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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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grollte Drizzt, der des ganzen dummen Systems des Aufstiegs müde war. Wie gut Ihr es wißt, Zaknafein, dachte er. Wie viele habt Ihr getötet, um Eure Position zu erhalten?
    »Ein Erdenurwesen«, sagte Zak und pfiff bei diesen Worten leise. »Es war ein mächtiger Gegner, den Ihr heute besiegt habt.« Er verbeugte sich tief, und zweifellos verspottete er Drizzt damit. »Was kommt für den jungen Helden als nächstes? Ein Dämon vielleicht? Ein Halbgott? Sicherlich gibt es nichts, das...«
    »Noch niemals habe ich solchen Unsinn aus Eurem Munde gehört«, erwiderte Drizzt. Jetzt war es an der Zeit für etwas Sarkasmus von seiner Seite. »Ist der Grund der, daß ich noch in jemand anderem außer meinem Bruder Eifersucht erweckt habe?«
    »Eifersucht?« schrie Zak. »Putzt Euch die Nase, plärrender kleiner Junge! Ein Dutzend Erdenurwesen sind meiner Waffe zum Opfer gefallen! Ebenso Dämonen! Überschätzt Eure Taten oder Fähigkeiten nicht. Ihr seid ein Krieger in einer Rasse von Kriegern. Das zu vergessen, würde sich mit Sicherheit als tödlich erweisen!« Er beendete den Satz gezielt und fast spöttisch betont, und Drizzt begann wieder zu überlegen, wie »real« ihre angesetzte Übung im Trainingsraum werden würde.
    »Ich kenne meine Fähigkeiten«, erwiderte Drizzt, »und meine Grenzen. Ich habe gelernt zu überleben.«
    »Genau wie ich«, schoß Zak zurück, »seit so vielen Jahrhunderten!«
    »Das Training wartet«, sagte Drizzt ruhig.
    »Eure Mutter wartet«, berichtigte Zak. »Sie bittet uns alle in die Kapelle. Aber fürchtet nichts. Die Zeit für unser Training wird noch kommen.«
    Drizzt ging ohne ein weiteres Wort an Zak vorbei und vermutete, daß seine und Zaks Waffen die Unterhaltung für sie beenden würden. Was war aus Zaknafein geworden? fragte sich Drizzt. War dies derselbe Lehrer, der ihn in jenen Jahren, bevor er zur Akademie gegangen war, gelehrt hatte? Drizzt konnte seine Gefühle nicht einordnen. Sah er Zak anders aufgrund der Dinge, die er über seine Taten erfahren hatte, oder war wirklich etwas anders, war das Verhalten des Waffenmeisters härter, seit Drizzt von der Akademie zurückgekehrt war? Der Klang einer Peitsche brachte Drizzt von seinen Betrachtungen ab.
    »Ich bin Euer Patron!« hörte er Rizzen sagen.
    »Das hat keine Bedeutung!« erwiderte eine weibliche Stimme, die Stimme Brizas. Drizzt schlich zur Ecke der nächsten Kreuzung und spähte darum herum. Briza und Rizzen standen sich gegenüber, Rizzen unbewaffnet, aber Briza hielt ihre schlangenköpfige Peitsche in Händen.
    »Patron«, lachte Briza, »ein bedeutungsloser Titel. Ihr seid ein Mann, der der Oberin seinen Samen gibt, und habt keine weitere Bedeutung.«
    »Ich habe vier Nachkommen gezeugt«, sagte Rizzen ungehalten.
    »Drei!« berichtigte Briza und ließ die Peitsche knallen. »Vierna ist Zaknafeins Tochter, nicht Eure! Nalfein ist tot, so daß nur zwei bleiben. Eine davon ist eine Frau und steht über Euch. In Wahrheit ist nur Dinin Euch unterstellt!«
    Drizzt sank gegen die Wand und schaute hinter sich in den leeren Gang, durch den er gerade gekommen war. Er hatte schon immer vermutet, daß Rizzen nicht sein wirklicher Vater war. Der Mann hatte ihn nie beachtet, hatte ihn niemals gescholten oder gelobt, ihm nie einen Rat erteilt oder mit ihm geübt. Es Briza jedoch sagen... und Rizzen es nicht leugnen zu hören!
    Rizzen bemühte sich verzweifelt um eine Erwiderung auf Brizas quälende Worte. »Weiß die Oberin Malice von Eurem Begehren?« schnaubte er. »Weiß sie, daß ihre älteste Tochter nach ihrem Titel trachtet?«
    »Jede älteste Tochter trachtet nach dem Titel der Mutter Oberin«, lachte Briza. »Die Oberin Malice wäre eine Närrin, wenn sie etwas anderes dächte. Ich versichere Euch, daß sie das nicht tut und ich auch nicht. Ich werde den Titel von ihr erhalten, wenn sie altersschwach sein wird. Sie kennt und akzeptiert dies als eine Tatsache.«
    »Ihr gebt zu, daß Ihr sie töten werdet?«
    »Wenn nicht ich, dann Vierna. Wenn nicht Vierna, dann Maya. Das ist unsere Denkungsart, dummer Mann. Es ist das Wort der Lloth.«
    Zorn brannte in Drizzt, als er die bösen Androhungen hörte, aber er blieb ruhig stehen.
    »Briza wird nicht darauf warten, daß das Alter ihrer Mutter die Macht nimmt«, schnaubte Rizzen, »nicht wenn ein Dolch die Angelegenheit beschleunigen kann. Briza hungert nach dem Thron des Hauses!«
    Rizzens nächste Worte erklangen als unverständlicher Schrei, als die sechsköpfige Peitsche

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