morias Hand unter dem Tisch.
    Ein sanfter Mann, dachte sie. Ein feiner Mann. Er versteht das nicht. Er versteht nicht, in was er hineingezogen wurde. Er ist so hilflos wie ich. Ischade muß ihn eingeladen haben, anders ist es nicht möglich. Oh, wovon sprechen sie – von Priestern und Suche und einem Dämon? Ihr Götter, wo ist Haught? Das mit dem Schloß war eine Lüge. Er kümmert sich doch jetzt nicht um so was, nicht wenn SIE so ist und das Gewitter tobt und das Haus voller rankanischer Soldaten ist … Warum war Stilcho bei ihm? Was hat er mit Stilcho zu tun?
    Sie trank ein zweites Glas Wein und ein drittes, als es leer war. Der Saal schwamm in Dunst, und die Stimmen summten wie ein ferner Bienenschwarm in ihren Ohren. Sie stocherte in ihrem Essen, dann in dem nächsten Gang, trank noch ein Glas, bis sie sich mit nur noch ganz leichter Angst im Saal umblicken konnte. Die Unterhaltung war nun entspannter. Tasfalen flüsterte ihr Zärtlichkeiten ins Ohr. Sie blinzelte und bedachte ihn mit einem benommenen Blick aus nächster Nähe, verlor sich kurz in seinen blauen Augen und dem männlichen Duft, der so ganz anders als der Haughts war, dessen Kleidung immer nach Ischade roch.
    Keine Hoffnung mehr, dachte sie, verdammt. Tot. Ihr Götter, rettet diesen Mann. Rettet mich. Und sie hielt seine Hand, bis seine schmerzhaft zudrückte.
    »Meine Lady«, flüsterte Tasfalen. »Was geht vor? Was ist hier los?«
    »Ich weiß es nicht«, wisperte sie zurück, während Ischade etwas zu Tempus sagte, das noch weniger Sinn machte als alles zuvor. Plötzlich wurde ihr bewußt, daß sie sich in einer fremden Sprache unterhielten.
    Niemand lachte mehr. Es war plötzlich ganz still am Tisch. Kein Ton von Straton oder dem Mann neben ihm. Critias. Es steckte die anderen an, breitete sich tischabwärts aus. Wein blieb unberührt.
    »Das genügt«, sagte Ischade schließlich. »Entschuldigt.« Sie erhob sich.
    Tempus stand auf. Straton als nächster. Die ganze Gesellschaft stand auf, und Moria stemmte sich von ihrem Stuhl. Ihre Beine wollten nicht gehorchen, der Rock verfing sich um den Stuhl. Tasfalen stützte sie. Mit hämmerndem Herzen stand sie da, voll Angst, die auch noch soviel Wein nicht betäuben konnte, und ertrug Ischades direkten Blick, mußte erdulden, wie sie die Hand hob, einen schlanken Zeigefinger unter ihr Kinn legte und ihr durchdringend in die Augen schaute.
    »Ge-ge-bie…«
    »Wie fein du geworden bist«, sagte Ischade. Ihr brennender Blick sandte Schwäche durch Morias Knochen und Sehnen, daß sie gegen Tasfalen taumelte. Da ließ Ischade sie los und nickte Lord Tasfalen

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