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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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selbst - dafür danken sollte.
    Nach einer Weile übermannte ihn der Schlaf. Aber er brachte dem Waffenmeister wenig Erholung. Ein bekannter Traum erschien ihm, eine lebhafte Erinnerung, die niemals verblassen würde.
    Zaknafein hörte wieder die Schreie der Kinder des Hauses DeVir, als die Krieger des Hauses Do'Urden - Krieger, die er selbst ausgebildet hatte - sie aufschlitzten.
    »Er ist anders!« schrie Zak und sprang vom Bett herunter. Er wischte sich den kalten Schweiß vom Gesicht.
    »Er ist anders.« Er mußte das glauben.

Dunkle Geheimnisse
    »Wollt Ihr es wirklich versuchen?« fragte Masoj mit herablassender und ungläubiger Stimme.
    Alton warf dem Schüler einen häßlichen Blick zu.
    »Richtet Euren Ärger auf etwas anderes, Gesichtsloser«, sagte Masoj und wandte seinen Blick von dem vernarbten Gesicht seines Mentors ab. »Ich bin nicht die Ursache Eurer Enttäuschung. Die Frage war begründet.«
    »Ihr lernt die magischen Künste bereits seit über einem Jahrzehnt«, erwiderte Alton. »Und noch immer fürchtet Ihr Euch, an der Seite eines Meisters von Sorcere die Unterwelt zu erforschen.«
    »Neben einem wahren Meister hätte ich keine Angst«, wagte Masoj zu flüstern.
    Alton ignorierte die Bemerkung wie so viele andere des Lehrlings Hun'ett in den letzten sechzehn Jahren. Masoj war Altons einzige Verbindung zur Außenwelt, und während er eine mächtige Familie hinter sich wußte, hatte Alton nur ihn.
    Sie gingen durch die Tür des höchstgelegenen Raumes von Altons Vier-Zimmer-Wohnbereich. Nur eine einzige Kerze brannte dort, deren Licht von einer großen Anzahl dunkler Wandteppiche und der schwarzen Färbung der Steine und der Teppiche des Raums gedämpft wurde. Alton glitt auf einen Stuhl an der gegenüberliegenden Seite des kleinen runden Tisches und legte ein schweres Buch vor sich hin.
    »Es ist ein Zauber, der besser Geistlichen überlassen bleiben sollte«, protestierte Masoj, der sich gegenüber dem Gesichtslosen niederließ. »Zauberer herrschen über die niederen Ebenen, die Toten bleiben den Geistlichen überlassen.«
    Alton sah sich neugierig um und blickte Masoj, dessen Erscheinung im tanzenden Kerzenlicht noch grotesker erschien, dann stirnrunzelnd an. »Offensichtlich habe ich keinen Geistlichen zur Verfügung«, erklärte der Gesichtslose sarkastisch. »Wäre es Euch lieber, ich versuchte einen weiteren Bürgerlichen der Neun Höllen anzurufen?«
    Masoj setzte sich mit einem Ruck zurück und schüttelte hilflos und eindringlich den Kopf. Alton hatte eine spitze Zunge. Vor einem Jahr hatte der Gesichtslose Antworten auf seine Fragen gesucht, indem er die Hilfe eines Eisteufels hinzugezogen hatte. Das ätherische Wesen hatte den Raum gefrieren lassen, bis er im infraroten Spektrum schwarz erschien, und hatte für eine alchimistische Ausrüstung die ehrenwerte Horde einer Mutter Oberin zerschlagen. Wenn Masoj nicht seine magische Katze zur Bekämpfung des Eisteufels herbeigerufen hätte, wären weder er noch Alton lebend aus dem Raum entkommen.
    »Sehr gut«, sagte Masoj nicht sehr überzeugt und verschränkte die Arme auf dem Tisch vor sich. »Beschwört Euren Geist und findet Eure Antworten.«
    Alton entging das unfreiwillige Erschauern nicht, das sich in den Bewegungen von Masojs Kleidung fortsetzte. Er sah den Schüler einen Moment lang an und fuhr dann mit seinen Vorbereitungen fort.
    Als Alton seine Vorbereitungen fast beendet hatte, griff Masoj instinktiv mit einer Hand in seine Tasche, nach der Onyxfigur der jagenden Katze, die er an dem Tag bekommen hatte, als Alton die Identität des Gesichtslosen annahm. Die kleine Statue war mit einem starken Dweomer versehen, der es ihrem Besitzer ermöglichte, einen mächtigen Panther zu Hilfe rufen zu können. Masoj hatte kaum Gebrauch davon gemacht, denn er wußte noch nicht genug über die Beschränkungen und potentiellen Gefahren des Dweomer. »Nur, wenn es nötig ist«, erinnerte sich Masoj leise, als er den Gegenstand in seiner Hand spürte. Warum war es immer dann nötig, wenn er mit Alton zusammen war? fragte sich der Lehrling.
    Trotz seines forschen Auftretens teilte Alton dieses Mal insgeheim die Besorgnis Masojs. Die Geister der Toten waren nicht so zerstörerisch wie die Bürger der niederen Ebenen, aber sie konnten noch grausamer und erfinderischer in ihren Folterungsmethoden sein.
    Alton brauchte jedoch seine Antwort. Mehr als anderthalb Jahrzehnte lang hatte er seine Informationen auf konventionellen Wegen zu erlangen

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