Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne
zu.
Nur einen Moment später sah Drizzt zum ersten Mal Svirfneblignome. Zwei Wachen standen kaum zwanzig Fuß entfernt, die einem Drow bis zur Brust gehen würden und unbehaart waren, mit einer Haut, die sowohl von der Struktur als auch von der Hitzeausstrahlung her dem Fels auf eigenartige Weise verwandt war. Die Augen der Gnome leuchteten hell im verräterischen Rot der Infravision. Ein Blick auf diese Augen erinnerte Drizzt und Dinin daran, daß Tiefengnome genauso in der Dunkelheit zu Hause waren wie die Drow, und beide verbargen sich klugerweise hinter einem felsigen Auswuchs des Tunnels.
Dinin gab dem nächststehenden Drow sofort ein Zeichen, das immer weitergegeben wurde, bis die ganze Gruppe alarmbereit war. Dann kroch er auf dem Bauch vorwärts und spähte um den Auswuchs herum. Der Tunnel führte noch dreißig Fuß hinter den Gnomenwachen weiter um eine leichte Biegung herum und endete in einem größeren Raum. Dinin konnte dieses Gebiet nicht deutlich sehen, aber das Leuchten von dort, von der Hitze der Arbeit und einer Ansammlung von Körpern, drang in den Gang.
Wieder gab Dinin seinen versteckten Kameraden ein Zeichen und wandte sich dann Drizzt zu. »Bleibt mit der Katze hier«, wies er ihn an und eilte zurück, um die Kreuzung herum, um mit den anderen Führern die weiteren Schritte zu planen.
Masoj, der ein paar Stellen weiter zurück in den Linien stand, bemerkte Dinins Absicht und fragte sich, ob sich ihm plötzlich die Gelegenheit böte, Drizzt zu erledigen. Wenn die Patrouille entdeckt würde und Drizzt ganz allein an der Spitze wäre, würde Masoj dann eine Möglichkeit haben, den jungen Do'Urden heimlich zu töten? Die Gelegenheit, wenn es jemals eine gewesen war, ging jedoch schnell vorbei, als andere Drowkrieger neben dem pläneschmiedenden Zauberer auftauchten. Dinin kehrte bald von den hinteren Linien zurück und eilte zu seinem Bruder.
»Der Raum hat viele Ausgänge«, signalisierte Dinin Drizzt, als er ihn erreicht hatte. »Die anderen Patrouillen gehen rund um die Gnome in Stellung.«
»Können wir mit den Gnomen verhandeln?« fragten Drizzts Hände fast unbewußt als Antwort. Er bemerkte den Ausdruck, der über Dinins Gesicht zog, und wußte, daß er bereits gefangen war. »Sie ohne Kampf fortschicken?«
Dinin ergriff Drizzt vorn an seinem Piwafwi und zog ihn nah, zu nah, an sein grimmiges Gesicht heran. »Ich werde vergessen, daß Ihr diese Frage gestellt habt«, flüsterte er, ließ Drizzt wieder hinunter.
»Ihr eröffnet den Kampf«, signalisierte Dinin. »Wenn Ihr das Zeichen von hinten seht, verdunkelt den Gang und stürmt an den Wachen vorbei. Gelangt zu dem Führer der Gnome, er ist der Schlüssel zu ihrer Macht aus dem Stein.«
Drizzt verstand nicht genau, aufweiche Gnomenkraft sein Bruder anspielte, aber die Anweisungen schienen sehr einfach zu sein, wenn auch etwas selbstmörderisch.
»Nehmt die Katze mit, wenn sie will«, fuhr Dinin fort. »Die gesamte Patrouille wird gleich bei Euch sein. Die anderen Gruppen werden von den anderen Gängen her dazukommen.«
Guenhwyvar rieb sich an Drizzt und war mehr als bereit, ihm in den Kampf zu folgen. Drizzt fand Trost darin, als Dinin fortgegangen war und ihn an der Front alleingelassen hatte. Nur ein paar Sekunden später kam das Zeichen zum Angriff. Drizzt schüttelte ungläubig den Kopf, als er das Signal sah. Wie schnell Drowkrieger ihre Positionen einnahmen!
Er spähte um die Gnomenwachen herum, die noch immer ruhig dastanden und nichts ahnten. Drizzt zog seine Waffen und tätschelte Guenhwyvar Glück wünschend den Kopf, berief sich dann auf die angeborene Magie seiner Rasse und ließ eine Kugel der Dunkelheit im Gang erscheinen.
Alarmschreie klangen durch die Tunnel, und Drizzt griff an, tauchte direkt in die Dunkelheit zwischen den unsichtbaren Wachen hindurch und rollte sich auf der anderen Seite der Kugel der Dunkelheit, nur zwei große Schritte von dem kleinen Raum entfernt, wieder auf die Füße. Er sah ein Dutzend Gnome in dem Versuch umherrennen, ihre Abwehr aufzubauen. Jedoch achteten nur wenige von ihnen überhaupt auf Drizzt, als die Kampfgeräusche aus verschiedenen Seitengängen erklangen.
Ein Gnom brachte einen schweren Schlag an Drizzts Schulter an. Drizzt hob eine Klinge, um den Schlag abzuwehren, wurde aber von der Kraft der winzigen Arme des Gnoms überrascht. Trotzdem hätte Drizzt seinen Angreifer mit nur einem Krummsäbel töten können. Zu viele Zweifel und zu viele Erinnerungen behinderten
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