Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne
Gunst der Spinnenkönigin, und ihr Haus ist sehr vielversprechend. Ihr müßt uns schon von größerer Notwendigkeit überzeugen, wenn Ihr auf der Bestrafung des Hauses Do'Urden bestehen wollt.«
»Das möchte ich nicht«, antwortete SiNafay schnell. »Diese Angelegenheit von vor dreißig Jahren unterliegt nicht mehr der Befugnis des Herrschenden Konzils. Das Haus Do'Urden ist wirklich vielversprechend, meine Adligen, mit vier Hohepriesterinnen und einer Unmenge anderer Möglichkeiten, sich zur Wehr zu setzen, von denen keineswegs die geringste der Zweitgeborene, Drizzt, ist, der Bestgraduierte seiner Klasse.« Sie hatte Drizzt bewußt erwähnt, denn sie wußte, daß der Name eine Wunde bei der Oberin Baenre hinterlassen würde. Der eigene hochgeschätzte Sohn der Oberin Baenre, Berg'inyon, hatte die letzten neun Jahre rangmäßig hinter dem jungen Do'Urden verbracht.
»Warum habt Ihr uns dann damit behelligt?« fragte die Oberin Baenre mit unmißverständlicher Schärfe in der Stimme.
»Um Euch zu bitten, die Augen zu verschließen«, schnurrte SiNafay. »Alton ist jetzt ein Hun'ett und steht unter meinem Schutz. Er fordert Rache für die Tat, die gegen seine Familie verübt wurde, und als ein überlebendes Mitglied der angegriffenen Familie hat er das Recht zur Anklage.«
»Das Haus Hun'ett wird ihm zur Seite stehen?« fragte die Oberin Baenre, jetzt neugierig und belustigt.
»So ist es«, erwiderte SiNafay. »Daher ist das Haus Hun'ett gebunden!«
»Rache?« spöttelte eine andere Oberin, die jetzt auch mehr belustigt als ärgerlich war. »Oder Angst? Mir ist so, als hätte ich gehört, daß die Oberin des Hauses Hun'ett diesen bemitleidenswerten DeVir zu ihrem Vorteil benutzt. Das Haus Do'Urden strebt nach einer höheren Stellung, und die Oberin Malice wünscht einen Sitz im Herrschenden Konzil, was vielleicht eine Bedrohung des Hauses Hun'ett bedeutet?«
»Sei es nun aus Rache oder aus Vernunft, mein Anspruch Alton DeVirs Anspruch - muß als rechtmäßig anerkannt werden«, erwiderte SiNafay, »zu unserem gemeinsamen Nutzen.« Sie lächelte böse und sah die Erste Oberin direkt an. »Zum Nutzen unserer Söhne vielleicht, bei ihrer Suche nach Erkenntnis.«
»Das ist wahr«, erwiderte die Oberin Baenre mit einem Kichern, das mehr wie ein Husten klang. Ein Krieg zwischen Hun'ett und Do'Urden könnte für alle von Nutzen sein, aber nicht, wie die Baenre, so glaubte SiNafay, vermutete. Malice war eine mächtige Oberin, und ihre Familie verdiente wirklich einen höheren Rang als den neunten. Sollte der Kampf stattfinden, würde Malice wahrscheinlich ihren Sitz im Konzil bekommen und damit SiNafay ersetzen.
Die Oberin Baenre sah sich im Kreise der anderen Oberinnen um und schloß aus deren hoffnungsvollen Gesichtern, daß sie ihre Gedanken teilten. Sollten Hun'ett und Do'Urden es ausfechten. Wie auch immer es ausgehen mochte, die Bedrohung der Oberin Malice wäre beendet. Vielleicht, so hoffte die Baenre, würde ein gewisser junger Mann des Hauses Do'Urden im Kampf fallen und damit ihren eigenen Sohn in die Position katapultieren, die er begehrte.
Dann sprach die Erste Oberin die Worte aus, deretwegen SiNafay gekommen war, die geheime Genehmigung des Herrschenden Konzils Menzoberranzans.
»Diese Angelegenheit wäre erledigt, meine Schwestern«, erklärte die Oberin Baenre, und rings um den Tisch wurde zustimmend genickt. »Es ist gut, daß wir uns heute nicht getroffen haben.«
Versprechen des Ruhms
»Habt Ihr die Spur gefunden?« flüsterte Drizzt und glitt an die Seite des Panthers. Er tätschelte Guenhwyvar die Seite und wußte aufgrund der Lockerheit der Muskeln der Katze, daß keine Gefahr drohte.
»Dann sind sie fort«, sagte Drizzt und starrte in die Leere des Ganges vor ihnen. »>Bösartige Gnome<, nannte mein Bruder sie, als wir die Spuren beim Teich fanden. Böse und dumm.« Er steckte seinen Krummsäbel in die Scheide und kniete sich neben den Panther, den Arm bequem über Guenhwyvars Rücken gelegt. »Sie sind klug genug, um unserer Patrouille zu entgehen.«
Die Katze schaute zu ihm auf, als ob sie jedes seiner Worte verstanden hätte, und Drizzt rieb mit der Hand rauh über Guenhwyvars, seines besten Freundes, Kopf. Drizzt erinnerte sich deutlich seiner freudigen Erregung vor einer Woche, als Dinin angekündigt hatte - was den Zorn Masoj Hun'etts erregt hatte -, daß Guenhwyvar an der Spitze der Patrouille neben Drizzt eingesetzt werden würde.
»Die Katze gehört mir!« hatte Masoj Dinin
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