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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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des Körpers erzitterte. Dann richtete er seinen Blick aufwärts zur Mitte des Raumes, wo der junge Putzgehilfe ruhig stand.
    »Eine schöne Waffe, Gesichtsloser!« strahlte Masoj, der eine zweihändige, kunstgefertigte Armbrust in seinen Händen drehte. Er bedachte Alton mit einem bösen Lächeln und legte einen weiteren Pfeil ein.
    Die Oberin Malice zog sich aus ihrem Stuhl hoch und zwang sich aufzustehen. »Aus dem Weg!« schnauzte sie ihre Töchter an. Maya und Vierna eilten fort von dem Götzenbild und dem Baby. »Sieh dir seine Augen an, Mutter Oberin«, wagte Vierna zu bemerken. »Sie sind ungewöhnlich.«
    Die Oberin Malice betrachtete das Kind. Alles schien an seinem Platz zu sein, und das war auch gut so, weil Nalfein, der Erstgeborene des Hauses Do'Urden, tot war und es die schwierige Aufgabe dieses Jungen, Drizzt, sein würde, den wertvollen Sohn zu ersetzen.
    »Seine Augen«, sagte Vierna erneut.
    Die Oberin warf ihr einen giftigen Blick zu, beugte sich aber tiefer hinab, um zu sehen, was das Getue zu bedeuten hatte. »Purpurfarben?« fragte Malice erstaunt. Sie hatte noch nie von einem solchen Phänomen gehört.
    »Er ist nicht blind«, bemerkte Maya schnell und sah, wie sich Verachtung auf dem Gesicht ihrer Mutter breitmachte.
    »Holt die Kerze«, befahl die Oberin Malice. »Laßt uns feststellen, wie diese Augen in der Welt des Lichts aussehen.«
    Maya und Vierna eilten automatisch zu der geheiligten Vitrine, aber Briza schnitt ihnen den Weg ab. »Nur eine Hohepriesterin darf die geheiligten Gegenstände berühren«, erinnerte sie sie in einem Ton, der einer Drohung gleichkam. Sie wandte sich hochmütig um, griff in die Vitrine und nahm eine einzige, halb verbrauchte, rote Kerze heraus. Die Geistlichen verdeckten ihre Augen, und die Oberin Malice legte besonnen eine Hand über das Gesicht des Babys, als Briza die geheiligte Kerze entzündete. Sie brachte nur eine schmale Flamme hervor, aber für Drowaugen bedeutete sie strahlende Infiltration.
    »Bring sie her«, sagte die Oberin Malice nach einer Weile. Briza brachte die Kerze in Drizzts Nähe, aber Malice schob ihre Hand langsam fort.
    »Er schreit nicht«, bemerkte Briza, die erstaunt war, daß das Baby ein so stechendes Licht ruhig ertragen konnte.
    »Wieder purpurfarben«, flüsterte die Oberin, die nicht auf die Bemerkung ihrer Tochter achtete. »In beiden Welten erscheinen die Augen des Kindes purpurfarben.«
    Vierna keuchte vernehmlich, als sie wieder auf ihren winzigen Bruder und seine auffallenden, lavendelfarbenen Augen blickte. »Er ist dein Bruder«, erinnerte die Oberin Malice sie, die Viernas Keuchen als Hinweis auf das verstand, was folgen könnte. »Wenn er älter wird und seine Augen dich derart durchbohren, dann erinnere dich bei deinem Leben daran, daß er dein Bruder ist.« Vierna wandte sich ab und platzte fast mit einer Antwort heraus, die zu geben sie bereut hätte. Das Ausnutzen fast jeden männlichen Kriegers des Hauses Do'Urden durch die Oberin Malice - und vieler anderer, die die verführerische Oberin anderen Häusern erfolgreich abgeworben hatte - war fast legendär in Menzoberranzan. Wer war sie, daß sie andere wiederholt daran erinnerte, sich besonnen und angemessen zu verhalten? Vierna biß sich auf die Lippen und hoffte, daß weder Briza noch Malice in diesem Moment ihre Gedanken gelesen hatten.
    In Menzoberranzan wurde man schmerzlich bestraft, wenn man solchen Klatsch über eine Hohepriesterin verbreitete, ob er nun wahr war oder nicht.
    Die Augen ihrer Mutter verengten sich, und Vierna dachte, sie sei entdeckt worden. »Ihr solltet ihn vorbereiten«, sagte die Oberin Malice zu ihr.
    »Maya ist jünger«, wagte Vierna zu widersprechen. »Ich könnte schon bald das Amt der Hohepriesterin erlangen, wenn ich mich weiter meinen Studien widmen dürfte.«
    »Nein, niemals«, erinnerte sie die Oberin streng. »Nehmt das Kind mit in die Kapelle, wie es sich gehört. Lehrt ihn Worte und bringt ihm alles bei, was er wissen muß, um angemessen als Fürstenprinz des Hauses Do'Urden dienen zu können.«
    »Ich werde mich um ihn kümmern«, bot Briza an, wobei eine ihrer Hände unbewußt zu ihrer schlangenförmigen Peitsche glitt. »Ich habe solche Freude daran, Jungen ihren Platz in unserer Welt zu zeigen.«
    Malice sah sie an. »Ihr seid eine Hohepriesterin. Ihr habt andere Pflichten, die wichtiger sind, als einen Jungen Worte zu lehren.« Dann sagte sie zu Vierna: »Das Baby gehört Euch. Enttäuscht mich in dieser Beziehung

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