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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Spitze. Da er sich noch immer nicht sicher war, hatte ihn die Anweisung nicht gerade begeistert, und als sie aufbrachen, erwog er sogar, die Gruppe vom rechten Weg abzuführen. Oder vielleicht, so dachte Drizzt, konnte er persönlich Kontakt mit den Gnomen aufnehmen, bevor die anderen herankamen, und sie warnen, damit sie fliehen konnten.
    Drizzt erkannte die Absurdität dieser Überlegung. Er konnte die Räder Menzoberranzans nicht davon abhalten, ihren vorbestimmten Kurs zu nehmen, und er konnte die zwei erfolgsgewohnten Drowkrieger hinter ihm, die erregt und ungeduldig waren, nicht aufhalten. Wieder saß er in der Falle und war am Rande der Verzweiflung. Dann kam Masoj Hun'ett heran und machte alles erträglicher.
    »Guenhwyvar!« rief der junge Zauberer, und der große Panther kam herangesprungen. Masoj ließ die Katze an Drizzts Seite und kehrte an seinen Platz in der Linie zurück.
    Guenhwyvar konnte seine Freude beim Anblick Drizzts genausowenig verbergen, wie Drizzt sein Lächeln verbergen konnte. Durch die Unterbrechung anläßlich des Angriffs an der Oberfläche und dem anschließenden Aufenthalt zu Hause hatte Drizzt Guenhwyvar mehr als einen Monat lang nicht gesehen. Guenhwyvar stieß den schlanken Drizzt im Vorbeigehen in die Seite und fast von den Füßen. Drizzt antwortete mit einem heftigen Tätscheln und rieb mit einer Hand kräftig über ein Ohr der Katze.
    Sie wandten sich beide zusammen um, als sie sich plötzlich des unglücklichen Blickes bewußt wurden, der sie durchbohrte. Masoj stand da, die Arme über der Brust gekreuzt, und ein deutlich sichtbares Stirnrunzeln erhitzte sein Gesicht.
    »Ich werde die Katze nicht dazu benutzen, Drizzt zu töten«, murmelte der junge Zauberer zu sich selbst. »Das Vergnügen beanspruche ich für mich selbst!«
    Drizzt fragte sich, ob Eifersucht dieses Stirnrunzeln verursacht hatte. Eifersucht auf Drizzt und die Katze oder ganz allgemein auf alles? Masoj war zurückgeblieben, als Drizzt an die Oberfläche gegangen war. Masoj war nicht mehr als ein Zuschauer gewesen, als die siegreiche Angriffsgruppe ruhmreich zurückgekehrt war.
    Drizzt wich von Guenhwyvar zurück, denn er spürte den Schmerz des Zauberers.
    Sobald Masoj fortgegangen war, um seinen Platz weiter unten in der Linie einzunehmen, ließ sich Drizzt auf ein Knie nieder und nahm Guenhwyvar in die Kopfzange.
    Drizzt genoß Guenhwyvars Gesellschaft noch mehr, als sie die bekannten Tunnel der normalen Patrouillenroute verließen. In Menzoberranzan hieß es, daß »niemand so allein ist wie derjenige an der Spitze einer Patrouille«, und Drizzt hatte dies in den vergangenen Monaten deutlich zu spüren bekommen. Er blieb am hinteren Ende eines breiten Weges vollkommen still stehen und konzentrierte sein Gehör und seine Augen auf die Pfade hinter sich. Er wußte, daß sich ihm mehr als vierzig Drow näherten, die völlig auf den Kampf vorbereitet und erregt waren. Dennoch konnte Drizzt keinen Laut hören und keine Bewegung in den unheimlichen Schatten des kalten Felsens entdecken. Drizzt schaute hinab auf Guenhwyvar, der geduldig an seiner Seite wartete, und ging weiter. Er konnte die heiße Gegenwart der Kriegstruppe in seinem Rücken spüren. Dieses unbestimmbare Gefühl war das einzige, was Drizzts Empfindung, daß er und Guenhwyvar ganz allein seien, entgegenstand.
    Gegen Ende dieses Tages hörte Drizzt die ersten Anzeichen von Streitigkeiten. Als er sich einer Kreuzung im Tunnel näherte, wobei er sich vorsichtig eng an die Mauer preßte, fühlte er eine leichte Vibration im Fels. Eine Sekunde später wiederholte sie sich und dann wieder, und Drizzt erkannte sie als das rhythmische Schlagen eines Pickels oder Hammers.
    Er nahm ein magisch erhitztes Blatt, ein kleines Viereck, das in seine Handfläche paßte, aus seinem Beutel. Die eine Seite des Gegenstandes war mit schwerem Leder geschützt, aber die andere leuchtete hell für Augen, die im infraroten Spektrum sahen.
    Drizzt ließ es in den Tunnel hinter ihm scheinen, und ein paar Sekunden später kam Dinin an seine Seite.
    »Pickel«, signalisierte Drizzt in der Zeichensprache und deutete auf die Mauer. Dinin preßte sich gegen den Felsen und nickte bestätigend.
    »Fünfzig Yards?« fragten Dinins Handbewegungen.
    »Weniger als hundert«, bestätigte Drizzt.
    Mit seinem eigenen vorbereiteten Blatt gab Dinin das Zeichen zum Bereitmachen in die Dunkelheit hinter ihm weiter und ging dann mit Drizzt und Guenhwyvar um die Biegung herum auf das Klopfen

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