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Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 2 - Im Reich der Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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wegen mehr gerufen hatte, als ihm nur Drizzts Verschwinden mitzuteilen.
    »Der Zweitgeborene hat sich dem Befehl der Mutter Oberin widersetzt«, fauchte Briza - eine geprobte Unterbrechung. »Kühn«, sagte Zak wieder und hatte Mühe, nicht zu kichern. »Eine geringe Unbesonnenheit.«
    »Wie oft er derart unbesonnen zu sein scheint«, kommentierte Malice. »Wie ein weiterer kühner Mann des Hauses Do'Urden.«
    Zak verbeugte sich erneut, denn er nahm ihre Worte als Kompliment. Malice hatte seine Strafe bereits entschieden, wenn sie ihn überhaupt bestrafen würde. Seine Handlungsweise jetzt, bei dieser Untersuchung - wenn es eine war -, würde wenig Konsequenzen haben. »Der Junge hat der Spinnenkönigin Mißbehagen bereitet!« grollte Malice offensichtlich verärgert und Zaks Sarkasmus müde. »Selbst Ihr wart nicht so dumm, das zu tun!«
    Eine dunkle Wolke glitt über Zaks Gesicht. Diese Zusammenkunft war tatsächlich ernst. Drizzts Leben konnte auf dem Spiel stehen. »Aber Ihr wißt von diesem Verbrechen«, fuhr Malice fort und lehnte sich wieder entspannt zurück. Sie mochte es, Zak beunruhigt und in die Defensive gedrängt zu sehen. Sie hatte seinen verletzlichen Punkt gefunden. Jetzt war sie an der Reihe zu spotten.
    »Das Haus verlassen?« widersprach Zak. »Ein leichter Beurteilungsfehler. Lloth wäre über einen so unwichtigen Punkt nicht beunruhigt.«
    »Spielt nicht den Unwissenden, Zaknafein. Ihr wißt, daß das Elfenkind lebt!«
    Zak sog schärf die Luft ein. Malice wußte es! Verdammt, auch Lloth wußte es!
    »Wir werden bald Krieg führen«, fuhr Malice ruhig fort, »wir besitzen nicht die Gunst der Lloth, und wir müssen die Situation bereinigen.« Sie sah Zak direkt an. »Ihr kennt unsere Denkungsart und wißt, was wir tun müssen.«
    Zak nickte, denn er saß in der Falle. Alles, was er jetzt dagegen sagen könnte, würde es für Drizzt nur schlimmer machen - wenn Drizzts Lage noch schlimmer werden konnte. »Der Zweitgeborene muß bestraft werden«, sagte Briza.
    Eine weitere geprobte Unterbrechung, wie Zak wußte. Er fragte sich, wie viele Male Briza und Malice diese Zusammenkunft geprobt hatten.
    »Also soll ich ihn bestrafen?« fragte Zak. »Ich werde den Jungen nicht auspeitschen. Das ist nicht meine Aufgabe.«
    »Seine Bestrafung ist nicht Eure Angelegenheit«, sagte Malice.
    »Warum habt Ihr dann meinen Schlummer gestört?« fragte Zak in dem Versuch, sich von Drizzts mißlicher Lage zu distanzieren, mehr zu Drizzts Nutzen als zu seinem eigenen.
    »Ich dachte, daß Ihr es wissen wolltet«, erwiderte Malice. »Ihr und Drizzt seid Euch heute im Übungsraum so nahe gekommen, Vater und Sohn.«
    Sie hatte es gesehen, wie Zak erkannte. Malice und wahrscheinlich diese verdorbene Briza hatten das ganze Treffen beobachtet! Zak ließ den Kopf hängen, als er erkannte, daß er unwissentlich zu Drizzts mißlicher Lage beigetragen hatte.
    »Ein Elfenkind lebt«, begann Malice sanft und ließ jedes Wort in dramatischer Klarheit von der Zunge rollen, »und ein junger Drow muß sterben.«
    »Nein!« Das Wort entglitt Zak, bevor er merkte, daß er sprach. Er versuchte, sich da herauszuwinden. »Drizzt war jung. Er verstand nicht...«
    »Er wußte genau, was er tat!« schrie Malice ihn an. »Er bedauert seine Taten nicht! Er ist wie Ihr, Zaknafein! Zu sehr wie Ihr!«
    »Aber er kann lernen«, überlegte Zak. »Ich bin Euch keine Last gewesen, Mali... Oberin Malice. Ihr habt von meiner Anwesenheit profitiert. Drizzt ist keinesfalls weniger geschickt als ich. Er kann für uns sehr wertvoll sein.«
    »Er kann für uns sehr gefährlich sein«, verbesserte die Oberin Malice. »Ihr und er gemeinsam? Der Gedanke gefällt mir nicht.«
    »Sein Tod wird dem Hause Hun'ett hilfreich sein«, warnte Zak, der damit nach jedem möglichen Strohhalm griff, der Absicht der Oberin zu begegnen.
    »Die Spinnenkönigin fordert seinen Tod«, erwiderte Malice streng. »Sie muß besänftigt werden, wenn Daermon N'a'shezbaernon überhaupt Hoffnung in einem Kampf gegen das Haus Hun'ett haben soll.«
    »Ich bitte Euch, tötet den Jungen nicht.«
    »Sympathie?« spottete Malice. »Das paßt nicht zu einem Drowkrieger, Zaknafein. Habt Ihr Euren Kampfgeist verloren?«
    »Ich bin alt, Malice.«
    »Oberin Malice!« protestierte Briza, aber Zak sah sie so kalt an, daß sie ihre Schlangenpeitsche senkte, bevor sie auch nur begonnen hatte, sie zu gebrauchen.
    »Noch älter werde ich mich fühlen, wenn Drizzt getötet wird.«
    »Ich möchte das auch

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