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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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handeln. »Um welches Individuum geht es?«
    »Kein Individuum«, erklärte die Oberin SiNafay. Sie schaute in die Runde der Adligen, um ihr Interesse auszuloten. »Ein Haus«, sagte sie schlicht. »Daermon Na'shezbaernon, das Haus Do'Urden.«
    Mehrfaches ungläubiges Keuchen erklang als Antwort, wie SiNafay es erwartet hatte.
    »Das Haus Do'Urden?« fragte die Oberin Baenre, die überrascht war, daß jemand es wagte, die Oberin Malice ins Spiel zu bringen. Nach allem, was Baenre bekannt war, stand Malice bei der Spinnenkönigin in hohem Ansehen, und außerdem hatte das Haus Do'Urden erst kürzlich zwei Lehrer an der Akademie untergebracht.
    »Welchen Verbrechens wagt Ihr das Haus Do'Urden zu beschuldigen?« fragte eine der anderen Oberinnen.
    »Entspringen Eure Worte der Angst, SiNafay?« konnte die Oberin Baenre nicht umhin zu fragen. Mehrere der herrschenden Oberinnen hatten ihrer Sorge um das Haus Do'Urden Ausdruck gegeben. Es war allgemein bekannt, daß die Oberin Malice einen Sitz im Herrschenden Konzil anstrebte und, gemessen an der Macht ihres Hauses, schien sie dafür bestimmt zu sein.
    »Ich habe ausreichenden Grund«, beharrte SiNafay.
    »Die anderen scheinen an Euren Worten zu zweifeln«, erwiderte die Oberin Baenre. »Ihr solltet Eure Anschuldigung erklären - schnell, wenn Euch Euer Ruf lieb ist.«
    SiNafay wußte, daß mehr als nur ihr Ruf auf dem Spiel stand. In Menzoberranzan war eine falsche Beschuldigung ein Verbrechen, das mit Mord gleichzusetzen war. »Wir alle erinnern uns an den Untergang des Hauses DeVir«, begann SiNafay. »Sieben von denen, die nun hier versammelt sind, saßen im Herrschenden Konzil neben der Oberin Ginafae DeVir.«
    »Das Haus DeVir existiert nicht mehr«, erinnerte die Oberin Baenre sie.
    »Wegen des Hauses Do'Urden«, sagte SiNafay nüchtern.
    Dieses Mal drückte das Keuchen offenen Ärger aus.
    »Wie könnt Ihr es wagen, so etwas zu sagen?« erklang eine Erwiderung. »Dreißig Jahre!« erklang eine andere. »Die Sache ist vergessen!«
    Die Oberin Baenre beruhigte sie alle, bevor der Lärm ausarten konnte - was eine nicht unübliche Erscheinung in dem Versammlungsraum war. »SiNafay«, sagte sie durch den dünnen Strich, den ihre Lippen bildeten. »Man kann eine solche Anklage nicht erheben, und man kann so lange nach dem Ereignis nicht solche Vermutungen offen besprechen! Ihr kennt unsere Denkungsart. Wenn das Haus Do'Urden diese Tat wirklich begangen hat, worauf Ihr beharrt, dann verdient dies unsere Anerkennung, nicht unsere Bestrafung, denn der Angriff wurde perfekt durchgeführt. Das Haus DeVir existiert nicht mehr, sage ich. Es existiert nicht!«
    Alton fühlte sich unbehaglich, irgendwo zwischen Wut und Verzweiflung. SiNafay war jedoch weit davon entfernt zu verzweifeln.
    Dies hier lief genauso ab, wie sie es sich vorgestellt und erhofft hatte.
    »Oh, aber das hat es doch!« erwiderte sie und erhob sich. Sie zog die Kapuze von Altons Kopf. »In dieser Person!«
    »Gelroos?« fragte die Oberin Baenre verständnislos.
    »Nicht Gelroos«, erwiderte SiNafay. »Gelroos Hun'ett starb in der Nacht, in der das Haus DeVir starb. Dieser Mann, Alton DeVir, nahm Gelroos' Identität und Stellung an und verbarg sich so vor weiteren Angriffen durch das Haus Do'Urden!«
    Die Oberin Baenre flüsterte der Oberin zu ihrer Rechten einige Anweisungen zu und hielt dann inne, während sie die Worte eines Zauberspruchs formulierte. Die Baenre machte SiNafay ein Zeichen, wieder an ihren Platz zurückzukehren, und wandte sich dann Alton zu.
    »Nennt Euren Namen«, befahl die Baenre.
    »Ich bin Alton DeVir«, sagte Alton, der Kraft schöpfte aus der Identität, die preiszugeben er so lange gewartet hatte, »der Sohn der Oberin Ginafae und ein Schüler von Sorcere in der Nacht, in der das Haus Do'Urden angriff.«
    Die Baenre schaute zu der Oberin an ihrer Seite.
    »Er sagt die Wahrheit«, versicherte ihr die Oberin. Geflüster erklang von rings um den Spinnentisch, aber mehr aus Belustigung als aus anderen Gründen.
    »Darum habe ich das Herrschende Konzil einberufen«, erklärte SiNafay schnell.
    »Sehr gut, SiNafay«, sagte die Oberin Baenre. »Ich gratuliere Euch, Alton DeVir, zu Eurem Einfallsreichtum und Eurer Fähigkeit zu überleben. Für einen Mann habt Ihr großen Mut und Weisheit bewiesen. Sicherlich wißt Ihr beide, daß das Konzil einem Haus keine Bestrafung auferlegen kann, dessen Tat so lange vergangen ist. Warum sollten wir das tun wollen? Die Oberin Malice Do'Urden besitzt die

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