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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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nicht«, stimmte Malice zu, aber Zak erkannte es als Lüge. Sie machte sich keine Gedanken über Drizzt oder etwas anderes, außer darüber, die Gunst der Spinnenkönigin zu erlangen.
    »Aber ich sehe keine Alternative. Drizzt hat Lloth verärgert, und sie muß vor unserem Kampf besänftigt werden.«
    Zak begann zu verstehen. Bei dieser Zusammenkunft ging es ganz und gar nicht um Drizzt. »Nehmt mich anstelle des Jungen«, sagte er.
    Malices angedeutetes Lächeln konnte ihre geheuchelte Überraschung nicht verdecken. Das war es, was sie von Anfang an gewollt hatte. »Ihr seid ein erfahrener Kämpfer«, argumentierte die Oberin. »Euer Wert sollte, wie Ihr auch selbst schon zugegeben habt, nicht unterschätzt werden. Euch der Spinnenkönigin zu opfern, würde sie zwar besänftigen, aber welche Lücke würdet Ihr im Haus Do'Urden hinterlassen, wenn Ihr sterben würdet?«
    »Eine Lücke, die Drizzt ausfüllen könnte«, erwiderte Zak. Er hoffte insgeheim, daß Drizzt, anders als er, einen Ausweg aus dem allem finden würde, irgendeinen Weg, um die bösen Pläne der Oberin Malice zu umgehen.
    »Seid Ihr Euch da sicher?«
    »Er ist mir im Kampf ebenbürtig«, versicherte Zak ihr. »Und er wird noch stärker werden, als Zaknafein es jemals war.«
    »Ihr wollt das für ihn tun?« fauchte Malice, und ihr Speichel troff vor Gier.
    »Das wißt Ihr«, erwiderte Zak.
    »Derselbe Narr wie immer«, bemerkte Malice.
    »Zu Eurem Entsetzen«, fuhr Zak unerschrocken fort, »und Ihr wißt, daß Drizzt dasselbe für mich tun würde.«
    »Er ist jung«, schnurrte Malice. »Er wird eines Besseren belehrt werden.«
    »Wie Ihr mich belehrt habt?« fauchte Zak.
    Malices siegessicheres Lächeln wurde zur Grimasse. »Ich warne Euch, Zaknafein«, grollte sie mit all ihrem verächtlichem Zorn. »Wenn Ihr irgend etwas tut, um die Zeremonie zur Besänftigung der Spinnenkönigin zu unterbrechen, wenn Ihr mich am Ende Eures verwirkten Lebens noch ein letztes Mal verärgern wollt, werde ich Drizzt Briza überlassen. Sie und ihre Folterinstrumente werden ihn Lloth übergeben!«
    Unerschrocken hielt Zak den Kopf aufrecht. »Ich habe mich selbst angeboten, Malice«, spie er aus. »Habt Euren Spaß, so lange Ihr wollt. Am Ende wird Zaknafein zur Ruhe kommen, und die Oberin Malice wird ewig kämpfen!«
    Geschüttelt von Wut, der Augenblick des Triumphes von ein paar einfachen Worten gestohlen, konnte Malice nur noch flüstern: »Ergreift ihn!«
    Zak leistete keinen Widerstand, als Vierna und Maya ihn zu dem spinnenförmigen Altar der Kapelle zogen. Er beobachtete hauptsächlich Vierna und sah, daß ein Hauch von Sympathie ihre ruhigen Augen durchzog. Auch sie hätte wie er sein können, aber jegliche Hoffnung, die er bezüglich dieser Möglichkeit gehabt hatte, war vor langer Zeit unter den unaufhörlichen Predigten der Spinnenkönigin begraben worden.
    »Ihr seid traurig«, sagte Zak zu ihr.
    Vierna richtete sich auf und zog fest an einer von Zaks Fesseln, was ihn veranlaßte, das Gesicht schmerzlich zu verziehen.
    »Schade«, erwiderte sie, so kalt sie es vermochte. »Das Haus Do'Urden muß viel bezahlen, um Drizzts törichte Tat wiedergutzumachen. Ich hätte Euch beide gern zusammen im Kampf gesehen.«
    »Dem Haus Hun'ett hätte dieser Anblick nicht gefallen«, erwiderte Zak augenzwinkernd. »Weint nicht... meine Tochter.«
    Vierna schlug ihm ins Gesicht. »Nehmt Eure Lügen mit in Euer Grab!«
    »Leugnet es, wenn Ihr wollt, Vierna«, war alles, was Zak zu antworten gewillt war.
    Vierna und Maya zogen sich vom Altar zurück. Vierna versuchte, ein Stirnrunzeln zu unterdrücken, und Maya bekämpfte ein amüsiertes Kichern, als die Oberin Malice und Briza den Raum betragen. Die Mutter Oberin hatte sich in ihr prächtigstes zeremonielles Gewand gekleidet, schwarz und spinnwebähnlich, gleichzeitig an ihrem Körper anliegend und weich fließend, und Briza trug eine geweihte Truhe.
    Zak beachtete sie nicht, als sie mit ihrem Ritual begannen und ihre Hoffnungen auf Besänftigung für die Spinnenkönigin intonierten. Zak hatte in diesem Augenblick seine eigenen Hoffnungen. »Besiegt sie alle«, flüsterte er leise. »Tut mehr, als nur zu überleben, mein Sohn, so wie ich überlebt habe. Lebt! Handelt getreu dem Ruf Eures Herzens.«
    Kohlenpfannen erwachten brüllend zum Leben, der Raum leuchtete. Zak spürte die Hitze und wußte, daß der Kontakt zur dunkleren Ebene hergestellt war.
    »Nehmt diesen...«, hörte er die Oberin Malice intonieren, aber er

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