Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne
wirklich ein Vermögen für so eine kleine Aufgabe.«
»Ich werde tun, was ich kann«, erwiderte Alton, der keine andere Antwort auf dieses unglaubliche Angebot geben konnte.
»Das ist alles, worum Euch die Oberin Malice bittet«, sagte Vierna und verließ den Zauberer in dem ziemlich sicheren Bewußtsein, daß sich das Haus Do'Urden einen fähigen Spion innerhalb der Akademie gesichert hatte.
»Dinin und Vierna Do'Urden haben ihre Posten aufgegeben«, sagte Alton erregt, als die kleine Mutter Oberin später am selben Abend zu ihm kam.
»Das weiß ich bereits«, erwiderte SiNafay Hun'ett. Sie sah sich verächtlich in dem verwüsteten und verbrannten Raum um und setzte sich dann auf den kleinen Tisch.
»Es gibt noch mehr«, sagte Alton schnell, der SiNafay nicht mit alten Neuigkeiten verärgern wollte. »Ich habe heute Besuch von der Herrin Vierna Do'Urden gehabt!«
»Sie vermutet etwas?« grollte die Oberin SiNafay.
»Nein, nein!« erwiderte Alton. »Im Gegenteil. Das Haus Do'Urden will mich als Spion einstellen, wie es einst den Gesichtslosen eingestellt hat, um mich zu töten!«
SiNafay hielt einen Moment wie betäubt inne, dann stieg ein Lachen aus ihrem Leib auf. »Oh, die Ironien unseres Lebens!« brüllte sie.
»Ich hatte davon gehört, daß Dinin und Vierna nur deshalb zur Akademie gesandt worden waren, um die Erziehung ihres jüngeren Bruders zu überwachen«, bemerkte Alton.
»Eine ausgezeichnete Tarnung«, antwortete SiNafay. »Vierna und Dinin wurden als Spione für die ehrgeizige Oberin Malice eingesetzt. Kompliment!«
»Jetzt vermuten sie, daß es Ärger geben wird«, stellte Alton fest, der seiner Mutter Oberin gegenübersaß.
»Das ist wahr«, stimmte SiNafay zu. »Masoj geht mit Drizzt auf Patrouille, aber das Haus Do'Urden hat es auch geschafft, Dinin in der Gruppe unterzubringen.«
»Dann ist Masoj in Gefahr«, bemerkte Alton.
»Nein«, sagte SiNafay. »Das Haus Do'Urden weiß nicht, daß das Haus Hun'ett es bedroht, denn ansonsten hättet Ihr keine Informationen erhalten. Die Oberin Malice kennt Eure Identität.«
Ein Ausdruck des Schreckens machte sich auf Altons Gesicht breit. »Nicht Eure wahre Identität«, lachte SiNafay ihn aus. »Sie kennt den Gesichtslosen als Gelroos Hun'ett, und sie wäre nicht zu einem Hun'ett gekommen, wenn sie unser Haus in Verdacht hätte.«
»Dann bietet sich für uns eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Haus Do'Urden ins Verderben zu stürzen!« rief Alton. »Wenn ich ein anderes Haus ins Spiel bringen würde, auch wenn es vielleicht das Haus Baenre wäre, würde unsere Position gefestigt werden.« Er kicherte angesichts der Möglichkeiten. »Malice wird mich mit einer Ausrüstung von großer Macht belohnen - und im selben Moment werde ich eine Waffe auf sie richten!«
»Oberin Malice!« korrigierte SiNafay ihn streng. Auch wenn sie und Malice sich bald in offener Feindschaft gegenüberstehen würden, konnte SiNafay doch keinem Mann erlauben, derart respektlos von einer Mutter Oberin zu sprechen. »Glaubt Ihr wirklich, daß Ihr eine solche Täuschung durchführen könntet?«
»Wenn die Herrin Vierna zurückkehrt...«
»Ihr werdet nicht mit einer niedriger gestellten Priesterin über so wertvolle Informationen verhandeln, einfältiger DeVir. Ihr werdet der Oberin Malice selbst gegenüberstehen, einer vorzüglichen Gegnerin. Wißt Ihr, was sie mit Eurem Körper tun wird, wenn sie Eure Lügen durchschaut?«
Alton schluckte hörbar. »Das Risiko nehme ich auf mich«, sagte er und verschränkte seine Arme resolut auf dem Tisch.
»Was wird aus dem Haus Hun'ett, wenn die größte Lüge enthüllt wird?« fragte SiNafay. »Welche Vorteile werden wir haben, wenn die Oberin Malice die wahre Identität des Gesichtslosen kennt?«
»Ich verstehe«, antwortete Alton, der niedergeschlagen war, aber SiNafays Logik auch nicht widerlegen konnte. »Was sollen wir also tun? Was soll ich tun?«
Die Oberin SiNafay überdachte bereits ihre nächsten Schritte. »Ihr werdet Euren Titel abgeben«, führte sie aus. »Kommt ins Haus Hun'ett, unter meinen Schutz.«
»Solches Handeln könnte das Haus Hun'ett auch der Oberin Malice gegenüber ins Spiel bringen«, überlegte Alton.
»Das könnte sein«, erwiderte SiNafay, »aber es ist der sicherste Weg. Ich werde ärgerlich zur Oberin Malice gehen und ihr sagen, sie solle das Haus Hun'ett aus ihren Schwierigkeiten heraushalten. Wenn sie aus einem Mitglied meiner Familie einen Spion machen will, dann sollte sie mich um
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