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Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 1 - Der dritte Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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rollte sich auf die Seite und versuchte, sich auf die Ellenbogen aufzustützen, merkte aber, daß sich sein Kopf drehte, sobald er ihn vom schwarzen rauhen Boden hob. Zak ergriff ihn und zog ihn auf die Füße.
    »Das ist nicht so leicht, wie Münzen aufzufangen«, bemerkte der Waffenmeister.
    »Was?«
    »Einen Schlag abzuwehren.«
    »Welchen Schlag?«
    »Stimmt einfach zu, eigensinniges Kind.«
    »Zweitgeborener!« korrigierte Drizzt, immer noch murrend und die Arme abwehrend über der Brust verschränkt.
    Zak ballte an seiner Seite die Faust, ein nicht allzu verborgenes Argument, das Drizzt nicht übersah. »Braucht Ihr noch ein Nickerchen?« fragte der Waffenmeister ruhig.
    »Zweitgeborene können noch Kinder sein«, räumte Drizzt weise ein. Zak schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte interessant werden. »Vielleicht findet Ihr es hier noch sehr vergnüglich«, sagte er und führte Drizzt zu einem langen, dicken und vielfarbigen (obwohl die meisten Farben dunkel waren) geschmückten Vorhang. »Aber nur, wenn Ihr lernt, Eure flinke Zunge im Zaum zu halten.« Ein heftiger Ruck ließ den Vorhang fallen und gab die prächtigsten Waffen frei, die der junge Drow (wie auch viele ältere Drow) je gesehen hatte. Stangenwaffen vieler Arten, Schwerter, Äxte, Hämmer und jede andere Art Waffe, die sich Drizzt vorstellen konnte -und viele, die er sich niemals erträumt hätte -, lagen sorgfältig aufgereiht vor ihm. »Seht sie Euch genau an«, wies Zak ihn an. »Nehmt Euch Zeit und erfreut Euch daran. Findet heraus, welche Euch am besten in der Hand liegt, und folgt gehorsam den Befehlen Eures Verstandes. Wenn wir am Ende sind, werdet Ihr jede von ihnen als vertrauenswürdigen Begleiter kennengelernt haben.«
    Mit großen Augen schritt Drizzt die Reihe ab, wobei er den gesamten Ort und die Möglichkeiten, die diese Erfahrung bot, in einem völlig neuen Licht sah. In seinem ganzen jungen Leben, ,in sechzehn Jahren, war sein schlimmster Feind die Langeweile gewesen. Nun schien es, als hätte Drizzt Waffen zum Kampf gegen diesen Feind entdeckt. Zak ging zu der Tür zu seinen Privaträumen, denn er hielt es für besser, daß Drizzt in diesen ersten unbeholfenen Momenten mit der Handhabung neuer Waffen allein war.
    An seiner Tür angekommen, hielt der Waffenmeister jedoch inne und sah zurück zu dem jungen Do'Urden. Drizzt schwang eine lange und schwere Hellebarde, die mehr als zweimal so groß war wie er, in einem langsamen Bogen. Bei allen Versuchen Drizzts, die Waffe unter Kontrolle zu halten, wirbelte die Wucht der Waffe seine kleine Gestalt sofort zu Boden.
    Zak hörte sich kichern, aber sein Lachen erinnerte ihn nur an die schreckliche Realität seiner Pflicht. Er würde Drizzt ausbilden, wie er tausend andere junge Dunkelelfen vor ihm zu Kriegern ausgebildet hatte, und ihn auf die Proben der Akademie und auf das Leben im gefährlichen Menzoberranzan vorbereiten. Er würde Drizzt zum Killer ausbilden.
    Wie diese Hülle im Vergleich zu dem Wesen des Jungen wirkte! dachte Zak. Drizzt lächelte zu leicht. Der Gedanke, daß er einem anderen Lebewesen ein Schwert ins Herz stoßen sollte, empörte Zaknafein. Dies war jedoch die Denkungsart der Drow, eine Denkungsart, der zu widerstehen Zak die ganzen vier Jahrhunderte seines Lebens nicht in der Lage gewesen war. Nachdem er seinen Blick von dem Schauspiel des Jungen beim Spiel losgerissen hatte, begab sich Zak in seinen Raum und schloß die Tür.
    »Sind sie alle so?« fragte er in seinen fast leeren Raum hinein. »Besitzen alle Drowkinder solche Unschuld, ein so einfaches, unverdorbenes Lächeln, das die Häßlichkeit unserer Welt nicht überleben kann?« Zak trat an seinen kleinen Schreibtisch an der Seite des Raums und wollte den verdunkelnden Schatten von der beständig leuchtenden Keramikkugel nehmen, die als Lichtquelle für den Raum diente. Er änderte seine Meinung, als das Bild von Drizzts Freude an den Waffen beharrlich blieb, und ging statt dessen zu dem großen Bett gegenüber der Tür.
    »Oder seid Ihr einzigartig, Drizzt Do'Urden?« fuhr er fort, als er sich auf das gepolsterte Bett fallen ließ. »Und wenn Ihr so anders seid, was ist dann der Grund dafür? Das Blut, mein Blut, das durch Eure Adern fließt? Oder die Jahre, die Ihr mit Eurer Ziehmutter verbracht habt?«
    Zak legte einen Arm über seine Augen und dachte über die vielen Fragen nach. Drizzt war anders als die anderen, wie er schließlich erkannte, aber er wußte nicht, ob er Vierna - oder sich

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